Guten Abend,

bei der Oberbürgermeister-Wahl in Frankfurt am 5. März wird es sehr auf persönliche Eindrücke von den Kandidaten ankommen und auf das Kleingedruckte in den Programmen derjenigen, die antreten – denn im Großen und Ganzen sagen jedenfalls die, die in die engere Wahl kommen, Ähnliches. Manuela Rottmann, die für die Grünen in den Ring steigen soll, hat am Mittwoch verkündet, sie wolle Ökologie und Ökonomie versöhnen, und sie hat versprochen, sich an den Stadtverordnetenbeschluss zu halten, der Frankfurts Klimaneutralität bis 2035 verspricht. Mike Josef sagte der F.A.Z. Anfang der Woche, für eine erfolgreiche Sozialpolitik brauche man wirtschaftliche Dynamik, und, er wolle das Soziale und Ökologische nicht gegeneinander ausspielen. Würde man vom CDU-Kandidaten Uwe Becker anderes hören? Wie gesagt, am Ende kommt es auf das Kleingedruckte an.

Manfred Köhler Ressortleiter der Rhein-Main-Redaktion der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

Nach der Abwahl ist vor der Neuwahl: Für die Frankfurter wird es in Vorbereitung auf die Oberbürgermeister-Wahl am 5. März 2023 entscheidend sein, das Kleingedruckte in den Parteiprogrammen zu lesen. Bild: Michael Braunschädel

Das gilt natürlich in besonderer Weise für Gerichtsprozesse, da will jedes Wort gut überlegt sein. Peter Feldmann, ein früherer Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt, kann davon ein Lied singen. Am Mittwoch lief es für ihn in seinem eigenen Prozess allerdings recht gut; Hannelore Richter, ehemalige Geschäftsführerin des Kreisverbands der Arbeiterwohlfahrt Wiesbaden und Sonderbeauftragte für Frankfurt, sagte über den Angeklagten: „Er ist vieles, aber nicht korrupt. Ich habe ihn nicht gekauft und er hat sich nicht kaufen lassen.“ Bleibt abzuwarten, wie das dereinst die Richter sehen.

Ganz besonders kommt es aufs Kleingedruckte bei Fahrkarten an. Wer ist nicht trotz aller Vorsicht schon einmal schwarzgefahren, weil er die Feinheiten all der Tarife im öffentlichen Nah- und Fernverkehr missverstanden hat? Nun denkt man vielleicht, mit der Einführung des 49-Euro-Tickets werde alles einfacher. Aber so einfach ist das gar nicht. Kollege Ewald Hetrodt hat sich am Mittwoch eine Landtagsdebatte über das Thema angehört, und schon die Unterzeile seiner Überschrift lässt die ganze Dimension der neuen aufscheinenden Probleme ahnen: „Hessen will die vorhandenen Flatrate-Tarife mit der deutschlandweiten Lösung in Einklang bringen.“ Aber man darf sich heute Abend natürlich voller Optimismus hinlegen, dass die Politiker das schon hinbekommen.

Und außerdem sind noch einige Plätze frei bei der Veranstaltung „Wissenschaft im Dialog“ am Donnerstagabend, bei der es um die heftig diskutierte Frage geht, wie stark politische Vorgaben die Wissenschaft beeinflussen dürfen – mehr unter meinabo.faz.net/aktionen +++ hat die Band Simply Red in der Frankfurter Festhalle begeistert +++ kommt der Verkauf des Flughafens Hahn an ein Frankfurter Unternehmen nicht recht voran.

Einen angenehmen Abend wünscht Ihnen,

Ihr Manfred Köhler

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Das Wetter für Donnerstag

Kein schönes Wetter. Wahrscheinlich regnet es, Temperaturen um zwölf Grad.

Geburtstag haben am Donnerstag

Regina Bendner, Direktorin der Frankfurter Niederlassung der Privatbank M.M. Warburg (64); Johannes Beermann, Vorstandsmitglied der Deutschen Bundesbank, Präsident der Steuben-Schurz-Gesellschaft, Frankfurt (62); Anne Bohnenkamp-Renken, Direktorin des Freien Deutschen Hochstifts, Frankfurt (62); Christoph Gotthardt, Musikpädagoge, Träger der Ehrenplakette der Stadt Frankfurt (60); Marion Weigand, Vorsitzende der Geschäftsführung der DuPont de Nemours (Deutschland) GmbH, Neu-Isenburg (58); Christine Bortenlänger , Geschäftsführende Vorständin des Deutschen Aktieninstituts, Frankfurt (56); Stefan Wintels, Vorstandsvorsitzender der staatlichen Förderbank KfW, Frankfurt (56); Michael Sen, Vorstandsvorsitzender der Fresenius SE & Co. KGaA, kommissarischer Vorstandsvorsitzender der Fresenius Kabi AG, Bad Homburg (54); Enrico Schleiff, Präsident der Goethe-Universität Frankfurt (51); Florian Greten, Direktor des Georg-Speyer-Hauses - Institut für Tumorbiologie und experimentelle Therapie, Frankfurt (50).

Hinweise auf Veranstaltungen finden Sie online.