Heute in Rhein-Main: Das lange Leiden der Corona-Patienten
Guten Abend,
das sind unsere Themen des Tages: In Hessen dauert es im Schnitt ein Jahr länger als in anderen Bundesländern, bis ein neues Windrad genehmigt wird. Eine Post-Covid-Ambulanz unterstützt Patienten beim Weg zurück ins Berufsleben. Die Frage, wo in Frankfurt Theater und Oper neu errichtet werden sollen, wird immer drängender.
Marie Lisa Kehler
Stellvertretende Ressortleiterin des Regionalteils der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Genehmigungen im Schneckentempo: 38,2 Monate. So lange dauert es durchschnittlich in Hessen, bis ein Windrad genehmigt wird. Kein anderes Bundesland benötigt mehr Zeit. Der Mittelwert in ganz Deutschland liegt bei 22,6 Monaten. Diese Zahlen hat die Fachagentur „Windenergie an Land“ vorgelegt, die von Bund, Ländern, kommunalen Spitzenverbänden, Wirtschafts- und Naturschutzverbänden sowie Unternehmen getragen wird. Kritik auf das schlechte Abschneiden Hessens lässt natürlich nicht lange auf sich warten. Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Die Grünen) versucht zu erklären, wie diese Werte zustande kommen konnten. Es habe einzelne außergewöhnlich lange Genehmigungsverfahren in Hessen gegeben, die das Gesamtbild verfälschen, sagt er. Bei einem Projekt in der Nähe von Bad Hersfeld seien allein fünf Jahre vom Zeitpunkt der Antragstellung bis zur Genehmigung ins Land gegangen. Die Schuld wird auch auf Bundesebene gesucht. Al-Wazir will die Verfahren beschleunigen, mit mehr Personal und einfacheren Regeln. Ob das die Statistik wirklich verändern wird, muss sich in den nächsten Jahren zeigen. Zweifel bestehen. Denn in Hessen scheint noch oft das Sprichwort zu gelten: Windkraft? Super, aber bitte nicht vor meiner Haustür! Seit Jahresbeginn hätten in Hessen nämlich 100 Windräder in Betrieb gehen können. Die Betonung liegt auf „hätten“. Gegen die Hälfte dieser genehmigten Windräder wird geklagt, gegen einige wurde schon ein Baustopp verhängt. Aber ist es nicht zu einfach, den Fehler bei den ach so renitenten Bürgern zu suchen? Diese Frage stellt sich unser Wiesbaden-Korrespondent Ewald Hetrodt.
Long-Covid-Ambulanz des Uniklinikums Marburg: Die Ärztinnen Yana Gercke, Ann-Christin Schäfer und Klinikdirektor Bernhard Schieffer helfen Corona Patienten. Bild: Ilkay Karakurt
Post-Covid-Sprechstunde:Die Liste der Symptome für Post-Covid ist lang: Konzentrationsschwierigkeiten, Muskelschmerzen, eine Müdigkeit, die sich auch nicht durch Schlaf abschütteln lässt. Viele derer, die sich in der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik (BGU) in Frankfurt in der Post-Covid-Sprechstunde vorstellen, klagen über mehrere solcher Symptome. In die Spezialsprechstunde wird oft geschickt, wer sich auf seinem Arbeitsplatz mit dem Virus infiziert hat. Dass mehrheitlich Frauen in die Klinik kommen, wundert Notfallmediziner Torsten Eyfferth nicht. Denn sie sind es auch, die überdurchschnittlich oft in Pflegeberufen arbeiten und somit auch einem größeren Infektionsrisiko ausgesetzt waren und oftmals auch noch sind. Redakteurin Monika Ganster hat im Gespräch mit Torsten Eyfferth einen Eindruck davon bekommen, welche Langzeitfolgen Corona mit sich bringen kann. Gesundheitlich – aber auch wirtschaftlich. Denn die Wiedereingliederung der Patienten dauert oft viele Monate – und gelingt nicht immer. Allein in BG-Kliniken sind bisher bundesweit 125. 000 Post-Covid-Fälle anerkannt worden. Es gibt Schätzungen, dass die Zahl bis auf eine Million ansteigen könnte. So viel Fälle würden das Gesundheitssystem abermals vor eine große Herausforderung stellen. Zum einen, weil ein Teil des ohnehin dringend gesuchten Fachpersonals nicht mehr oder nur eingeschränkt arbeiten kann. Zum anderen, weil die Rehabilitationskliniken laut Eyfferth gar nicht auf so viele neue Fälle eingerichtet sind.
Diskussion über Frankfurter Bühnen: Wo sollen sie denn nun stehen, die neue Oper und das neue Theater? Auf diese Frage gibt es auch nach einer Podiumsdiskussion am Mittwoch, zu der die Oper und eine Wirtschaftskanzlei eingeladen hatten, keine Antwort. Aber immerhin wurde das Thema so wieder in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Dass Abriss und Neubau unausweichlich sind, ist mittlerweile klar. Wie schlecht der Zustand der Städtischen Bühnen tatsächlich ist, fasst Redakteur Rainer Schulze zusammen. Er schreibt: „In den mehr als 1000 Räumen hinter dem Foyer sind die Arbeitsbedingungen kaum noch zumutbar.“ Das liege vor allem an der veralteten Haustechnik. Die sei inzwischen so marode, dass es für bestimmte Geräte keine Ersatzteile mehr gibt. Da die Debatte über den künftigen Standort von Theater und Oper in den vergangenen Wochen ein bisschen in den Hintergrund gerückt ist, hier noch einmal die drei diskutierten Optionen für den Neubau.
Die Doppelanlage könnte an der bisherigen Stelle neu errichtet werden, mit dem Nachteil, dass dann während der Bauzeit zwei Interimsbühnen nötig wären
Spiegelvariante: Das Schauspielhaus könnte auf Höhe des Euro-Zeichens errichtet werden, die Oper würde an der bisherigen Stelle des Theaters neu gebaut.
Kulturmeile: Eine Bühne bleibt am Willy-Brandt-Platz, die andere wird auf dem Grundstück der Frankfurter Sparkasse an der Neuen Mainzer Straße realisiert.
Über den finalen Standort müssen die Stadtverordneten entscheiden.
Deftig-regionale Küche, feine Weine, Cocktails und ein sehr gutes Eis: Aus diesen Zutaten mixt Stefano Motta in seinem Restaurant „Wald & Wiese“ auf der Offenbacher Rosenhöhe ein kulinarisches Angebot, das sich mehr als sehen lassen kann. Schon lange ist der Gastronom der SG Rosenhöhe verbunden, und als dort 2019 die Pächter der Vereinsgaststätte aufhörten, griff er zu. Seinen Neustart nach den folgenden Lockdowns erleichtert hat dann die Teilnahme Mottas an dem Fernsehformat „Mein Lokal, Dein Lokal“. Im Februar wurden die Sendungen ausgestrahlt, und seither geht das Einzugsgebiet des Lokals deutlich über Offenbach hinaus.
Meistens scheint die Sonne, es zeigen sich nur wenige Wolken. Höchstwerte bei 31 Grad. Nachts klar, Tiefsttemperaturen um 17 Grad.
Geburtstag haben am Freitag, 17. Juni
Andreas Zimmer, Vorsitzender des Frankfurter Bürgerinstituts, ehemaliger Geschäftsführer des Textilverlags Zimmer + Rohde, Oberursel (69); Michael Groß , Unternehmensberater, Vizepräsident der IHK Frankfurt, mehrfacher Schwimmweltmeister und Olympiasieger, Königstein (58); Albina Nazarenus-Vetter (CDU), von 2016 bis September 2021 ehrenamtliche Stadträtin in Frankfurt (48).
Samstag, 18. Juni
Jürgen May, früherer Leichtathlet, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Sparkassen-Sportstiftung Main-Kinzig, Hanau (80); Günter Högner, Vorstandsvorsitzender der Nassauischen Sparkasse, Wiesbaden (65); Omid Nouripour, Bundesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen, Mitglied des Deutschen Bundestags, Frankfurt (47).
Sonntag, 19. Juni
Cornelia-Katrin von Plottnitz (Die Grünen), Vorstandsvorsitzende der Ludwig-Meidner-Gesellschaft, frühere ehrenamtliche Stadträtin in Frankfurt (79); Dietlind Grabe-Bolz (SPD), von 2009 bis Dezember 2021 Oberbürgermeisterin der Stadt Gießen (65); Christine Lambrecht (SPD), Bundesministerin für Verteidigung, Mitglied des Deutschen Bundestags, Viernheim (57); Clemens Greve, Geschäftsführer der Frankfurter Bürgerstiftung (56); Ulrich Krebs (CDU), Landrat des Hochtaunuskreises (54).
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