Der erste Auschwitz-Prozess im Plenarsaal der Frankfurter Stadtverordnetenversammlung wird eröffnet. In der ersten Reihe sitzt der Angeklagte Victor Capesius (mit dunkler Brille), hinter ihm steht der Angeklagte Oswald Kaduk. Bild: dpa
Ins Kino kommt am Donnerstag der – vierstündige – Film „Die Ermittlung“ über den Auschwitz-Prozess von 1963 bis 1965 in Frankfurt , einem Schlüsselereignis der Nachkriegsgeschichte. Der Film basiert auf einem Theaterstück von Peter Weiss von 1965, der sich wiederum einst auf die Berichterstattung über den Prozess in der F.A.Z. bezog; die Zeitung hatte damals akribisch von jedem Prozesstag berichtet. Auch über den Prozesstag heute vor 60 Jahren. Ein Ausschnitt daraus:
Es mag für die Frau so angenehm nicht sein. Da sitzt sie nun als Zeugin vor den Richtern, soll aussagen, was sie in Auschwitz erlebt hat. Hildegard Bischoff kam Ende 1941 mit ihrem Mann, "der bei der Bauleitung tätig war", nach Auschwitz, blieb dort bis zur "Flucht", sie wohnte "in einem Einfamilienhaus innerhalb der großen Postenkette".
"Ja, ich habe einmal gesehen, dass jemand getötet wurde. Das heißt, es war schon geschehen. Hinter unserem Garten wurde eine Frau erschossen. Ich wurde aufmerksam, als gerufen wurde; dann fielen Schüsse, ich meine, sie wollte vielleicht fliehen."
Die Zeugin erzählt es mit langen Pausen, zögernd. Triebe der Vorsitzende nicht mit wiederholtem Fragen an, sie verstummte wohl völlig. Ob sie ein Krematorium gesehen habe? "Ja, einmal, im Bau." Ob sie gewusst habe, welchem Zweck es diente? Nein, sie habe es für ein normales Krematorium gehalten, wie es eben Krematorien gebe, in denen Tote verbrannt würden.
„Wann haben Sie gehört, dass dort Vergasungen stattfanden?"
"Vergasungen?" - Die Zeugin Bischoff versinkt in sinnendes Schweigen, findet ohne neuerlichen Anstoß des Landgerichtsdirektors Hofmeyer keine Antwort. Dann bemerkt sie: "Ja, ich wurde darauf angesprochen von einer Frau, die im Lager wohnte. Sie machte mich auf den Geruch aufmerksam."
"Haben Sie denn Ihrem Mann einmal Ihr Entsetzen zum Ausdruck gebracht?"
"Bestimmt."
Was sie denn mit ihrem Mann gesprochen habe? "Ihr Mann hat doch das Krematorium gebaut."
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