Guten Abend,

wer würde sich nicht freuen an seiner Stelle: Boris Rhein hat gut lachen momentan, der Sieger der Landtagswahl in Hessen kann weiter regieren, braucht dazu aber einen Koalitionspartner. Alle dienen sich an, er muss entscheiden. Und: Potentielle Studenten wissen nicht genug über technische Studienfächer. In einem Mordfall ist endlich ein Urteil rechtskräftig. Nachrichten und Neues aus Rhein-Main und Hessen in unserem abendlichen Überblick.

Jacqueline Vogt Ressortleiterin der Rhein-Main-Redaktion der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

Nach der Wahl: In Wiesbaden soll es nach den Landtagswahlen schnell vorangehen mit einer Festlegung auf das künftige Regierungsbündnis. Die Koalitionsgespräche der Wahlsiegerin CDU mit den anderen Parteien könnten schon in ein oder zwei Wochen beginnen, hieß es gestern von den Christdemokraten mit Ministerpräsident Boris Rhein an der Spitze. Unterdessen hat die AfD einen Corona-Untersuchungsausschuss angekündigt und den Anspruch formuliert, ebenfalls in die Liste potentieller Partner der CDU aufgenommen zu werden. Die Rhein-Main-Zeitung berichtet über den Tag nach der Wahl und analysiert das Ergebnis.

Potentielle Koalitionspartner unter sich: Boris Rhein (CDU, r.), Nancy Faeser (SPD, m.) und Tarek Al-Wazir (Grüne, l.) nach der Hessenwahl. Bild: Laif

Nach der Tat: Mehr als neun Jahre nach der Tötung eines Ehepaars auf einem Reiterhof im Main-Kinzig-Kreis ist das Urteil gegen einen der Täter rechtskräftig geworden. Die Revision des verurteilten Mannes sei verworfen worden, teilte der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe am Montag mit. Der damals 36 Jahre alte Deutsche war 2021 vom Landgericht Frankfurt wegen Totschlags zu einer Haftstrafe von zehneinhalb Jahren verurteilt worden. Sein Vater erhielt eine Strafe in der gleichen Höhe, er ist mittlerweile gestorben. Die beiden lebten zur Tatzeit auf dem Reiterhof in Maintal-Dörnigheim. In einem Streit um Mietschulden tötete der Sohn im Juni 2014 den 57 Jahre Besitzer des Hofs mit 20 Messerstichen, der Vater erschoss die gleichaltrige Ehefrau. Insgesamt gab es drei Urteile in diesem Fall. Anna-Sophia Lang berichtet.

Nach dem Studium: Christopher Drew passt auf den ersten Blick in das typische Maschinenbauer-Bild. Der 21 Jahre alte Amerikaner ist von der Luftfahrt begeistert: „Flugzeuge sind mein Ding.“ Trotzdem hat er zunächst ein Semester Informatik studiert, bevor ihm klar wurde, dass ihn die Theorie des Fachs nicht interessiert. Es ist aber nicht ausgemacht, dass Drew in ein paar Jahren bei Boeing oder Airbus arbeitet. Er könnte stattdessen auch in einem Turm sitzen: Drew erwägt, sich nach dem Studium an der TU Darmstadt für die Ausbildung zum Fluglotsen zu bewerben. Über ihn geschrieben hat mein Kollege Sascha Zoske. In seinem Beitrag kommen etliche junge Leute zu Wort. Es geht darin um das Image der klassischen Ingenieurdisziplinen, in denen die Studentenzahlen drastisch gesunken sind. Und darum, dass nicht unbedingt richtig ist, was viele Abiturienten von diesen Fächern zu wissen glauben.

Und außerdem sind bei einer Razzia im Frankfurter Bahnhofsviertel nach Angaben der Polizei von Montag am Freitagabend neun Personen nach mutmaßlichem Drogenhandel festgenommen worden und sind dabei Betäubungsmittel mit einem Straßenverkaufswert von gut 90.000 Euro beschlagnahmt worden +++ hat knapp ein Jahr nach einem tödlichen Messerangriff in einem Asylheim am Montag vor dem Landgericht Wiesbaden der Mordprozess gegen den mutmaßlichen Täter begonnen, der bisher schweigt +++ ist im Frankfurter Zoo ein Bonobo-Männchen auf die Welt gekommen.

Herzliche Grüße aus der Redaktion
Jacqueline Vogt

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