Heute in Rhein-Main: Die späte Reaktion der Eintracht
Guten Abend,
das Finanzamt hat geschrieben – und das bedeutet selten etwas Gutes. Mit klopfendem Herzen also den Brief geöffnet und erleichtert aufgeatmet. Lediglich eine Mitteilung, dass nicht mehr das Frankfurter Amt, sondern das in Korbach künftig für die Einkommenssteuererklärung zuständig sein wird. Wenn es mehr nicht ist, bleibt nur noch eine Frage zu klären: Warum eigentlich? Das Schöne am Beruf des Journalisten ist die Berechtigung, genau das zu erfragen. Unser Autor Bernhard Biener hat nachgebohrt. Diese und weitere Nachrichten lesen Sie in der aktuellen FAZ, auf Faz.net oder – in der Kurzform – in der Hauptwache.
Marie Lisa Kehler
Stellvertretende Ressortleiterin des Regionalteils der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Ruhe bewahren: Polizeipräsident Stefan Müller plädiert dafür, nun „dämpfend in alle Richtungen“ zu wirken. Bild: Maximilian von Lachner
Späte Reaktion: Nach den Ausschreitungen rund um das Eintracht-Spiel am vergangenen Samstag, richten Verein, Polizei und Fans den Blick nach vorn. Denn schon am Donnerstag wird die Eintracht in der Conference League gegen PAOK Thessaloniki auflaufen. Szenen, wie sie am Samstag zu sehen waren, sollen tunlichst vermieden werden. Schon am Montag hatte sich der Frankfurter Polizeipräsident Stefan Müller zu Wort gemeldet und an die Fans, aber auch die eigenen Kräfte appelliert, Ruhe zu bewahren. Man müsse nun „dämpfend in alle Richtungen wirken“.
Während die Aufarbeitung der Vorfälle auf Hochtouren läuft, hat sich die Eintracht selbst erst am Dienstagabend zu den Ausschreitungen geäußert. Das zuständige Vorstandsmitglied der Eintracht, Philipp Reschke, schrieb in einer Mail, dass alle Seiten ihren Beitrag zur Deeskalation und Versachlichung leisten müssten – dies gelte besonders im Hinblick auf die anstehenden Spiele. Mit welch deutlichen Worten Reschke die Eskalation der Gewalt verurteilt („Das gewaltsame Vorgehen gegen die Ordner und insbesondere gegen den Sicherheitsmitarbeiter, das die gesamte Ereigniskette erst in Gang gesetzt hat, ist nicht hinnehmbar), welche Kritik der Verein am Polizeieinsatz übt und wie die Polizei auf den Vorwurf der Unverhältnismäßigkeit reagiert, haben unsere Autoren Daniel Schleidt und Katharina Iskandar zusammengetragen. Wieso die Eintracht ganze vier Tage gebraucht hat, um sich offiziell zu den Vorfällen zu melden, wird in der Mail übrigens nicht thematisiert.
Alarmierende Zahlen: Es sind Zahlen, die nachdenklich machen. Antisemitische Übergriffe haben nach dem Massaker der Hamas am 7. Oktober stark zugenommen.Bundesweit sind im Zeitraum zwischen dem 7. Oktober und dem 9. November knapp 1000 Fälle gezählt worden. Im Schnitt ereigneten sich in diesem Zeitraum 29 antisemitische Vorfälle je Tag. Viermal mehr als noch im Jahresdurchschnitt 2022 . Der Bundesverband der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus (RIAS) hat diese Zahlen am Dienstag veröffentlicht. Eine gesonderte Aufschlüsselung nach Bundesländern gibt es nicht. Aber auch in Hessen mangelt es nicht an Beispielen, die die hessische RIAS-Meldestelle erfasst hat. In Gießen ist ein Israeli angegriffen worden, der an seinem Balkon eine Israelflagge angebracht hatte, an der Frankfurter Goethe-Universität wurden antisemitische Schmierereien entdeckt, außerdem sind 19 Versammlungen in Hessen gemeldet worden, bei denen antisemitische Inhalte auf Schildern, Flyern oder in Reden verbreitet wurden. Unser Autor Alexander Jürgs hat sich die Zahlen einmal näher angeschaut.
Große Pläne: Die Uniklinik in Mainz hat zuletzt immer wieder negative Schlagzeilen gemacht. Mehrmals hintereinander musste die Klinik zweistellige Millionen-Defizite vermelden. Nun hat das „Projekt zur Ambulantisierung“ begonnen. Ziel ist es, mehr Patienten als bisher ambulant versorgen zu können und somit dem zu erwartenden Patientenzuwachs sowie dem Fachkräftemangel entgegenzutreten. Was die Umstellungen mit den Plänen des Bundes rund um die Krankenhausstrukturreform zu tun haben, wie die grundlegende Umstrukturierung gelingen soll und welche baulichen Veränderungen geplant sind, fasst Markus Schug zusammen.
Und außerdem hat der Wintereinbruch in Hessen vielerorts für Chaos gesorgt – eine kleine Zwischenbilanz+++ erzählen wir die Geschichte eines hessischen Unternehmens, das Arbeitsplätze in der Ukraine schaffen will +++ treibt sich ein Goldschakal im Main-Kinzig-Kreis um.
Viele Wolken, kurze Aufheiterungen und noch vereinzelte Schauer mit Schnee, Schneeregen oder Regen. Am Nachmittag 3 bis 5 Grad.
Verkehr
Die Lage in den vom Wintereinbruch am schwersten betroffenen rund um den Taunus entspannt sich offenbar weiter: Der Kreis teilte am Nachmittag mit, dass einige zuvor gesperrte Straßen wieder freigegeben sind. Die B417 ist mit Ausnahme der Gegend rund um Hünstetten wieder in beiden Fahrtrichtungen befahrbar. Auch die B54 ist in beiden beide Fahrtrichtungen frei. Auf der B260 müssen nur noch zwischen der A66 und Schlangenbad-Süd durch eine Einbahnstraßenregelung Einschränkungen akzeptiert werden. Die K703 zwischen Seitzenhahn und der Hohen Wurzel ist wieder frei befahrbar.
Geburtstag haben am
Mittwoch, 29. November
Patrick Frey, Geschäftsführer der Varisano-Kliniken Frankfurt-Main-Taunus GmbH, Frankfurt (57); René Rock (FDP), scheidender Fraktionsvorsitzender im Hessischen Landtag, Seligenstadt (56); Marian Drabosenik, Geschäftsführer und Künstlerischer Leiter der Wiesbadener Kleinkunstbühne Thalhaus (53).
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Fragen und Antworten zur Zuwanderung im Jahr 2023. Seien Sie am 30. November 2023 um 19:30 Uhr mit dabei.Gäste sind u.a. Jan Weckler und Dr. Reinhard Müller.
Wilde Seeungeheuer in den Main setzen? Ein eigenes Stadtwappen malen? Den Messeturm basteln? Los geht’s! Jetzt heißt es kritzeln, malen und die Stadt entdecken.
HRB 7344, Amtsgericht Frankfurt am Main, USt.-IDNr.: DE 114 232 732 Geschäftsführer: Thomas Lindner (Vorsitzender), Dr. Volker Breid Herausgegeben von Gerald Braunberger, Jürgen Kaube, Carsten Knop, Berthold Kohler