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Sonntag, 7. Februar 2021
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Sonntag, 7. Februar 2021
Heute in Rhein-Main: Ein Jahr nach dem Attentat in Hanau

Guten Abend,

es ist ein Tag, der sich ins Gedächtnis gebrannt hat. Vor knapp einem Jahr, am 19. Februar 2020 , hat der rechtsextreme Attentäter Tobias Rathjen in Hanau neun junge Menschen mit ausländischen Wurzeln getötet. Danach erschoss er seine Mutter und richtete die Waffe gegen sich selbst. Das Attentat und seine Folgen hat das Leben der Hinterbliebenen für immer verändert. Und nicht nur ihres. Die Tat hat schockiert. Das Zusammenleben in der Stadt ist ein anderes. Weil vieles, das zuvor selbstverständlich schien, seit den Schüssen in der Februarnacht angezweifelt wird. Die Tat gilt als rechtsextremer Terrorakt aus rassistischen Motiven. Galt das Miteinander von Menschen mit unterschiedlicher Migrationsgeschichte in der Stadt Hanau jahrzehntelang als Selbstverständlichkeit, haben sich Zweifel eingeschlichen. Ist es das wirklich? Und wie kann das Zusammenleben aller Bürger verbessert werden? Korrespondentin Luise Glaser-Lotz hat sich ein Jahr nach dem Attentat mit Angehörigen der Opfer getroffen. Sie schreibt darüber, wie sich Zusammenleben und Zusammenhalt in der Stadt verändert haben. Ein Artikel zum Auftakt einer ganzen Serie, in der es nicht nur darum geht, auf die Tatnacht zurückzublicken, sondern den Blick auch in die Zukunft zu richten.

In Büdingen blickt man eher in die Vergangenheit. Nach dem Bruch der Schutzmauer und der Überflutung der Büdinger Altstadt wird heftig diskutiert, wessen Verantwortung es gewesen wäre, sich um das Bauwerk zu kümmern. Bürgermeister Erich Spamer (FWG) und Joachim Arnold, Vorsteher des Wasserverbands Nidder-Seemenbach, weisen sich gegenseitig die Schuld zu. Schon 2006 soll in einer Studie empfohlen worden sein, etwas gegen die Überflutungsgefahr für die Altstadt zu unternehmen. Damals hat sich nach Aussagen von Arnold der Wasserverband um eine Klärung bemüht. Spamer kann sich an den Vorgang nicht erinnern. Also steht Aussage gegen Aussage und die Frage im Raum, wer denn nun zur Verantwortung zu ziehen ist. Der Wasserverband oder doch die Kommune selbst? Wolfgang Oelrich hat die Diskussion aufgeschrieben – und sich die schon existierenden Pläne für ein zusätzliches Rückhaltebecken noch einmal genauer angeschaut.

Um Verantwortung geht es auch in einem Interview, das Uta Bittner mit Frank Birklein geführt hat. Der Leiter der Klinik und Poliklinik der Neurologie an der Universitätsmedizin Mainz schlägt Alarm. Denn wer aktuell als Notfallpatient ins Krankenhaus komme, der müsse wegen der Kontaktbeschränkung oftmals alleine wichtige Therapieentscheidungen treffen . Das überfordert nicht nur die Patienten, sondern auch ihre Angehörigen und nicht zuletzt auch die Ärzte. Denn viele Patienten seien physisch und psychisch gar nicht in der Verfassung, wichtige medizinische Entscheidungen zu treffen. Und auch den Angehörigen fehle oftmals der Kontakt zu ihren Lieben, um ihren Gesundheitszustand richtig einschätzen zu können. Telefonate ersetzen laut Birklein kein Vier-Augen-Gespräch mit den Angehörigen. Außerdem werde im eingeschränkten Klinikalltag einmal mehr deutlich, dass sich „die Gesellschaft oft weigert, sich mit dem eigenen Ende zu beschäftigen“, wie Birklein sagt. Viele, ob Angehörige oder Patienten, würden sich erst in der Notsituation die Frage stellen, welche medizinischen Maßnahmen sie einfordern und auf welche sie verzichten wollen. Der Neurologe fordert deshalb eine verpflichtende „Lebensende-Vorsorgeberatung“.

Und außerdem hat nach zwölf Jahren Matthias Zimmer sein Mandat als CDU-Bundestagsabgeordneter verloren. Sein Nachfolger ist Axel Kaufmann +++ rechnen wir vor, wieso sich für hessische Hausbesitzer ein Heizungstausch besonders lohnen könnte +++ wäre Regisseurin Sarah Kane dieses Jahr 50 geworden. Sechs freie Theatergruppen wollen ihre Stücke als Festival zeigen.

Bleiben Sie gesund,

Marie Lisa Kehler

Das Wetter für Montag

Am Morgen fällt Schnee aus dichten Wolken. Tagsüber schneit es weiterhin. Nachts bei Werten um die minus 8 Grad trockener.

Geburtstag haben am Montag, 8. Februar

Walter Pehle, ehemaliger Herausgeber der „Schwarzen Reihe“ im S. Fischer-Verlag, Frankfurt, Träger der Goethe-Plakette der Stadt Frankfurt (80); Eugenio Muñoz del Rio (SPD), ehrenamtlicher Stadtrat in Frankfurt (75); Anita Djafari, von 2009 bis Oktober 2020 Geschäftsführerin des Frankfurter Vereins Litprom - Literaturen der Welt (68); Heinz Lotz (SPD), Mitglied des Hessischen Landtags, Steinau (67); Heinz-Georg Sundermann, Geschäftsführer von Lotto Hessen sowie der Deutschen Sportlotterie, Wiesbaden (65); Ferdinand Gerlach, Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin an der Goethe-Universität Frankfurt, Vorsitzender des Sachverständigenrats Gesundheit (60); Jürgen Rogg (parteilos), Bürgermeister der Stadt Dietzenbach (59); Tim Thabe, Gründungspartner und Vorstandsvorsitzender der Creditshelf AG, Frankfurt (44); Christoph Koehler, Geschäftsführer der Darmstädter Privatbrauerei GmbH (36).

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