Heute in Rhein-Main: „Eine Cola und einen Joint, bitte“
Marie Lisa Kehler
Stellvertretende Ressortleiterin des Regionalteils der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Guten Abend,
wenn es manchmal doch so einfach wäre an Antibiotikum zu kommen wie an Cannabis. Dieser kleine Scherz muss erlaubt sein. Aber wer aktuell mit Apothekern und Ärzten spricht, der hört die Klagen darüber, dass sich die Lage auf dem Medikamentenmarkt gerade wieder zuspitzt. In Frankfurt bereiten sich vier Wirte hingegen darauf vor, künftig Cannabis legal und kontrolliert abzugeben – jetzt muss nur noch die Regierung dafür den rechtlichen Rahmen schaffen. Das Wichtigste des Tages im Überblick.
Wirte wittern Geschäft mit Cannabis: Sie wollen vorbereitet sein. Für den Fall etwa, dass Cannabis kontrolliert zu Genusszwecken abgegeben werden darf. Vier Frankfurter Gastronomen haben gemeinsam mit dem Pharmahandelsunternehmen Kineo Medival ein Netzwerk mit den Namen „Canna Union“ gegründet, um sich gemeinsam auf die kontrollierte Abgabe von Cannabis für Freizeitzwecke vorzubereiten. Das soll in lizenzierten Fachgeschäften geschehen. Die Brüder David und James Ardinast sowie die Gastronomen Madjid Djamegari und Goran Petreski scheint dabei wenig zu stören, dass die Abgabe-Shops noch alles andere als politisch beschlossene Sache, sondern Zukunftsmusik sind. Sie wollen nur sicher gehen, eine mögliche Chance nicht zu verschlafen. Das Netzwerk will einen höchstmöglichen Standard zur Sicherstellung von Jugendschutz, Prävention und gesundheitlicher Aufklärung verfolgen. In einer gemeinsamen Mitteilung schreiben sie: „Konsumenten sollten entstigmatisiert und zu mündigen Verbrauchern gemacht werden, deren Rechte und Gesundheit zu schützen sind.“ Erfahrung, so haben die Gastronomen selbstbewusst verraten, brächten sie für den neu entstehenden Geschäftsbereich mit. Die legale Droge Alkohol hätten sie schließlich seit eh und je im Angebot.
Grüne Tüten: Wenn Cannabis in Deutschland legalisiert wird, wollen Frankfurter Unternehmer ihre Chance nicht verpassen. Bild: Reuters
Apotheker warnen vor Medikamentenmangel: Der Arzt ist erbarmungslos. Die Mandelentzündung ist nicht mehr mit Redeverbot, Tee und ein bisschen Ruhe in den Griff zu bekommen. Er verschreibt ein Antibiotikum. In der ersten Apotheke, in der das Rezept eingelöst werden soll, zuckt die Apothekerin hilflos mit den Schultern. „Gerade nicht lieferbar.“ Ähnlich sieht es in der zweiten aus. Weil sich die Lage auf dem Medikamentenmarkt wieder zuspitzt und auch noch eine Regelung, die den Apotheken die Abgabe von Arzneimitteln erleichtert hat, auszulaufen droht, könnte die Versorgungssituation für Patienten nach Ostern kritisch werden. So zumindest die Lage am Morgen. Kurz vor Redaktionsschluss dann diese Meldung: Die Regelung, die nur noch Gültigkeit bis zum 7. April hat, soll doch noch verlängert werden. Die sogenannte SARS-CoV-2-Arzneimittelversorgungsverordnung war während der Corona-Pandemie mit dem Ziel eingeführt worden, mehrfache Arzt- und Apothekenbesuche zu vermeiden. Wenn ein Medikament nicht mehr in der vom Arzt verschriebenen Packungsgröße oder Wirkstärke erhältlich ist, dürfen die Apotheker seither den Patienten eine pragmatische Lösung anbieten. Da wurden beispielsweise aus größeren Schachteln einzelne Blister ausgegeben oder auf ein anderes Präparat ausgewichen – und somit auch manch Lieferengpass umgangen. Unsere Autorin Monika Ganster berichtet.
Absage mit Folgen: Prominente Unterstützung für den britischen Musiker Roger Waters, dessen Konzert Ende Mai in der Frankfurter Festhalle abgesagt werden soll. Auf der Plattform Change.org fordern zahlreiche Musiker, Künstler, Schriftsteller und Journalisten nun, den Mitgründer der Band Pink Floyd doch auftreten zu lassen. Eric Clapton hat unterzeichnet. Ebenso Peter Gabriel oder die Schauspielerin Susan Sarandon. Waters werden antisemitische Äußerungen und sein Engagement für die israelfeindliche BDS-Bewegung vorgeworfen. Das sehen die Initiatoren der Petition anders. Die Vorwürfe gegen Waters, so heißt es, seien unhaltbar. „Extremisten sind die Mitglieder der israelischen Regierung, nicht ihre Kritiker“, heißt es in der Petition. Die Stadt Frankfurt und das Land Hessen, die als Gesellschafter der für die Vermietung der Festhalle zuständigen Messe auftreten, haben schon eine Absage des Auftritts beschlossen. Der Kündigungsvertrag ist nach Angaben der Messe Frankfurt inzwischen den Gesellschaftern zur Abstimmung zugesandt worden. Weil die Kündigung zwar beschlossen, aber noch nicht eingereicht wurde, konnten bisher auch noch keine Schadensersatzforderungen geltend gemacht werden, wie unsere Autoren Patricia Andreae und Alexander Jürgs schreiben.
Und außerdem machen sich einige Städte schon Gedanken darüber, wie sie die Innenstädte gestalten wollen, wenn die Galeria-Filialen schließen+++ sucht die Romanfabrik bis zum Sommer einen neuen Geschäftsführer +++ lädt Eintracht Frankfurt in Kooperation mit der F.A.Z. für Mittwoch, 23. März, zu einer Diskussion mit den beiden OB-Kandidaten Mike Josef (SPD) und Uwe Becker (CDU) ein. Wer an der Veranstaltung im VIP-Zelt vor dem Waldstadion unentgeltlich teilnehmen möchte, kann sich HIER anmelden. Ohne Anmeldung lässt sich die Diskussion live auf EintrachtTV und der Internetseite der F.A.Z. verfolgen.
Erst wechselhaft mit Regen- und Schneeschauern. Danach ab und zu Sonne. Höchstwerte zwischen 7 und 9 Grad.
Geburtstag haben am
Mittwoch, 15. März
Kurt Drawert, Schriftsteller, Leiter des Zentrums junge Literatur/Darmstädter Textwerkstatt (67); Udo Kittelmann, ehemaliger Direktor des Museums für Moderne Kunst, Frankfurt (65); Wolfgang Schuster (SPD), Landrat des Lahn-Dill-Kreises (65); Arndt Schoenemann, Vorsitzender der Geschäftsführung der DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen (58); Kirsten Siersleben, Geschäftsführerin der DZ Bank Kunststiftung, Frankfurt (58); Burkhard Kübel-Sorger , Vorstandsvorsitzender des Verbands der Auslandsbanken in Deutschland, Frankfurt (57).
Nachdem wir uns bereits verschiedene Genres mit Ihnen angeschaut und darüber diskutiert haben, zeigen wir Ihnen dieses Mal eine britische Filmkomödie. Alle paar Wochen möchten wir gemeinsam mit Ihnen einen Film anschauen und anschließend darüber diskutieren: Ist er ein Meisterwerk oder gründlich misslungen? Was hat er uns heute noch zu sagen? Und, keine ganz unwichtige Frage: Hat er Sie gut unterhalten?
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