falls es Forscher gibt, die an einer Theorie des Skandals sitzen: Sie sollten nicht vergessen, dass auch bei größter Aufregung manches seine Zeit braucht. Am Donnerstag vergangener Woche ging es für Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) noch glimpflich aus , er kam mit seiner Ankündigung, wegen der Anklage der Staatsanwaltschaft öffentliche Termine nur noch „mit Augenmaß“ wahrnehmen zu wollen, leidlich durch. Nachdem er mehrere Tage fröhlich manche Termine wahrgenommen hatte (Rundgang über die Dippemess‘) und andere nicht (Verabschiedung des Polizeipräsidenten), eskalierte die Angelegenheit nun am Donnerstag. Am Mittag die Ankündigung Feldmanns, 2024 nicht noch einmal bei der Oberbürgermeister-Wahl antreten zu wollen (als hätte es dafür noch eine Chance gegeben), am frühen Abend die Aufforderung der Frankfurter SPD, sein Amt aufzugeben. Die Sozialdemokraten haben nach dem Bekanntwerden der Anklage zweieinhalb Wochen gebraucht, um sich dazu durchzuringen. Es dauert eben manchmal; schneller wäre besser gewesen. Feldmann hat nun praktisch die gesamte Stadtverordnetenversammlung gegen sich einschließlich seiner eigenen Partei.
Manfred Köhler
Ressortleiter der Rhein-Main-Redaktion der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Viel los im Moment. Am Dienstag war bekannt geworden, dass an diesem Sonntag in Frankfurt Putin-Freunde demonstrieren möchten, was sogleich laute Forderungen nach einem Verbot auslöste. So einfach geht es aber nicht, das Demonstrationsrecht ist ein hohes Gut. Die Stadtverwaltung hat die Demonstration nicht verboten, aber Auflagen erlassen: kein Autokorso, erlaubt ist nur Marschieren, keine Symbole, die für den Krieg stehen, keine Aufrufe zu Hass. Mal sehen, wie das ausgeht, zumal auch mehrere Gegen-Demonstrationen angekündigt sind. Aber Frankfurt hat schon vieles ausgehalten.
Genügend Stoff für Dramen ist das alles allemal. Doch falls sie in Frankfurt aufgeführt werden sollen, dann nur mit städtischem Geld. Denn die Hoffnung auf Staatsknete des Landes für die Städtischen Bühnen Frankfurt bleibt unerfüllt. Die hessische Kunstministerin Angela Dorn (Die Grünen) hat den unter anderem von den Intendanten geäußerten Wunsch, das Land Hessen solle sich an der Finanzierung beteiligen, eine Absage erteilt. Schließlich beteilige sich das Land schon an vielen anderen Kultureinrichtungen in der Mainmetropole.
Beim Rundgang auf der Frankfurter Dippemess: Die Tage des Oberbürgermeisters Peter Feldmann könnten gezählt seine. Bild: Michael Braunschädel
Auch fünf Jahre nach der Eröffnung ist das „Schönemann“ im Fünf-Sterne-Hotel Sofitel Opera am Frankfurter Opernplatz einen Besuch wert. In dem mit vielen dicken Polstern wohnzimmerhaft eingerichteten Restaurant will die Küche nicht abheben und bietet den Gästen außer Prestigegerichten wie den Schwarzem Kabeljau mit Grünkohl, Kartoffeln und Räucheraal auch Steak und Schnitzel. Dabei stimmen die Details, aus denen sich das Gesamtbild guten Essens zusammensetzt: die Qualität der Zutaten, die Saucen, die Kreativität.
„Schönemann“ im Sofitel Opera, Opernplatz 16, Frankfurt, Telefon 0 69 / 2 56 69 59 36, Internet www.restaurant-schoenemann.de.
Vormittags starker Regen mit mäßigem Wind. In der Nacht abklingender Niederschlag, die Schneefallgrenze sinkt auf rund 500 Meter.
Geburtstag haben am Freitag
Sonja Scott, Deutschland-Chefin des Finanzdienstleisters American Express Europe S.A., Frankfurt (57); Martin Heil, Geschäftsführer und Inhaber der Kelterei Heil, Laubuseschbach, Vorstandsvorsitzender des Verbands der Hessischen Apfelwein- und Fruchtsaft-Keltereien (55); Steffen Bonk (CDU), Bürgermeister der Stadt Steinbach (42);
am Samstag
Hartwig Rohde, Präsident der Gesellschaft für Goldschmiedekunst, Hanau (75); Stefan Schulte , Vorstandsvorsitzender der Fraport AG, Frankfurt (62); Petra Becher, Geschäftsführerin des Frankfurter Bürgerinstituts (59); Christoph König (SPD), Bürgermeister der Stadt Kronberg (56).
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