Heute in Rhein-Main: Feldmann will sich nicht verstecken
Guten Abend,
der Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) ist weiterhin von seiner Unschuld überzeugt, was juristisch durchaus so sein kann, politisch aber von anderen als wenig überzeugend empfunden wird. Neben den Volten der Frankfurter Stadtpolitik blicken wir aber auch weiter auf die Folgen des Kriegs in der Ukraine: Raisa Naumanowa musste als Jüdin vor den Nationalsozialisten aus der Ukraine fliehen – und jetzt schon wieder, vor den Russen. Wir haben sie in Frankfurt besucht. Zudem fehlt in den Supermärkten das Öl. Woran aber liegt das genau?
Carsten Knop
Herausgeber.
Den Oberbürgermeister lassen wir einfach für sich selbst sprechen. Er hat von seiner Dienstreise nach Singapur verlauten lassen: „Die Vorwürfe gegen mich sind haltlos und maßlos. Daran hat sich auch durch die zwischenzeitlichen Äußerungen der Staatsanwaltschaft nichts geändert. Ich vertraue auf die Unabhängigkeit der Gerichte. Deshalb bin ich fest davon überzeugt, dass meine Unschuld bewiesen wird.“ Die Folge: Feldmann will sich nicht verstecken, aber bei Auftritten „Augenmaß“ walten lassen. Von einem Rückzug ist keine Rede. Die Frankfurter Liberalen, immerhin ein Mitglied der Koalition im Römer, fordern genau das. „Er muss so schnell wie möglich das Feld räumen, um weiteren Schaden von der Stadt abzuwenden“, sagte das langjährige FDP-Mitglied und frühere Bundestagsabgeordnete Hans-Joachim Otto: „Feldmann hat fertig.“ Das sehen die anderen Fraktionen der Koalition nicht ganz so. „Schlimm ist es für Frankfurt, dass ihr oberster Repräsentant frohgemut ankündigt, er könne seine Aufgaben vorerst nicht mehr so ausführen, wie es die Gemeindeordnung verlangt, und mehrere Fraktionen im Rathaus das völlig in Ordnung finden“, kommentiert daher Manfred Köhler.
Der Frankfurter OB Feldmann ist weiterhin von seiner Unschuld überzeugt. Bild: Lucas Bäuml
Bomben kennt sie: Raisa Naumowna Waljuschkewitsch ist schon einmal vor ihnen geflohen, vor ihnen und den Nationalsozialisten. Im August 1941 war das. Sie, ihre Eltern und ihre Schwester liefen los aus Oster, einer kleinen Stadt nahe Kiew, als die Front immer näher rückte. Mit ihr kamen die deutschen Soldaten, und mit ihnen die Vernichtung. „Ich war 17 Jahre alt, hatte erst zehn Klassen in der Schule abgeschlossen“, erzählt die zarte alte Dame in ihrem Sessel im Jüdischen Altenzentrum im Frankfurter Ostend. Denn dort lebt sie seit einigen Tagen. Wieder im Exil, wie damals. Denn Raisa Naumowna hat ihre Heimat, die Ukraine, zum zweiten Mal in ihrem Leben auf unbestimmte Zeit verlassen müssen. Theresa Weiß hat mit ihr gesprochen.
Engpässe überall: An den Regalen im Supermarkt um die Ecke ebenso wie im Großmarkt, dort wo eigentlich Mehl in Kilopäckchen für den Einzelverbraucher oder in Säcken für Bäcker und Gastronomen liegen sollte, findet sich oft ein Schild, dass vorerst nur kleine Mengen verkauft werden können – falls überhaupt Ware da ist. Das gleiche gilt für Raps- und Sonnenblumenöl. „Je Kunde nur eine Flasche“, steht im Tegut-Markt in Sachsenhausen auf einem Zettel am Regal. Bei Selgros in Neu Isenburg, wo sich Restaurant- und Imbissbudenbetreiber eindecken, fotografieren ratlose Kunden leere Regale. Woran das liegt – und was daraus folgen müsste, hat Patrica Andreae aus unserer Rhein-Main-Wirtschaftsredaktion für Sie recherchiert.
Heute ist es meist dicht bewölkt, und es regnet immer wieder einmal. Nachmittags bei maximal 12 Grad etwas trockener, nachts um 1 Grad.
Geburtstag haben am
Mittwoch, 30. März
Claus Netuschil, Galerist und Kunsthistoriker, Vorsitzender des Kunst-Archivs Darmstadt (71); Ingo Diehl, Präsident der Hessischen Theaterakademie, Frankfurt (56); Martin Michel, Geschäftsführer der Wiesbaden Congress und Marketing GmbH (45).
Sie kennen jemanden, der diesen Newsletter unbedingt lesen sollte?
Das freut uns. Teilen Sie diesen Newsletter gerne mit Ihrem Netzwerk.
Ihnen wurde dieser Newsletter weitergeleitet?
Es freut uns, wenn Sie mit der Empfehlung zufrieden sind. Lesen Sie den Newsletter doch ab sofort regelmäßig.
Virtuelle Veranstaltung am 7. April 2022 um 19.30 Uhr. Prof. Dr. Sandra Ciesek, Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Frankfurter Universitätsklinikum, im Gespräch mit F.A.Z.-Redakteur Sascha Zoske. Interaktives Format. Stellen Sie vorab bei Anmeldung oder im Chat während der Veranstaltung Ihre Fragen an unsere Referenten. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.
Wussten Sie, dass der Flughafen Frankfurt eine eigene Postleitzahl hat? Ein VIP-Terminal und sogar einen eigenen Flughafenhonig? Ulrike Corneliussen hat für Sie einen Blick hinter die Kulissen dieses gigantischen internationalen Drehkreuzes geworfen und zahlreiche Insider-Geschichten für Sie aufgeschrieben![ Ready for take-off, Broschur · 200 Seiten · ISBN 978-3-95542-419-0 · 15,00 Euro]
Der Rhein-Main-Teil der F.A.S. wächst: Mit zusätzlichen Hinweisen zu Veranstaltungen aus Kunst und Kultur sowie Freizeittipps in ganz Hessen möchten wir Ihnen Impulse für ein abwechslungsreiches Programm Ihrer nächsten Woche liefern. Entdecken Sie vier neue Seiten im Rhein-Main-Teil der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung mit Veranstaltungstipps in Ihrer Region. Jetzt testen!
Vieles wissen, mehr verstehen, erfolgreich entscheiden – mit F+ Business erhalten Sie unbeschränkten Zugriff auf FAZ.NET. Sichern Sie sich und Ihren Mitarbeitern die Gewissheit, stets erstklassig informiert zu sein. Mit 60% Ersparnis ab 9,95 € wöchentlich erhalten Sie uneingeschränkten Zugriff ab 5 Nutzerkonten auf über 800 kostenpflichtige Artikel im Monat.
Entdecken Sie unsere exklusiven Editionen für Ihr Zuhause! Kleine Manufakturen und erfolgreiche, namhafte Unternehmen fertigen besondere Produkte, die Sie nur im F.A.Z. Selection Shop erhalten. Hierbei achten wir auf besonderes Design und hervorragende Qualität.
Der F.A.Z. Podcast für Deutschland widmet sich montags bis freitags um 17 Uhr umfassend einem Schwerpunktthema aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Sport oder Wissen. Zusätzlich bietet er einen aktuellen Überblick über die weiteren relevanten Tagesthemen. Freuen Sie sich auf tiefgehende Auseinandersetzungen, kontroverse Diskussionen und neue Denkanstöße aus der F.A.Z.-Redaktion. Abonnieren Sie unser Audio-Angebot jetzt kostenfrei, um keine Folge zu verpassen.