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Freitag, 5. Juni 2020
Hauptwache
Freitag, 5. Juni
Heute in Rhein-Main: Glaube +++ Hass +++ Liebe

Guten Morgen,

beim Ökumenischen Kirchentag im kommenden Jahr in Frankfurt dürfen AfD-Mitglieder weder Vorträge halten noch auf Podien sitzen. Nur als normale Teilnehmer sind sie willkommen. Tobias Rösmann hat tiefer recherchiert , was per Pressemitteilung etwas krude verkündet worden ist: Den Beschluss nämlich, Personen, die „für rassistische oder antisemitische Überzeugungen eintreten und/oder für Positionen werben, die von einer gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit oder von einer ideologischen Distanz zur freiheitlich-demokratischen Rechtsordnung geprägt sind“, nicht als „aktiv Mitwirkende“ einzuladen. Das gilt dann eben auch für die AfD. Und schon in Dortmund, beim Evangelischen Kirchentag 2019, war es AfD-Mitgliedern nicht erlaubt, an Podien und Diskussionen teilzunehmen. Ehrlich gesagt, ich war mir schon damals nicht sicher, ob das so eine richtig gute Idee gewesen ist: Sollten Christen nicht im Gespräch bleiben?

Anderseits: Es gibt auch Menschen, bei denen das einfach nicht mehr hilft. Denn auch ein Jahr nach dem Mord an dem Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke gibt es weiterhin zahlreiche Hasskommentare und Schmähungen in sozialen Netzwerken. Am Donnerstag haben Polizeibehörden in Hessen und elf weiteren Bundesländern deshalb Wohnungen von Personen durchsucht, die verdächtigt werden, Postings ins Netz gestellt zu haben, die in Verbindung mit dem Mord an dem CDU-Politiker standen. Lübcke war in der Nacht zum 2. Juni 2019 auf der Terrasse seines Hauses in Wolfhagen-Istha mutmaßlich von dem Rechtsextremisten Stephan E. erschossen worden. Insgesamt richtete sich die Polizeiaktion gegen 40 Verdächtige. Den Männern und Frauen wird vorgeworfen, „vornehmlich in verschiedenen sozialen Netzwerken strafrechtlich relevante Äußerungen zum Nachteil von Walter Lübcke getätigt zu haben“. Hier hilft nur noch die harte Hand des Gesetzes, hoffentlich.

Kommen wir wieder zu christlicheren Dingen: Seit 150 Jahren sind die Diakonissen in Frankfurt ansässig. Ihr Jubiläum können sie wegen Corona nicht feiern. Umso wichtiger ist es, die Arbeit dennoch zu würdigen. Die Frankfurter Diakonissen stehen in der Kaiserswerther Tradition. Dort, nahe Düsseldorf, hatte der Pfarrer Theodor Fliedner 1836 das erste Diakonissenhaus der Neuzeit gegründet, einen Verein, der sich auf das urchristliche Vorbild der Phoibe (die Leuchtende, Reine) berief. Fliedner kümmerte sich zunächst um die Gesundheitsfürsorge und motivierte damit junge Frauen zur eigenständigen Arbeit.In dem Stück von Claudia Schülke lernt man mehr rund um diese Arbeit – das macht um ein Vielfaches mehr Freude, als sich mit den Irrungen und Wirrungen zu befassen, mit denen dieser Newsletter begonnen hat.

Und außerdem wird an diesem Freitag bis voraussichtlich 18 Uhr die Weltkriegsbombe auf dem Messegelände entschärft +++ hat Kämmerer Uwe Becker (CDU) das Mittwochabend beschlossene Corona-Konjunkturpaket des Bundes als „enorme Hilfe und enorme Entlastung“ für die Stadt bezeichnet +++ haben rund 100 Beschäftigte der Uniklinik haben für bessere Arbeitsbedingungen demonstriert.

Viele Grüße aus der Redaktion und ein schönes Wochenende,

Ihr Carsten Knop

Der Tipp zum Wochenende

Rechtschreibung, ist das nicht nur für Streber? Pauken gern tote Regeln, haben aber keine Freunde? Sagen wir so: Ob eine Mail, ein Brief, eine Bewerbung, ein Handwerker-Angebot korrekt geschrieben ist oder vor Fehlern nur so strotzt, das sagt schon einiges über den Verfasser. Mit einem Liebesbrief möchte man sich schon gar nicht lächerlich machen, man geht ja auch nicht mit ungeputzten Zähnen zum Date. Vor allem aber: Rechtschreibung kann richtig Spaß machen. Wer glaubt, ziemlich sattelfest zu sein, hat ruck, zuck (oder ruck-zuck oder ruckzuck?) Fehler gemacht. Anspruchsvoll und heiter zugleich sind die Übungsdiktate auf www.deutschland-schreibt.de – richtige Kaventsmänner sind das. Sie wollen es ein bisschen leichter haben? Auch recht, dafür gibt es ein Quiz: https://www.deutschland-schreibt.de/training/quiz/ Und das Schöne ist: „Deutschland schreibt“ geht auch auf dem Balkon, auf der Terrasse und im Stadtpark.

Wetter

Heute ist es zunächst wechselnd bewölkt, am Nachmittag fällt wieder Regen. Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad.

Geburtstag haben

Freitag, 5. Juni

Alexander Brill, Schauspieler, Regisseur und Gründer der Frankfurter Theaterperipherie (76); Albrecht Beutelspacher , Initiator und Direktor des Museums Mathematikum, Gießen (70); Frank Lortz, Mitglied des Hessischen Landtags (Wahlkreis Offenbach-Land III), Vorsitzender des CDU-Kreisverbands Offenbach-Land (67); Arnd Brummer, Geschäftsführender Herausgeber der Zeitschrift "Chrismon", Frankfurt (63); Luigi Brillante (Die Frankfurter), Fraktionsvorsitzender im Frankfurter Stadtparlament (62); Olaf Meister, Rechtsanwalt und Notar, Honorarkonsul der Gabunischen Republik, Offenbach (60); Thomas Feda, Geschäftsführer der städtischen Tourismus- und Congress GmbH, Frankfurt (53); Dirk Pollert , Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände und des Arbeitgeberverbands Hessenmetall, Frankfurt (52).

Samstag, 6. Juni

Wolfgang Reuter (SPD), ehemaliger Oberbürgermeister der Stadt Offenbach (85); Theo Zwanziger, früherer Präsident des Deutschen Fußball-Bundes, Frankfurt (75); Thomas Will (SPD), Landrat des Kreises Groß-Gerau (61); Eva Söllner (CDU), Bürgermeisterin von Liederbach (60); Alon Meyer, Präsident des Turn- und Sportverbands Makkabi Deutschland, Vorsitzender des TuS Makkabi Frankfurt (46); Christian Heinz (CDU), Mitglied des Hessischen Landtags (Wahlkreis Main-Taunus I) (44); Marie Nauheimer , Reederin, Geschäftsführerin der Primus-Linie, Frankfurt (40).

Sonntag, 7. Juni

Martin Worms, Staatssekretär im hessischen Finanzministerium (66); Bettina Müller (SPD), Mitglied des Deutschen Bundestags, Flörsbachtal (61); Hossein Ardeschir Ghofrani, Ärztlicher Geschäftsführer der Kerckhoff-Klinik, Bad Nauheim (53).

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Herausgegeben von Gerald Braunberger, Jürgen Kaube, Carsten Knop, Berthold Kohler