Heute in Rhein-Main: Gute Nachrichten für den Rheingau
Guten Abend,
heute möchte ich mit zwei guten Nachrichten beginnen, insbesondere für den Rheingau: Der Bau der Brücke über das Salzbachtal macht schnell große Fortschritte. Und das Rheingau Musik Festival setzt ohne „Plan B“ im Sommer auf eine Besucherzahl fast wie vor der Pandemie. Dass sich der mutmaßliche „NSU 2.0“-Drohbriefschreiber nun in Frankfurt vor Gericht verantworten muss, ist eigentlich auch eine gute Nachricht, der Auftakt des Prozesses war aber eher unerfreulich.
Carsten Knop
Herausgeber.
Neubau: Die Arbeiten für den Ersatzneubau der Salzbachtalbrücke der Autobahn 66 bei Wiesbaden kommen deutlich schneller voran als erwartet. Die Südbrücke wird voraussichtlich schon im Herbst nächsten Jahres für den Verkehr freigegeben, die Nordbrücke steht nach den aktuellen Planungen der Autobahn GmbH des Bundes Mitte 2025 zur Verfügung. Bisher war die Fertigstellung der gesamten Brücke erst für Ende 2026 vorgesehen. Dass es nun eineinhalb Jahre früher so weit sein könnte, ist der Sprengung der Brücke wegen akuter Einsturzgefahr im vergangenen November zu verdanken.
Fortsetzung:Unter der Leitung des neuen Chefdirigenten Alain Altinoglu eröffnet das hr-Sinfonieorchester am 25. Juni in der Basilika von Kloster Eberbach das Rheingau Musik Festival. Zu hören ist dort auch am Folgeabend Mendelssohns Sinfonie Nr. 2 B-Dur („Lobgesang“). Bis zum Abschluss des Festivals am 3. September am selben Ort mit den Bamberger Symphonikern unter Leitung von Christoph Eschenbach folgen 130 weitere Konzerte an 25 Spielstätten im Rheingau und in benachbarten Regionen. Insgesamt stehen 131.000 Eintrittskarten zur Verfügung. Mit diesen Zahlen und dem seit langem konstanten Gesamtetat von acht Millionen Euro, der sich etwa je zur Hälfte aus Sponsorengeldern und Kartenverkauf speist, erreicht das Festival in seiner 35. Ausgabe wieder annähernd den vor der Pandemie üblichen Stand.
Prozess: Seit diesem Mittwoch muss sich Alexander M. vor dem Frankfurter Landgericht verantworten. Er soll 116 Drohschreiben als „NSU 2.0“ verschickt haben. Der erste Verhandlungstag aber begann mit zwei Mittelfingern in Richtung der Presse: M., 54 Jahre alt, hatte am Mittwochmorgen kaum auf der Anklagebank des Frankfurter Landgerichts Platz genommen, da zeigte er schon, was er von den Journalisten auf der Pressetribüne hält. Als ihn die Vorsitzende Richterin der 17. Großen Strafkammer nach seiner letzten Adresse fragte, wie das am Anfang eines Prozesses üblich ist, rief er ins Mikrofon, die werde er nicht nennen. „Weil das die Presse nichts angeht. Die Staatsanwaltschaft hat schon die Anklageschrift veröffentlicht.“ Drei Stunden später, nachdem die Anklage verlesen war, zeigte M. mit unmissverständlichem Gestus, was er von den Frankfurter Strafverfolgern hält. Er wolle jetzt sofort damit anfangen, seine Einlassung zu verlesen, hallte seine Stimme durch den Saal. Doch dazu kam es nicht. Die Vorsitzende machte M. klar, wer im Saal das Sagen hat. Man darf gespannt sein, wie es weitergeht.
Eine gute Nachricht: 2022 soll das Rheingau Musik Festival regulär stattfinden. Bild: dpa
Anfangs noch etwas Regen, dazu weht der Wind am Vormittag teils stürmisch, lässt am Nachmittag dann etwas nach. Bis 13 Grad.
Geburtstag haben am Donnerstag, 17. Februar:
Enis Ersü, Gründer sowie bis Juni 2021 Vorstandsvorsitzender der Isra Vision AG, Darmstadt (69); Ursula Funke, Präsidentin der Landesapothekerkammer Hessen, Frankfurt (60); Gerd Taube, Leiter des Kinder- und Jugendtheaterzentrums in der Bundesrepublik Deutschland, Frankfurt (60); York Freiherr von Lersner, Rechtsanwalt, Erster Administrator der Frankfurter Bürgerstiftung (55); Joachim Wagner, Präsident der Offenbacher Kickers (55); Aline Seifert , Vorstandsvorsitzende der Alliance Healthcare Deutschland GmbH, Frankfurt (48); Martin Böhm, Rektor der EBS-Universität für Wirtschaft und Recht, Wiesbaden (44).
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