Frankfurt ist eine Finanzmetropole. Das hat wahrscheinlich jeder schon einmal gehört, diese Zahlen vielleicht noch nicht: Knapp 66.300 Leute arbeiten in der Stadt im Bankenwesen. In den vergangenen Jahren sind die Stellen immer mehr geworden, jetzt könnte diese Entwicklung an ein Ende kommen. Die universitäre Ausbildung von Hebammen in Hessen nimmt hingegen Fahrt auf, der ÖPNV in Offenbach wiederum nicht: Neues aus der Region zum Ende des Tages.
Jacqueline Vogt
Ressortleiterin der Rhein-Main-Redaktion der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Aus der Uni in den Kreißsaal: Spätestens als mit der Bologna-Reform die meisten Studiengänge an deutschen Hochschulen auf das System von Bachelor und Master umgestellt worden waren, war es eine Frage der Zeit, bis die Rufe nach Neustrukturierung verschiedener Ausbildungsberufe im Sozial- und Gesundheitswesen in eine Teilakademisierung derselben münden würden. So geschehen bei der Geburtshilfe. Hebamme ist kein Ausbildungsberuf mehr, neu ausgebildete Geburtshelferinnen in Hessen werden in einigen Jahren alle einen Bachelor-Hochschulabschluss haben, der in Gießen, Fulda und Frankfurt angeboten wird.
Vorreiter war die Hochschule Fulda, die schon 2012 einen Abschluss in Hebammenkunde angeboten hatte. Neu sind allerdings die einheitlichen Ausbildungsrichtlinien des dualen Studiums, das EU-weite Anerkennung sicherstellen soll. Hessen ist im Bundesländervergleich spät dran, versucht das aber durch zwei Starttermine in diesem Jahr zu kompensieren: Im Frühjahr und im Herbst können jeweils 36 Studienplätze in Hebammenwissenschaft besetzt werden. Das ist gut so, denn es wird eine Ausbildungslücke entstehen. Der letzte Hebammen-Jahrgang, der noch die dreijährige Berufsausbildung absolviert hat, wird im August 2023 seinen Abschluss erwerben. In Frankfurt werden jedoch die ersten studierten Hebammen voraussichtlich erst im Sommer 2026 dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Was das bedeutet und wie das Studium der Hebammenwissenschaft in Frankfurt gestaltet ist: Das schreibt Mona Ganster auf der Seite „Hochschule und Forschung“, die dienstags in der Rhein-Main-Zeitung erscheint, gedruckt und digital.
Kein Geld für den ÖPNV: Die schönsten Pläne für eine Verkehrswende nutzen nichts, wenn für einen ihrer wichtigsten Pfeiler das Fundament nicht gegossen werden kann. In Offenbach scheint sich das so zu verhalten, dort wird der ÖPNV, der öffentliche Personen-Nahverkehr, eingeschränkt statt ertüchtigt. Das droht jetzt Folgen zu haben für den geplanten Ausbau eines Betreuungszentrums für alte Menschen.
Der Hintergrund: Angesichts der Etatlage der Kommune hat die Offenbacher Koalition aus SPD, Grünen und FDP den unter der vorherigen Koalition mit Beteiligung der CDU angestrebten Ausbau des Öffentlichen Nahverkehrs in Teilen zurückgefahren. Zu den geplanten Einsparungen gehört der Wegfall der Buslinie 106 und die Abschaffung der Haltestelle „Caritas/Buchrainweiher“ am Stadtwald. Dazu meldet sich jetzt der Caritasverband Offenbach in Gestalt seines Direktors Michael Klein zu Wort: Beide Einsparmaßnahmen führten dazu, dass die größte Einrichtung in Offenbach für Senioren, in der zur Zeit 167 Menschen wohnten, vom Öffentlichen Nahverkehr praktisch abgeschnitten würde.
Bald weniger Angestellte: 248 Finanzinstitute mit knapp 66.300 Mitarbeitern sind laut der Finanzplatzinitiative Frankfurt Main Finance derzeit in Frankfurt vertreten. Die Stadt als Finanzmetropole hat in den vergangenen Jahren den verschiedenen Krisen getrotzt, was zum Beispiel mit der Ansiedlung der Europäischen Zentralbank Ende der neunziger Jahre zusammenhängt. Jetzt ist nach einer Statistik der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) damit zu rechnen, dass die Zahl der Jobs in Frankfurter Banken vor einem „anhaltenden Rückgang“ steht. Die Landesbank geht in einer unlängst veröffentlichten Studie davon aus, dass bis Ende nächsten Jahres die Zahl der Bankangestellten um vier Prozent auf dann 63.500 zurückgeht. Das könnte klingen, als werde hier ein dunkles Bild gemalt, es hat aber auch helle Stellen: Bundesweit ist die Zahl der Mitarbeiter in der Finanzbranche seit langem rückläufig, laut Bankenverband sank die Summe der Beschäftigten im Kreditwesen von 722.000 im Jahr 2003 auf zuletzt gut 550.000 Mitarbeiter. In Frankfurt dagegen war die Beschäftigung zwischen 2014 und 2021 um acht Prozent gestiegen. Das unterstreiche die Rolle Frankfurts als zentralem deutschem Finanzplatz, schreibt Daniel Schleidt, Wirtschaftskoordinator der Rhein-Main-Zeitung.
Am Frankfurter Bürgerhospital wird der neue duale Studiengang praktisch begleitet. Bild: Michael Braunschädel
Und außerdem ist das zentrale Internetportal der hessischen Polizei weiter und auf unbestimmte Zeit nicht verfügbar, nachdem es am Freitag massenhaft aufgerufen worden war; unklar ist, ob es sich um einen strafrechtlich relevanten Cyberangriff handelt +++ hat die Gewerkschaft Verdi an sieben Amazon-Standorten in Deutschland, darunter Bad Hersfeld, die Beschäftigten abermals zu mehrtägigen Warnstreiks für die Anerkennung der Flächentarifverträge des Einzel- und Versandhandels aufgerufen; das Unternehmen verweist auf eine seiner Ansicht nach schon gute Entlohnung, alle Mitarbeiter in der Logistik verdienten mindestens zwölf Euro brutto je Stunde +++ bieten Natur- und Landschaftsführer in den nächsten Wochen zahlreiche Touren durch die Rhön an, Interessierte können zwischen rund 50 Veranstaltungen der „Biosphärenwochen 2022“ wählen, aufgelistet sind sie im Internet unter www.biosphaerenreservat-rhoen.de
Herzliche Grüße aus der Redaktion
Jacqueline Vogt
Aktuelle Meldungen aus der Region lesen Sie auch im Skyline-Blick, unserem Nachrichten-Liveblog für die Rhein-Main-Region, und auf der Seite der Rhein-Main-Zeitung unter www.faz.net/rmz
Der Tag beginnt mit einer Mischung aus Sonne und Wolken, später gibt es bei Werten bis 21 Grad teils gewittrige Regenschauer.
Geburtstag haben am
Dienstag, 3. Mai
Matthias Zimmer (CDU), von 2009 bis Oktober 2021 Mitglied des Deutschen Bundestags (Wahlkreis Frankfurt am Main I), Ehrenvorsitzender der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (61); Stephan Travers, Geschäftsführender Gesellschafter der Chemischen Fabrik Kreussler, Wiesbaden (56); Kathrin Anders (Die Grünen), Mitglied des Hessischen Landtags, Bad Vilbel (40);
Sie kennen jemanden, der diesen Newsletter unbedingt lesen sollte?
Das freut uns. Teilen Sie diesen Newsletter gerne mit Ihrem Netzwerk.
Ihnen wurde dieser Newsletter weitergeleitet?
Es freut uns, wenn Sie mit der Empfehlung zufrieden sind. Lesen Sie den Newsletter doch ab sofort regelmäßig.
„Ein Buch über die Kraft der Liebe und der Freundschaft, ein faszinierender psychologischer Roman von tiefer Lebenskenntnis, der auch jungen Lesern Mut macht.“ (Gisela Heidenreich, Autorin und Familientherapeutin)[ Nichtmillionenstadt, Broschur · 336 Seiten · ISBN 978-3-95542-431-2 · 15,00 Euro]
Virtuelle Veranstaltung am 12. Mai 2022 um 19.30 Uhr. Prof. Dr. Jan Pieter Krahnen, Professor für Kreditwirtschaft und Finanzierung an der Goethe-Universität Frankfurt, im Gespräch mit F.A.Z.-Redakteur Sascha Zoske. Interaktives Format. Stellen Sie vorab bei Anmeldung oder im Chat während der Veranstaltung Ihre Fragen an unsere Referenten. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.
Vieles wissen, mehr verstehen, erfolgreich entscheiden – mit F+ Business erhalten Sie unbeschränkten Zugriff auf FAZ.NET. Sichern Sie sich und Ihren Mitarbeitern die Gewissheit, stets erstklassig informiert zu sein. Mit 60% Ersparnis ab 9,95 € wöchentlich erhalten Sie uneingeschränkten Zugriff ab 5 Nutzerkonten auf über 800 kostenpflichtige Artikel im Monat.
Entdecken Sie unsere exklusiven Editionen für Ihr Zuhause! Kleine Manufakturen und erfolgreiche, namhafte Unternehmen fertigen besondere Produkte, die Sie nur im F.A.Z. Selection Shop erhalten. Hierbei achten wir auf besonderes Design und hervorragende Qualität.
Der F.A.Z. Podcast für Deutschland widmet sich montags bis freitags um 17 Uhr umfassend einem Schwerpunktthema aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Sport oder Wissen. Zusätzlich bietet er einen aktuellen Überblick über die weiteren relevanten Tagesthemen. Freuen Sie sich auf tiefgehende Auseinandersetzungen, kontroverse Diskussionen und neue Denkanstöße aus der F.A.Z.-Redaktion. Abonnieren Sie unser Audio-Angebot jetzt kostenfrei, um keine Folge zu verpassen.
Die ganze Welt spricht über das Coronavirus. Alle Nachrichten und Analysen über die Ausbreitung und Bekämpfung der Epidemie täglich in Ihrem E-Mail-Postfach.