Heute in Rhein-Main: Hessen kurz vor dem Erreichen der ersten Corona-Warnstufe
Guten Abend,
würde sie noch leben, die Großmutter, würde dieser Satz ihr gelten: „Bleiben Sie Zuhause.“ Oma war nämlich ein kleiner Naseweis. Wenn irgendwo etwas los war, war sie mittendrin. Und so eine Brückensprengung hätte sie sich sicher nicht entgehen lassen. Am Samstag sollen 220 Kilogramm Sprengstoff die Wiesbadener Salzbachtalbrücke zu Fall bringen. Schaulustige, die versuchen in das Sperrgebiet vorzudringen (nein, das hätte Oma gewiss nicht getan), will die Polizei mit Wärmebildkameras aufspüren. Sicherheit geht vor bei einem solchen Projekt. 140 Menschen müssen am Samstag ihre Häuser verlassen, zahlreiche Straßen werden gesperrt. Wer etwa auf der A66 aus Frankfurt kommend in Richtung Wiesbaden unterwegs ist, muss an der Ausfahrt Erbenheim abfahren und wird so auf die B455 geleitet. Autofahrer sollten das Gebiet weiträumig umfahren, denn es sind auch nördlich und südlich der Brücke weitere Straßen gesperrt. Wie der Sprengmeister vorgehen wird und wie eine Wasserwand die benachbarten Häuser schützen soll, hat Robert Maus für Sie zusammengefasst.
Marie Lisa Kehler
Stellvertretende Ressortleiterin des Regionalteils der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Für alle die, die sehen wollen, wie die Brücke in sich zusammenfällt, bieten wir am Samstag unter www.faz.net/rmz einen Livestream an. Die Sprengung ist für 12 Uhr geplant.
Aber wer hat dann schon Zeit, vor dem Laptop zu sitzen? Samstag ist schließlich der klassische „Schnell-alles-erledigen-Tag“. Auf der ein oder anderen Liste steht sicher auch ein Spaziergang. Ist ja gut für die Gesundheit, so ein bisschen Bewegung an der frischen Luft. Fürs Gemüt sowieso. Also: festes Schuhwerk an und raus. Vielleicht in den Wald? Das könnte aber nicht die erhoffte Entspannung, sondern Ernüchterung bringen. Denn Hessens Wäldern geht es schlecht. „Der hessische Wald ist todkrank und dieses Jahr hat uns nur eine Atempause verschafft“ , sagt Umweltstaatssekretär Oliver Conz bei der Vorstellung des Waldzustandsberichts. Neben der Trockenheit hätten auch Käfer und Pilze den Bäumen geschadet. 70.000 Hektar müssen wieder aufgeforstet werden. Bis zum Jahr 2023 stehen 260 Millionen Euro für das Projekt zur Verfügung – auch private Waldbesitzer sollen Unterstützung erhalten, um künftig einen gesunden Mischwald pflanzen zu können. Bäume, die dafür in Frage kommen: Roteichen, Douglasien, Elsbeeren und Winterlinden.
In Hessen sind 198 Intensivbetten mit Corona-Patienten belegt. Das hat das zuständige Sozialministerium bestätigt. Die Intensivbettenbelegung gilt als wichtiger Indikator zur Beurteilung der Corona-Lage. Werden mehr als 200 Intensivbetten für Corona-Patienten in Hessens Kliniken benötigt, kann das Land weitergehende Vorgaben zur Eindämmung der Pandemie beschließen. Dass das Kabinett darüber am Wochenende beraten wird, gilt als wahrscheinlich. Durch eine Anpassung der Corona-Schutzverordnung seien schon erste Vorbereitungen getroffen worden, sagt ein Regierungssprecher. Von nächster Woche an muss sich beispielsweise nicht geimpftes oder nicht genesenes Personal in Kliniken und Alten- und Pflegeeinrichtungen täglich auf eine Corona-Infektion testen lassen. Auch Besucher dieser Einrichtungen müssen einen tagesaktuellen Test vorweisen. Die Kliniken sind verpflichtet, den Besuchern einen solchen Test zumindest theoretisch zu ermöglichen. Die Kosten übernimmt der Bund. Praktisch hat diese neue Besucher-Regelung zumindest für viele Kliniken in Frankfurt keine Auswirkung. Häuser wie etwa das Markuskrankenhaus oder die Universitätsklinik haben zum Schutz der Patienten – aber auch der Mitarbeiter – die 2-G-Regel verhängt. Rein darf nur, wer genesen oder geimpft ist. Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Infektionen in Hessen ist am Donnerstag weiter gestiegen. Die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen lag nach Angaben des hessischen Sozialministeriums bei 130,0. Am Vortag hatte der Wert noch 126,3 betragen. Innerhalb von 24 Stunden wurden 1824 Neuinfektionen im Bundesland registriert.
Eine Frau lässt sich in der „Impftram“ in Frankfurt eine Booster-Impfung gegen Corona spritzen. Impfwillige können ohne Termin jederzeit in diese Bahn einsteigen, die auf regulären Strecken durch Frankfurt fährt Bild: dpa
Der 11. November, der Jahrestag des Mauerfalls, ist dieses mal kein rundes Jubiläum. Trotzdem ist das Datum vielleicht Anlass genug, sich an die Jahre der deutschen Teilung zu erinnern. Die östliche Grenze Hessens war damals Teil des „Eisernen Vorhangs“, und wie es dort zuging, lässt sich im Grenzmuseum Schifflersgrund in Asbach-Sickenberg erfahren. Dort kann man sich ein Bild machen von den aufwendigen und bedrückenden Grenzanlagen, mit denen das DDR-Regime bis 1989 die Flucht der eigenen Bürger in den Westen zu verhindern suchte. Auch das Leben jenseits der Grenze wird thematisiert.
Grenzmuseum Schifflersgrund, Platz der Wiedervereinigung 1, 37318 Asbach-Sickenberg, Telefon 036087 / 98409, Internet www.grenzmuseum.de.
Das Wetterfür Freitag: Zunächst trüb, später setzt sich aber ab und zu auch die Sonne durch. Die Temperaturen erreichen maximal 9 Grad.
Verkehr
Wegen privater Kranhebearbeiten wird die Junghofstraße zwischen Neue Mainzer Straße und Alte Rothofstraße von Freitag, 5. November, 22 Uhr, bis Samstag, 6. November, 5 Uhr, für den Verkehr voll gesperrt. Eine Umfahrungsempfehlung erfolgt über Neue Mainzer Straße, Hochstraße, Börsenstraße und Rathenauplatz. Fußgänger können die Baustelle passieren.
Ebenfalls wegen privater Kranhebearbeiten wird die Hanauer Landstraße stadteinwärts zwischen Bärenstraße und Hölderlinstraße am Sonntag, 7. November, für den Verkehr voll gesperrt. Eine Umfahrungsempfehlung erfolgt über Sonnemannstraße, Oskar-von-Miller-Straße und Obermainanlage.
Geburtstag haben am:
Freitag, 5. November
Rudi Sölch (SPD), Stadtältester, früherer Bürgermeister der Stadt Frankfurt und ehemaliger Verwaltungsdirektor des Zweiten Deutschen Fernsehens, Ehrenvorsitzender der Frankfurter Museums-Gesellschaft (90); Norbert Winkeljohann, Vorsitzender des Stiftungsrats der Stiftung Deutsche Sporthilfe, Frankfurt (64); Sebastian Schäfer , Geschäftsführer der FinTech Community Frankfurt GmbH – TechQuartier (42).
Samstag, 6. November
Barbara Heller, in Darmstadt und im Odenwald lebende Komponistin, Trägerin des Darmstädter Musikpreises (85); Karin Giersch, Mäzenin, Ehrensenatorin der Goethe-Universität Frankfurt, Trägerin des Deutschen Stifterpreises (82); Werner Seeger, Ärztlicher Geschäftsführer am Standort Gießen und stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung der Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH (68); Gert Reeh, Vorsitzender des Deutschen Mieterbunds - Landesverband Hessen, Wiesbaden (63); Michael Bentlage , Vorstandsvorsitzender der Hauck & Aufhäuser Privatbankiers AG, Frankfurt (57); Philipp Gutbrod, Direktor des Instituts Mathildenhöhe, Darmstadt (50); Sven Schulz, Vorstandsvorsitzender des Batteriesystem-Anbieters Akasol AG, Darmstadt (46).
Sonntag, 7. November
Peter Völker, ehemaliges Vorstandsmitglied der Frankfurter Volksbank, Vorsitzender der Turngemeinde Bornheim (72); Claus Kaminsky (SPD), Oberbürgermeister der Stadt Hanau, Präsident des Sparkassen- und Giroverbands Hessen-Thüringen (62); Christine Jäger (SPD), Fraktionsvorsitzende im Wetterauer Kreistag (54); Lars Obendorfer , Gründer und Geschäftsführer der Kette „Best Worscht in Town“, Neu-Isenburg (51).
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