Heute in Rhein-Main: Hessen verschärft die Corona-Regeln
Guten Abend,
Weihnachten ist erst dann offiziell vorbei, wenn Omas Plätzchendose geplündert ist. Seit Montagmorgen sind (in meinem Falle) nur noch ein paar Krümel darin zu finden. Ein sicheres Zeichen dafür, dass die Rückkehr in den Alltag bevorsteht. Schluss mit dem Weihnachtsfilm-Marathon bei Kerzenschein. Die Realität ruft. Und die wartet gleich mit Verschärfungen der Corona-Regeln auf. Von Dienstag an gilt in Hessen:
Marie Lisa Kehler
Stellvertretende Ressortleiterin des Regionalteils der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Kontaktbeschränkungen: Treffen in der Öffentlichkeit sind auf zehn Personen beschränkt. Sind nicht geimpfte oder nicht genesene Personen dabei, sind Treffen von einem Haushalt und zwei Menschen eines weiteren Haushalts erlaubt. Ausnahmen gelten für Kinder unter 14 und Menschen, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft sind.
Krankenhäuser und Pflegeheime: Besucher müssen einen aktuellen negativen Corona-Schnelltest nachweisen. Mitarbeiter müssen sich zweimal pro Woche testen lassen, ungeimpfte Mitarbeiter täglich.
Veranstaltungen: Die Obergrenze für Veranstaltungen – egal ob drinnen oder draußen – liegt bei 250 Teilnehmern.
Diskotheken und Clubs: Tanzveranstaltungen sind untersagt. Ein regulärer Gastronomiebetrieb darf angeboten werden.
2-G-Regel: Ungeimpfte dürfen nicht in Geschäften des Einzelhandels einkaufen. Läden für die Grundversorgung sind ausgenommen. Für touristische Übernachtungen und in der Gastronomie gilt 2 G.
3-G-Regel: Im öffentlichen Nahverkehr müssen Fahrgäste geimpft oder genesen oder negativ getestet sein. Maskenpflicht: In der Öffentlichkeit müssen drinnen medizinische Masken getragen werden. Eine Ausnahme bildet weiterhin die Gastronomie.
Böllerverbot: Auf belebten öffentlichen Plätzen dürfen keine Feuerwerkskörper abgebrannt werden. Knallerbsen dürfen Sie aber noch werfen.
Hotspot-Regelung: Sobald die Inzidenz in einem Landkreis oder einer kreisfreien Stadt an drei aufeinanderfolgenden Tagen über 350 liegt, greifen zusätzliche „Hotspot-Regelungen“. Darunter kann ein Alkoholverbot an belebten Plätzen, sowie die Maskenpflicht in Fußgängerzonen fallen. Bei Veranstaltungen und in der Gastronomie sowie bei touristischen Übernachtungen gilt: Drinnen 2 G plus, draußen 2 G. Begrenzung der Personenzahl bei privaten Feiern auf 50 drinnen und 200 draußen. Die Hotspot-Regelungen treten außer Kraft, sobald der Inzidenzwert an fünf aufeinanderfolgenden Tagen unterhalb der Schwelle von 350 liegt.
Unsere Autorin Paula Kallendrusch hat sich außerdem ins Frankfurter Einkaufsgetümmel gestürzt und ausprobiert, wie die „Bändchen-Lösung“ ankommt. Andere Städte haben es schon vorgemacht. Genesene und Geimpfte müssen sich an einer Ausgabestelle ausweisen und erhalten dann ein Bändchen, das sie berechtigt, ohne abermalige Kontrolle durch die Geschäfte zu stöbern. Wir erklären, wieso die Bändchen wöchentlich die Farbe wechseln und wie lange der „Ausweis am Handgelenk“ gültig ist.
Lizenz zum Shoppen: Ein älteres Paar trägt in Frankfurt silberfarbene 2-G-Bändchen. Bild: dpa
Zum Jahresende sei die Frage erlaubt: Haben Sie Vorsätze für das Jahr 2022? Mehr Sport treiben, mehr Dankbarkeit zulassen, weniger mosern? Oder wollen Sie gar aufhören mit dem Rauchen? Wenn ja, dann kommt dieser Artikel genau zur rechten Zeit. Sascha Zoske hat sich mit dem Direktor des Instituts für Suchtforschung an der Frankfurt University of Applied Sciences, Heino Stöver, darüber unterhalten, wie man von Zigaretten loskommen kann. Die Devise des Suchtforschers: Schadensbegrenzung. Lieber seltener zur Zigarette greifen, als sich zu viel vornehmen und scheitern. Langjährigen Rauchern kann nach Überzeugung des Wissenschaftlers helfen, vorerst auf E-Zigaretten umzusteigen, um mit Hilfe des Verdampfers langsam vom Tabakkonsum loszukommen. Im Gespräch erläutert Stöver, wieso die E-Zigaretten seiner Auffassung nach besser sind als ihr Ruf.
Gute Vorsätze scheint auch Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) für das kommende Jahr zu haben. Im Interview mit Florentine Fritzen und Manfred Köhler erklärt er, wie er seine Aufgabe versteht. „Ich bin direkt gewählt und damit faktisch so etwas wie ein Anwalt für die Frankfurterinnen und Frankfurter.“ Und das will er auch weiterhin sein. Ein Ansprechpartner, der Anregungen aufnimmt und Lösungen sucht. Im Interview geht Feldmann aber auch auf die wirtschaftliche Lage der Stadt ein. „Sie bessert sich“, gibt er sich verhalten optimistisch. Die Stadt habe sich als „robust“ erwiesen. „In der Corona-Krise sind die Menschen näher zusammengerückt. Maskenpflicht oder Einschränkungen in der Gastronomie werden inzwischen von allen getragen.“ Die Redaktion fragt, Feldmann antwortet. Oder auch nicht . Ob er sich 2024 noch einmal zur Wahl stellen wird, lässt er offen. Dafür weicht er nicht der Frage aus, ob sich der AWO-Skandal seiner Einschätzung nach auf seine Beliebtheit ausgewirkt hat.
Kleiner Auszug aus dem Interview gefällig? Unser Autorenteam wollte wissen: „Gibt es auch Situationen, in denen Sie die CDU vermissen? Oder war alles schlecht am alten Bündnis, an dem Ihre Partei auch beteiligt war?“ Feldmanns Antwort: „Überhaupt nicht. Wir haben ja in der alten Koalition bei den kostenfreien Kindertagesstätten einen ersten Schritt gemacht, auch bei der Erhöhung der Quoten im sozialen Wohnungsbau, bei der Senkung der Fahrpreise im ÖPNV. Die CDU war wegen ihrer hierarchischen Struktur oft schnell entschieden, allerdings danach oft gespalten.“
Stark bewölkt und immer wieder Regen, dazu ist es windig. Höchstwerte um 10 Grad. Nachts bleibt es frostfrei. Auch der Mittwoch wird regnerisch
Geburtstag haben am Dienstag
Henning von Vieregge, Publizist, früherer Geschäftsführer des hessischen Arbeitgeberverbands sowie ehemaliger Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands Kommunikationsagenturen, Mainz (75)
Sie kennen jemanden, der diesen Newsletter unbedingt lesen sollte?
Das freut uns. Teilen Sie diesen Newsletter gerne mit Ihrem Netzwerk.
Ihnen wurde dieser Newsletter weitergeleitet?
Es freut uns, wenn Sie mit der Empfehlung zufrieden sind. Lesen Sie den Newsletter doch ab sofort regelmäßig.
Der F.A.Z. Podcast für Deutschland widmet sich montags bis freitags um 17 Uhr umfassend einem Schwerpunktthema aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Sport oder Wissen. Zusätzlich bietet er einen aktuellen Überblick über die weiteren relevanten Tagesthemen. Freuen Sie sich auf tiefgehende Auseinandersetzungen, kontroverse Diskussionen und neue Denkanstöße aus der F.A.Z.-Redaktion. Abonnieren Sie unser Audio-Angebot jetzt kostenfrei, um keine Folge zu verpassen.
Die ganze Welt spricht über das Coronavirus. Alle Nachrichten und Analysen über die Ausbreitung und Bekämpfung der Epidemie täglich in Ihrem E-Mail-Postfach.