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Freitag, 3. April 2020
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Freitag, 3. April 2020
Heute in Rhein-Main: Hirnlos +++ Geduldig +++ Unverbesserlich

Guten Morgen,

es sind lauter ungewohnte Grenzerfahrungen, die man in dieser unwirklichen Zeit macht. So werden sich viele Ausflügler, die es am Wochenende in den Rheingau zieht, ausgeschlossen fühlen. Die meisten Städte entlang des Rheins haben beschlossen, ihre Parkplätze, Uferpfade und Radwege zu sperren, sogar einzelne Straßen werden geschlossen. Wo sonst Gastfreundschaft großgeschrieben wird, weil man vom Tourismus lebt, herrscht nun eine Art Fremdenfeindlichkeit gegenüber Eindringlingen aus nahegelegenen Städten. Mancher Bürgermeister verliert im Corona-Fieber jedes Ma ß: Christian Aßmann (Geisenheim) hat Besucher als „Hirnlose“ bezeichnet und ihnen auf den Kopf regnende Steine gewünscht. Sein Oestrich-Winkeler Amtskollege Kay Tenge zeigt sich dagegen liberaler und erinnert daran, dass es in Hessen keine Ausgangssperre gibt. Deshalb wird er in den sogenannten soziale Netzwerken mit Beschimpfungen überzogen. Unser Rheingau-Korrespondent Oliver Bock ordnet die Vorgänge in seinem Kommentar ein.

Am Limit sind immer mehr Pflegeheime. In drei Einrichtungen in Frankfurt haben sich inzwischen Bewohner und in einem Fall auch Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert. Damit hat das Virus jene Einrichtungen erreicht, in denen es besonders verheerend wirken kann. Und das, obwohl schon länger strenge Vorsichtsmaßnahmen gelten, was etwa den Besuch durch Verwandte betrifft. Wenn sich noch mehr Pflegerinnen und Pfleger anstecken sollten, könnte das System ins Wanken geraten, schon hoffen manche Heimleiter auf ehrenamtliche Kräfte. Zum Glück reagieren die meisten Heimbewohner mit Geduld auf die Situation. Lebenserfahrung ist halt durch nichts zu ersetzen. Kognitiv eingeschränkte Patienten verstehen allerdings nicht, warum sie von Menschen in Schutzanzügen gewaschen werden und sich nicht mehr frei bewegen dürfen.

Das Kontaktverbot einzuhalten, fällt manchen Unverbesserlichen schwer. Damit die Ordnungskräfte den Egoisten Grenzen aufzeigen können, hat das Land einen Bußgeldkatalog veröffentlicht. Endlich, muss man hinzufügen, denn Hessen ist sehr spät dran. Von heute an können Verstöße jedenfalls streng geahndet werden. Ansammlungen in der Öffentlichkeit (mit Ausnahme von Familien) werden mit 200 Euro für jeden Teilnehmer bestraft. Mit einer Buße von 500 Euro müssen Reiserückkehrer aus Risikogebieten rechnen, die gegen die Quarantäneanordnung verstoßen. Verstöße gegen das Bewirtungsverbot schlagen sogar mit 5000 Euro zu Buche. Ziemlich saftige Summen, die vernunftmehrend wirken könnten.

Und außerdem stößt die Corona-Soforthilfe in der Land- und Forstwirtschaft auf große Nachfrage +++ fällt der Wäldchestag in Frankfurt aus +++ schließt Fraport am Dienstag das Terminal 2 am Frankfurter Flughafen.

Einen angenehmen Tag wünscht Ihnen

Ihr Matthias Alexander

Der Tipp zum Wochenende

Skip-Bo ist nicht das einzige Spiel, bei dem es darum geht, den eigenen Kartenstapel als erster abzulegen. Mau-Mau und „Elfer raus!“ zum Beispiel folgen demselben Grundgedanken. Weil aber bei Skip-Bo außer den eigenen Handkarten auch noch Joker und diverse Hilfsstapel ins Spiel kommen, erscheint es uns ein bisschen mehr Aufmerksamkeit zu fordern und zu fördern. Wie immer spielt Kartenglück eine große Rolle, aber natürlich dürfen sich Gewinner gerne einreden, der Sieg gehe auf ihre geniale Strategie zurück. Skip-Bo eignet sich für zwei bis sechs Spieler von sieben Jahren an, eine Partie dauert bei normalem Verlauf etwa eine halbe Stunde, meistens bleibt es aber nicht bei einer. Skip-Bo gibt es beispielsweise im Online-Shop der Buchhandelskette Thalia für knapp 14 Euro plus Versandkosten. Eine Junior-Variante, die schon von Vierjährigen gespielt werden kann, kostet rund 12 Euro.

Wetter

Heute meist stark bewölkt, gelegentlich fällt etwas Regen. Höchstwerte um 12 Grad. Nachts lockert es auf bei 4 Grad.

Geburtstag haben

heute

Horst Lach, Geschäftsführer des Hanauer Familienunternehmens Lach Diamant (80); Wolfgang Lorch, Partner des Frankfurter Architektenbüros Wandel Lorch, Träger des Hessischen Kulturpreises 2019 (60); Susanne Selbert (SPD), Direktorin des Landeswohlfahrtsverbands Hessen, Kassel (60); Philippe Luscan , Aufsichtsratsvorsitzender der Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt (58);

am Samstag

Daniel Cohn-Bendit (Die Grünen), ehemaliger ehrenamtlicher Dezernent für multikulturelle Angelegenheiten in Frankfurt (75); Thomas Gebauer, Sprecher der Stiftung Medico International, Träger der Goethe-Plakette der Stadt Frankfurt (65); Daniela Wagner (Die Grünen), Mitglied des Deutschen Bundestags, Darmstadt (63); Hildegard Förster-Heldmann (Die Grünen), Mitglied des Hessischen Landtags (Wahlkreis Darmstadt-Stadt I), von 2011 bis Mai 2019 Fraktionsvorsitzende in der Stadtverordnetenversammlung Darmstadt (62); Ferdinand Heide, Frankfurter Architekt (58); Michael Rüdiger, von 2012 bis Dezember 2019 Vorstandsvorsitzender der Deka-Bank Deutsche Girozentrale, von 2017 bis Januar 2020 Vorsitzender des Börsenrats der Frankfurter Wertpapierbörse (56); Markus Frank (CDU), Dezernent der Stadt Frankfurt (51); Ingmar Jung (CDU), Mitglied des Deutschen Bundestags (Wahlkreis Wiesbaden), Kreisvorsitzender seiner Partei (42);

und am Sonntag

Hanskarl Protzmann (SPD), Vorsitzender der Meldestelle "Hessen schaut hin" bei der Bildungsstätte Anne Frank, ehemaliger Frankfurter Baudezernent (76); Sergey Khachatryan, in Eschborn lebender Violinist (35).

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