am Freitag hatte die jüdische Gemeinde Frankfurts noch in beeindruckender Weise auf die Geiseln der Hamas hinweisen können, sie stellte zum Schabbat auf dem Römerberg eine lange weißgedeckte Tafel auf mit 229 leeren Plätzen, die an jene Frauen und Männer erinnerten, die von der palästinensischen Terrororganisation verschleppt worden sind. In all der Sorge mochte der eine oder andere der Organisatoren mit einer gewissen Zufriedenheit nach oben zum Rathaus geschaut haben: Dort hing nicht nur die Fahne Frankfurt und die Fahne Europas, sondern auch die der Ukraine und die Israels, in beiden Fällen als Zeichen der Verbundenheit mit geschundenen Nationen.
Manfred Köhler
Ressortleiter der Rhein-Main-Redaktion der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
In der Nacht zu Sonntagist sie von einem Pöbel abgerissen und geschändet worden . Zeugen beobachteten nach Mitteilung der Polizei, wie eine Gruppe von zehn Personen mit Hilfe einer Sitzbank hochkletterte, die Flagge herunterriss, darauf herumtrampelte und dann mit den Resten Richtung Main weglief.
Nicht nur die Fahne ist ein Hinweis: Frankfurt ist besonders betroffen durch den Israel-Krieg. Bild: dpa
Es ist der zweite Vorfall dieser Art binnen weniger Tage, auch die vor dem Hanauer Rathaus gehisste Fahne wurde geschändet. Die Fälle von Antisemitismus häufen sich. Gebäude werden gekennzeichnet, die als jüdisch gelten, auf Kundgebungen wird zur Vernichtung Israels aufgerufen, auch auf der am Samstag vor acht Tagen in Frankfurt, die zunächst von der Stadt verboten, dann aber vom hessischen Verwaltungsgerichtshof erlaubt worden war, die auch weitgehend friedlich verlief, aber eben nur: weitgehend. Die Richter in Kassel werden das hoffentlich vernommen haben.
Die jüdische Bevölkerung ist verunsichert. Es sind keine guten Tage, die über Jahrzehnte beschworene und gelebte Versöhnung droht Schaden zu nehmen. Eine Frage wird lauter: Unternehmen Politik und Gesellschaft genug, um sich vor diese bedrängte Bevölkerungsgruppe zu stellen? Die Rhein-Main-Zeitung berichtet und kommentiert.
Überwiegend stark bewölkt und regnerisch. Schwacher bis mäßiger Wind aus Süd bis Südwest. Dabei Temperaturen bis 15 Grad.
Geburtstag haben am Montag
Peter Breuer, Kuratoriumsvorsitzender der Hans-und-Ilse-Breuer-Stiftung, Frankfurt (75); Heinz Breitenbach (Freie Wähler), ehemaliger Fraktionsvorsitzender im Kreistag des Main-Kinzig-Kreises (70); Ellen Harrington, Film- und Literaturwissenschaftlerin, Direktorin des Deutschen Filminstituts und Filmmuseums (DFF), Frankfurt (60); Nils Stieglitz, Präsident und Geschäftsführer der Frankfurt School of Finance and Management (50); Stefan Mues, Geschäftsführer der Hess Natur-Textilien GmbH, Butzbach (49).
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HRB 7344, Amtsgericht Frankfurt am Main, USt.-IDNr.: DE 114 232 732 Geschäftsführer: Thomas Lindner (Vorsitzender), Dr. Volker Breid Herausgegeben von Gerald Braunberger, Jürgen Kaube, Carsten Knop, Berthold Kohler