Guten Morgen, haben Sie schon einmal einen Pechkeks gegessen? Bevor Sie fragen: Darunter versteht man – sehr innovativ - den Gegenentwurf zum Glückskeks. Der Teig schmeckt ähnlich pappig, der Inhalt ist aber ein anderer. Auf den Zetteln stehen kleine, fiese Botschaften. Der Satz, den Wolfgang Marzin, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Frankfurt , am Dienstag bei der Vorstellung der Messe-Zahlen gesagt hat, könnte problemlos eine Pechkeks-Botschaft sein. „Nichts wird nach Corona mehr sein wie zuvor.“ Der düstere Inhalt kann sich aber laut Marzin schon bald in eine wahre Glücksbotschaft verwandeln. Denn die Messe Frankfurt will die Corona-Krise als Chance nutzen und gestärkt daraus hervorgehen. Schon im Geschäftsjahr 2023 soll das Niveau von 2019 wieder erreicht werden, sagt Marzin. Der Frage, wie das gelingen kann und wieso Fingerspitzengefühl dabei besonders wichtig ist, geht Daniel Schleidt auf den Grund. Fingerspitzengefühl ist ein gutes Stichwort. Daran mangelte es nämlich am Dienstag bei Verhandlungen zwischen den Regierungsfraktionen von CDU und Grünen sowie FDP und SPD. Eine Einigung, wie das Land die finanziellen Belastungen der Corona-Krise bewältigen will, ist weiterhin nicht in Sicht. Stattdessen gab es harsche Worte und wenig Verständnis für den Vorschlag des jeweils anderen Lagers. Die schwarz-grüne Regierungsmehrheit möchte ein Sondervermögen in Höhe von zwölf Milliarden Euro schaffen und damit bis zum Jahr 2023 Steuermindereinnahmen und Projekte finanzieren. Die Opposition hingegen würde lieber den tatsächlichen Finanzbedarf jedes Jahr mit Hilfe eines Nachtragshaushalts bereitstellen. Der Vorschlag der Regierungsfraktionen zieht einen weiteren Schritt nach sich. Sie wollen das Ausführungsgesetz zur Schuldenbremse ändern, die bisher nur mit einer Zweidrittelmehrheit ausgesetzt werden kann. Nancy Faeser, SPD-Fraktionschefin, wirft der Regierungsmehrheit vor, sich „von der Parlamentskultur“ zu verabschieden und „brutalstmöglich“ in Parlamentsrechte eingreifen zu wollen. Warum der Antrag, die Gesetzesänderungen als dringlich einzustufen, trotzdem angenommen wurde und welche Konsequenzen das haben könnte, darüber schreibt Kollege Robert Maus aus Wiesbaden. Das Thema „Schattenhaushalt vs. Nachtragshaushalt“ ist, zugegeben, ein kompliziertes. Vielleicht öffnen Sie sich mal einen Flasche Wein und lassen es sacken. Der Wein hilft Ihnen nicht unbedingt dabei, die hessische Finanzpolitik besser zu verstehen. Wohl aber könnten Sie manch einem Winzer helfen, der schnell seinen Keller leer bekommen muss. Denn nicht alle haben es geschafft, vom boomenden Wein-Online-Handel während der Corona-Zeit zu profitieren. Korrespondent Oliver Bock hat sich umgehört , wie die Winzer die vergangenen Monate erlebt haben, welche Hoffnungen sie in eine Vermarktung ihrer Produkte im Internet setzen und wieso manch ein teurer Wein förmlich verramscht werden musste. Außerdem lesen Sie, weshalb die Gottesdienst-Teilnehmer der Frankfurter Baptisten-Gemeinde jetzt mit dem Robert-Koch-Institut zusammenarbeiten +++ wie der Präsident des Oberlandesgerichts, Roman Poseck, über die Ausschreitungen in Stuttgart denkt +++ was Offenbacher Jugendliche in der Corona-Zeit in ihre Tagebüchern notiert haben. Kommen Sie gut in den Tag, Ihre Marie Lisa Kehler Die Newsletter der F.A.Z. informieren Sie über die wichtigsten und interessantesten Themen des Tages – relevant, prägnant und lesenswert. Um unsere Angebote zu verbessern, möchten wir Sie bitten, an einer Umfrage teilzunehmen, die nur wenige Minuten dauert. Hier starten Sie die Umfrage. Wetter Viel Sonnenschein und wenige Wolken bei 30 Grad. Nachts kühlt es auf 14 Grad ab. Am Donnerstag 28 Grad und mehr Wolken. Geburtstag haben heute Meinhard Matern (CDU), Bürgermeister von Bad Homburg (67); Klaus Klemp, Vorsitzender der Ernst-May-Gesellschaft, Frankfurt (66); Eugen Ruge, Mainzer Stadtschreiber des Jahres 2020 und 2021 (66); Reiner Anderl, Präsident der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz (65); Susanne Schaal-Gotthardt, Direktorin des Paul-Hindemith-Instituts, Frankfurt (56); Andrea Meurer, Ärztliche Direktorin und Geschäftsführerin der Orthopädischen Universitätsklinik Friedrichsheim, Frankfurt (54); Andrej Kupetz , Hauptgeschäftsführer des Rats für Formgebung, Frankfurt (52); Ariane Kaestner, Geschäftsführende Gesellschafterin der Heilerde-Gesellschaft Luvos Just, GmbH & Co. KG, Friedrichsdorf (51); Simone Schelberg, Direktorin des SWR-Landessenders Rheinland-Pfalz, Mainz (51). |