Heute in Rhein-Main: Krankschreibung nicht mehr per Telefon
Guten Abend,
es gelten wieder neue Regeln im Umgang mit Corona und wieder ziehen sie Beschwerden nach sich, ein Frankfurter Ausstellungshaus will Ort der Aufarbeitung eines Verbrechens sein, der Hessische Landtag hat über die Kosten des Meisterbriefs diskutiert. Ein Überblick am Ende des Tages, heute wieder mit einem Tipp zum Wochenende.
Jacqueline Vogt
Ressortleiterin der Rhein-Main-Redaktion der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Neuerung: Wer einen positiven PCR-Tests hat, sich also nachweislich mit SARS-CoV-2 infiziert hat, muss sich isolieren. Arbeitsunfähig macht ihn das noch nicht, das machen ihn gegebenenfalls erst die Symptome einer Covid-19-Erkrankung.
Um eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung zu erhalten, geht man zum Arzt, so war es vor der Pandemie und so ist es jetzt, seit dem 1. Juni, wieder. In der Pandemie wurde eine Sonderregelung geschaffen, Ärzte konnten Patienten auch nach telefonischer Rücksprache über ihre Beschwerden krankschreiben. Gedacht war das dazu, die Praxen zu entlasten und eine mögliche Verbreitung des Virus über Praxisbesuche zu verhindern. Jetzt müssen Patienten, die sich arbeitsunfähig fühlen, wieder bei einem Arzt vorstellig werden. Das gefällt nicht jedem, auch nicht allen Medizinern. Marie-Lisa Kehler berichtet.
Ab jetzt nicht mehr per Telefon: Krankschreibung bei Covid-Erkrankung Bild: dpa
Meisterbrief: Wie dem Fachkräftemangel begegnet wird, ist ein Thema, dessen Brisanz gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Und wie ist dem Fehlen von Nachwuchs im Handwerk etwas entgegenzusetzen? Zum Beispiel mit dem Angebot, die Fortbildung zum Meister kostenfrei zu machen , so wie es ein Studium auch ist, meint die Opposition im Hessischen Landtag. Der debattierte am Donnerstag einen entsprechenden Antrag der SPD-Fraktion, die Linke und die AfD zustimmend, das schwarz-grüne Regierungsbündnis ablehnend. Einigkeit herrschte und herrscht nur im Ziel: Mehr junge Leute im Handwerk braucht das (Bundes)Land. Der F.A.Z.-Landtagskorrespondent in Wiesbaden Ewald Hetrodt berichtet, Falk Heunemann kommentiert.
Ausstellung : Der Frankfurter Kunstverein will ein Ort der Debatte sein, auch der politischen. Die Schau, die dort am Donnerstag eröffnet wurde, steht dafür wohl prototypisch. Denn sie hat das Attentat von Hanau am 19. Februar 2020 zum Gegenstand und wirft den Behörden strukturellen Rassismus und fehlende Konsequenz in der Aufklärung vor. Zum Beweis haben die internationale Gruppe Forensic Architecture und ihr Berliner Ableger umfangreiche Recherchen angestellt. Nach der Auswertung von Daten zur Hanauer Mordnacht, in Auftrag gegeben unter anderen von der Opferfamilie Gültekin und der Initiative 19. Februar Hanau, prangern die Rechercheure in einer begehbaren Installation Versagen der Polizei und Nachlässigkeit an. Eva-Maria Magel hat die Ausstellung besucht und berichtet.
Manchmal denkt man: Kennt jeder. Und dann erwähnt man das Arboretum Main-Taunus - und schon kommt die Frage: „Arbo-was?“ Nun gut, das Arboretum Main-Taunus ist eine Ersatzaufforstung für die Erweiterung des Frankfurter Flughafens, eine Naturfläche auf den Flächen von drei Gemeinden. Der Zugang zu dem 76 Hektar großen Park erschließt sich den Besuchern aus Sulzbach, Schwalbach und Eschborn. Dort wachsen 600 verschiedene Baum- und Straucharten, die zu Gruppen zusammengefasst sind, so dass verschiedene Waldgebiete der Erde gewissermaßen nachgestellt werden.
Nach einem freundlichen Start ziehen von Südwesten Wolken vorüber. Nachmittags und abends kann es Gewitter geben bei bis zu 28 Grad.
Geburtstag haben
Freitag, 3. Juni
Brigitte Kölsch, ehemaliges Mitglied des Hessischen Landtags, Ehrenvorsitzende der CDU Hochtaunus, Vorstandsmitglied der Stiftung Bad Homburger Schlosskonzerte, Friedrichsdorf (78); Willi Marx (SPD), ehemaliger Landrat des Kreises Gießen (75); Wolfgang David , Leitender Direktor des Archäologischen Museums, Frankfurt (61); Sven Volkert, Geschäftsführer der Bürgschaftsbank Hessen, Wiesbaden (56).
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