Guten Morgen, wohl selten war ein Montag unter Arbeitnehmern so beliebt wie der 20. April 2020. Er wird vielen noch lange im Gedächtnis bleiben als der Tag, an dem nach vierwöchiger Corona-Schließung wieder etwas Leben in die Einkaufsstraßen einzog. Unter strengen Auflagen ist des Einzelhändlern erlaubt, Kunden im Ladengeschäft zu bedienen, einen je 20 Quadratmeter Fläche. Unsere Handelsexpertin Petra Kirchhoff hat sich in Frankfurter Fahrradläden, Boutiquen und Haushaltwarengeschäften umgehört. Die Erleichterung, dass die Rückkehr in den gewohnten Alltag beginnt, war allgemein groß. Übrigens auch unter den befragten Verkäuferinnen, die in einigen Fällen ziemlich braungebrannt an ihre Arbeitsstelle zurückkehrten. Was die Miesepeter von der Gewerkschaft Verdi nicht davon abhielt, über die Landesregierung zu meckern, weil sie kurzerhand ihre Meinung geändert hatte und nun auch großen Geschäften die Öffnung genehmigt hat, sofern sie ihre Fläche auf 800 Quadratmeter reduzieren. Für Verdi ist Schwarz-Grün gewissermaßen Büttel des Großkapitals. In anderen Zeiten hätten wir uns darüber aufgeregt, jetzt betrachten wir es einfach als ein Stück Normalisierung. Auch an die Universitäten kehrt das Leben zurück , allerdings vor allem in virtueller Form. Der Lehrbetrieb ist angelaufen, und Hochschulredakteur Sascha Zoske hat sich umgesehen, wie es so klappt mit dem Fernunterricht via Bildschirm. Seine besondere Bewunderung gilt Jens Schneider, Vize-Präsident der TU Darmstadt. Der Professor für Statik hat sein Leben auch durch Corona nicht durcheinanderbringen lassen und trägt während seiner digitalen Vorlesung Jackett, weißes Hemd und Krawatte. An anderer Stelle gab es zwar ein paar Anlaufschwierigkeiten , aber selbst Asten und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft müssen konzedieren, dass die Hochschulen die ungewohnte Situation so gut es geht meistern. Allerdings fällt dem GEW-Sprecher dann doch noch ziemlich viel ein, was es zu verbessern gelte. Alles andere hätte uns auch schwer gewundert. Wie es um die Statik des Landeshaushalts bestellt ist, darüber sollte man sich als Steuerzahler derzeit besser keine Gedanken machen. Wenn wir richtig gerechnet haben, stellt die Landesregierung weitere 410 Millionen Euro zur Verfügung. Diese Summe ergibt sich jedenfalls, wenn man 10.000 Euro mit 41.000 multipliziert. 41.000, das ist die Zahl der gemeinnützigen Vereine in Hessen, die nun jeweils maximal 10.000 Euro Förderung beantragen können. An der Sinnhaftigkeit der Unterstützung ist angesichts der Bedeutung der Vereine für den gesellschaftlichen Zusammenhalt nicht zu zweifeln. Und Ministerpräsident Volker Bouffier hat schon recht, wenn er sagt, dass die Summe für viele Vereine nicht besonders üppig ist. Aber der Blick aufs Ganze macht schon schwindlig. Und außerdem öffnen auch die ersten Kunstgalerien wieder ihre Türen +++ ist die Krankschreibung per Telefon nun doch weiter möglich +++ haben sich die Hanauer ganz überwiegend an die von der Stadt verhängte Maskenpflicht gehalten. Einen angenehmen Tag wünscht Ihnen Ihr Matthias Alexander Wetter Ein böiger Ostwind führt dazu, dass sich die Temperatur von 22 Grad trotz Sonnenschein kühler anfühlt. Auch am Mittwoch wird es wieder sonnig. Geburtstag haben heute Carola Lentz, Ethnologin, Seniorforschungsprofessorin an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, designierte Präsidentin des Goethe-Instituts (66); Axel Weiss-Thiel (SPD), Bürgermeister der Stadt Hanau (59); Markus Karsten, Geschäftsführer des Westend-Verlags, Frankfurt (54); Frank Buchholz, Mainzer Gastronom und Fernsehkoch (53). |