Heute in Rhein-Main: Porzellanmanufaktur in Höchst vor dem Aus
Guten Abend,
die Höchster Porzellanmanufaktur steht vor dem Aus. „Mal wieder“, möchte man sagen. Zwei Wochen bleiben noch zur Rettung. Zwei Wochen? Ein Zeitraum, in dem manch ein Doktorand noch einmal seine komplette Dissertation umschreibt. Nach einem Beschluss einer Fachkommission dürfen auch weiterhin in bestimmten Fachgebieten an Hochschulen für angewandte Wissenschaften (früher auch Fachhochschule genannt) Doktortitel vergeben werden. Außerdem werden die Auswirkungen des jüngsten Hackerangriffs auf die Entega AG immer sichtbarer. Der Tag im Überblick.
Marie Lisa Kehler
Stellvertretende Ressortleiterin des Regionalteils der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Filigranes Handwerk: Regina Raffel verleiht einem Teller Herbstimpressionen. Bild: Frank Rumpenhorst
Porzellanmanufaktur vor dem Aus:Wenn im Juli kein neuer Geldgeber für die Höchster Porzellanmanufaktur gefunden wird, droht dem Betrieb das Aus – und das nach mehr als 275 Jahren Firmengeschichte. Für den Rettungsversuch bleiben nur noch wenige Wochen. Dabei ist es erst vier Jahre her, dass ein Insolvenzverwalter eingeschaltet werden musste. Damals wie heute wurde Hans Schmitt mit dem Fall beauftragt. 2018 konnte die Schließung der zweitältesten Manufaktur in Deutschland noch verhindert werden. Ein taiwanesischer Investor ist damals eingestiegen, der den asiatischen Markt mit Höchster Porzellan erobern wollte. Dafür wurde ein ganz neues Vertriebskonzept aufgestellt. Funktioniert hat es nicht. Zwei Wochen bleiben aktuell noch, um einen neuen Investor zu finden – das wird knapp. Wirtschaftsredakteur Falk Heunemann hat sich mit Insolvenzverwalter Schmitt über die Möglichkeiten zur Rettung der Manufaktur unterhalten.Schmitt glaubt trotz des Zeitdrucks noch an das Produkt und will noch nichts von einem wirtschaftlichen Scherbenhaufen wissen. Der Insolvenzverwalter hat sich sogar an die Landesregierung gewandt und um Unterstützung gebeten. Das Land war schon einmal eingesprungen, als die Porzellanmanufaktur in Schieflage geraten war. Das war im Jahr 2001. Damals wurde das Porzellan als „Kulturgut“ betitelt, das es zu schützen gelte. Vorerst soll der Laden in der Frankfurter Altstadt geöffnet bleiben, auch die Produktion und der Werksverkauf in Höchst laufen weiter. Vielleicht suchen Sie ja noch nach einem besonderen Hochzeitsgeschenk?
Hackerangriff legt Webseiten lahm:Der Hackerangriff auf den Energiekonzern Entega AG in Darmstadt bleibt auch in Frankfurt nicht ohne Folgen. Weil die FES Kunde beim Darmstädter Rechenzentrumsbetreiber Count and Care ist, der zum Energiekonzern Entega AG gehört, ist das Internetportal, über das gewerbliche Kunden einen Abfallcontainer bestellen können, lahm gelegt. Auch wer seinen Sperrmüll abholen lassen will, kommt über ein Onlineformular im Internet nicht weiter. Stattdessen muss noch einmal – ganz altbacken – zum Telefon gegriffen werden. Unter 0800 2 00 80 07 10 können die Abholwünsche genannt werden. Keine Sorge: der übliche Hausmüll wird weiterhin entsorgt. Die FES hat sich nach Bekanntwerden des Hackerangriffs am Sonntag dazu entschieden, alle Server, die mit dem Dienstleister verbunden waren, vom Netz zu nehmen. Wie mittlerweile bekannt ist, hat die Entega AG eine Lösegeldforderung erhalten. Erst wenn die verlangte Summe gezahlt wird, wollen die Täter eine Software bereitstellen, die es ermöglicht, die nach dem Hackerangriff verschlüsselten Personaldaten von 2000 Mitarbeitern wieder lesbar zu machen.
Promotionsrecht ausgeweitet:Die Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Hessen dürfen auch weiterhin Doktortitel in bestimmten Fachgebieten vergeben. Voraussetzung ist, dass es sich um sogenannte „forschungsstarke Fachrichtungen“ handelt. Zu diesem Schluss ist eine wissenschaftliche Kommission unter Vorsitz des Präsidenten der Leibniz-Gemeinschaft, Matthias Kleiner, gekommen. Der Evaluationsbericht wurde am Montag vorgestellt. Die Hochschulen für angewandte Wissenschaften, die viele noch als „Fachhochschulen“ kennen, stehen für die Verbindung zwischen Wissenschaft und Praxis. Die Möglichkeit, hier auch promovieren zu können, ist noch relativ neu. Trotzdem sind nach Ansicht der Kommission binnen kürzester Zeit „tragfähige Strukturen für die Betreuung qualitativ anspruchsvoller Promotionen“ aufgebaut worden. An den hessischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften sind derzeit etwa 170 Doktoranden eingeschrieben.
Meist ist es sonnig, nur vereinzelt zeigen sich lockere Wolken. Höchstwerte um 27 Grad. Nachts klar, Tiefsttemperaturen um 11 Grad.
Geburtstag haben am Dienstag, 14. Juni:
Stephan Koziol, Geschäftsführer des Design- und Haushaltswarenherstellers Koziol, Erbach (70); Gerd Kath, Geschäftsführer des Ketteler-Krankenhauses, Offenbach (65); Klara Kletzka, Geschäftsführende Gesellschafterin des Dialogmuseums, Frankfurt (65); Joachim Arnold, Vorstandsvorsitzender der Oberhessischen Versorgungsbetriebe AG, Friedberg (63); Stefan Hofmann, Vereins- und Vorstandsvorsitzender des 1. FSV Mainz 05 (59); Boris Kottmann , in Hofheim lebender Musikpädagoge, Violinist und Orchesterleiter (58); Müjdat Albak, Geschäftsführender Vorstand des Internationalen Theaters, Frankfurt (55); Moritz Kölling, Vorsitzender der Frankfurter Gruppe des Bundes Deutscher Architekten (52); Anna Lührmann (Die Grünen), Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Mitglied des Deutschen Bundestags, Hofheim (39).
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