Heute in Rhein-Main: Querdenker-Versammlung fällt kleiner aus als erwartet
Guten Abend,
stellen Sie sich vor, es wird eine Querdenker-Versammlung angemeldet – und keiner geht hin. Zugegeben, ganz so war es auch wieder nicht. Am Sonntagnachmittag hatte sich die Polizei darauf eingestellt, dass tausende Anhänger der Querdenker-Bewegung in die Innenstadt kommen könnten, um sich einer zuvor bundesweit beworbenen Versammlung anzuschließen. Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort. So groß, dass es selbst die sonst so gelassenen Städter beeindruckte.
Marie Lisa Kehler
Stellvertretende Ressortleiterin des Regionalteils der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Die Organisatoren hatten ursprünglich eine Kundgebung auf der Bertramswiese in Frankfurt, vor dem Gebäude des Hessischen Rundfunks, angemeldet. Die Stadt hatte das untersagt und stattdessen den Rebstockpark als Versammlungsort bestimmt. Sicherheitsdezernent Markus Frank (CDU) hatte schon Tage zuvor durchblicken lassen, die Versammlung auflösen zu lassen, sollten sich die Teilnehmer nicht an die strengen Auflagen halten. Zur Auflösung ist es nicht gekommen. Und fast auch nicht zu einer Versammlung. Denn kurz vor dem offiziellen Beginn sagte der Veranstalter, der die Versammlung unter dem Titel „Wieviel kann man Euch noch glauben? Medienkritik und Kulturerhalt“ angemeldet hatte, alles ab.
Aufatmen bedeutet so ein Fall für die Polizei trotzdem nicht . Denn zahlreiche Teilnehmer waren schon längst angereist. Unverrichteter Dinge wollten die dann doch nicht gehen. Auf dem Rebstockgelände, weit vor den Toren der Stadt, meldeten die verbliebenen Teilnehmer am Sonntag kurzerhand eine neue, viel kleinere Versammlung an. Gezählt wurde etwa 500 Personen.
Nicht nur gegen die Corona-Regeln: Bei einer Querdenken Kundgebung in Frankfurt hält ein Demonstrant ein Schild mit der Aufschrift "Stoppt 5G Kriegwaffen". Bild: Lucas Bäuml
Die Corona-Pandemie hat viele Folgen – nicht nur für die Polizei, die an diesem Sonntag mit zahlreichen Personen vor Ort war. Auch das Jugendamt ist in Alarmbereitschaft. Und zwar dauerhaft. Zum Beginn der Pandemie befürchteten die Mitarbeiter noch viel öfter in akuten Notsituationen eingreifen und Kinder aus Familien retten zu müssen, in denen sich die Anspannung in psychischer und physischer Gewalt äußert. Aber die Statistik sagt, dass die Zahlen der sogenannten Inobhutnahmen sogar seit Beginn der Pandemie gesunken sind. Dass die Zahlen ein falsches Gefühl von Sicherheit vermitteln, schreibt unsere Autorin Theresa Weiß auf. Sie hat sich mit Mitarbeitern der Jugendhilfe und mit Sozialarbeitern getroffen, die eine andere Erklärung hinter den eigentlich so positiven Zahlen sehen: Niemand sieht die Gewalt. Weil Schulen- und Kindertagesstätten nicht mehr im Regelbetrieb arbeiten, bleiben auch Meldungen von Lehrern und Erziehern weitestgehend aus. Die Experten gehen in puncto „Häuslicher Gewalt an Kindern“ aktuell von einer noch höheren Dunkelziffer aus, als es sie ohnehin im Normalfall schon gibt.
Die Folgen der Pandemie – sie sind mittlerweile überall spür- und sichtbar. So auch im heimischen Mülleimer. Der ist nämlich oft voller als noch vor Corona-Beginn. Wenn nämlich plötzlich ein Großteil der Mahlzeiten Zuhause eingenommen werden, mehrt sich auch der Müll. Wenn dann auch noch eine vierköpfige Familie sich einmal in der Woche eine „Koch-Auszeit“ gönnt und auf das Essen aus dem Lieblingsrestaurant zurückgreift, wird es schnell eng in der Tonne. Aber dafür können die Lieferdienste nichts. Sie bringen nur das, was bestellt wurde. Und das ist längst nicht mehr nur Pizza aus dem Pappkarton. Schnitzel mit Grüner Soße werden ebenso ausgeliefert wir Curry-Gerichte. Welcher Lieferdienst aber bietet die besten Konditionen? Sowohl für den Besteller, als auch für die Restaurants, die mit den Diensten kooperieren? Wo geht es am schnellsten? Wer schafft es, das Essen heiß auf den Tisch zu bringen? Wir haben einen kleinen Test gemacht. Eines vorweg: lauwarm scheint das neue heiß zu sein. Welcher Anbieter wie abgeschnitten hat, berichtet Petra Kirchhoff.
Zunächst stark bewölkt, später lockert es auf, bevor bei maximal 9 Grad Schauer durchziehen. Nachts um 1 Grad.
Geburtstag haben am
Montag, 12. April
Ria Endres, Frankfurter Schriftstellerin (75); Günter Hildmann, Geschäftsführender Gesellschafter der Betten-Zellekens GmbH, Frankfurt (75); Erika Schulte, Geschäftsführerin der Hanauer Wirtschaftsförderung GmbH (60); Adnan Shaikh (CDU), Bürgermeister der Stadt Eschborn (48); Patrick Lange, Generalmusikdirektor am Staatstheater Wiesbaden (40); Martin Wilhelm (SPD), Fraktionsvorsitzender in der Stadtverordnetenversammlung Offenbach (35).
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