Heute in Rhein-Main: Sorgen am Oeder Weg in Frankfurt
Guten Abend,
wer oft genug mit Eintracht-Fans zur Eintracht geht, wird mit einiger Wahrscheinlichkeit auch irgendwann Eintracht-Fan. Wer sich immer wieder zu einer Fastnachtssitzung schleppt, wird eines Tages Fastnachter. In solchen Fällen hilft es also, wenn man sich einem Milieu anvertraut. In anderen nicht. Auch wer lange im Hochtaunuskreis unter Vermögenden wohnt, wird nicht irgendwann vermögend. Wäre es anders, sollten jetzt alle ganz schnell nach einer Wohnung in Bad Homburg, Kronberg oder Königstein schauen. Denn nach einer neuen Studie wohnen die reichsten Senioren im Hochtaunuskreis. Die ärmsten in Offenbach und Mainz. Gut, mit durchschnittlich 466.000 Euro sind auch die Taunusbewohner gegenüber denen, die im Landkreis Starnberg zu residieren geruhen, noch arme Hunde – in dem bayerischen Landkreis kommt man auf einen Schnitt von 785.000 Euro. Aber eine halbe Million ist auch mal besser als nichts.
Gesundheit kann man sich allerdings auch für weitaus größere Beträge nicht kaufen. Das Virus unterscheidet nicht nach der Geldbörse. Abstand halten und Maske aufsetzen kostet umgekehrt auch nichts. Die Inzidenz in Hessen stagniert weiter, sie liegt bei 61 und damit etwa so wie in den vergangenen Tagen. Die Landesregierung hat in ihrer Großzügigkeit entschieden, dass jetzt auch der Einzelhandel künftig bei dem gesellschaftlichen Großprojekt, Ungeimpfte unter Druck zu setzen, mitmachen darf – auch in den Geschäften darf jetzt „2 G“ verfügt, der Zugang also auf Geimpfte und Genesene beschränkt werden. Bisher herrscht allerdings der Eindruck vor, dass dies auch in der Gastronomie und bei Friseuren eher die Ausnahme als die Regel ist.
Manfred Köhler
Stellvertretender Ressortleiter des Regionalteils der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und verantwortlicher Redakteur des Wirtschaftsmagazins Metropol.
Neu: Auch Einzelhändler in Hessen können nun wählen, ob sie nur noch Corona-Geimpfte und Genesene in ihren Läden empfangen Bild: dpa
Zu den Vorzügen des Frankfurter Umlands mit seinen reichen Rentnern zählt, dass die Autogegner noch nicht Oberwasser haben. In der Mainmetropole hingegen ist das Vergrämen des wichtigsten Verkehrsmittels in vollem Gange, und das sorgt für Sorgen. Vor einigen Wochen wurde die Einfahrt in den Oeder Weg von der Innenstadt her erschwert, demnächst soll es eine weitere Sperre für die Einfahrt vom Norden her geben. Zwar stellen die Händler bisher noch keine Umsatzeinbußen fest, doch fürchten sie, dass es nicht dabei bleibt. Immerhin: Irgendwo muss es auch Gewinner geben. Wer die rote Farbe produziert, mit der sich Radwege markieren lassen, hat in der Stadt Frankfurt seit geraumer Zeit einen sicheren Abnehmer.
Es gibt viele Wolken und etwas Sonne. Die Temperatur steigt auf 13 Grad. In der Nacht fällt gelegentlich Regen bei 7 Grad.
Geburtstag haben am Mittwoch
Hans Jürgen Kotzur, ehemaliger Direktor des Dom- und Diözesanmuseums Mainz (75); Volker Thoma, Geschäftsführer der Karbener Kelterei Rapp's (62); Paolo Carignani, ehemaliger Generalmusikdirektor der Oper Frankfurt (60).
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