Guten Morgen,

heute Früh können wir uns gleich mehrfach die Augen reiben. Zum einen, weil viele Menschen in den vergangenen Monaten im Frankfurter Stadtverkehr nutzlos im Stau gestanden haben. Denn der auf ein Jahr angelegte Versuch, das nördliche Mainufer zu sperren, bleibt ohne Ergebnis. Das liegt auch an der Corona-Krise. Wenn die Geschäfte geschlossen sind und die Menschen im Home Office arbeiten, lassen sich keine vergleichbaren Daten über den Ausweichverkehr erfassen. Deshalb verläuft die ganze Aktion letztlich im Sande, vom 4. August an heißt es wieder: Freie Fahrt . Wer hätte das gedacht, damals im Stau, an verregneten Wintertagen, als die Wirtschaft brummte und Corona nichts anders als ein Bier war, das man vielleicht brauchte, wenn man endlich daheim angekommen war.

Nun ist die Welt insgesamt seither keine bessere geworden, und doch finden Sie über die Osterfeiertage vielleicht einen besseren Grund, sich die Augen zu reiben. Das könnte gelingen, wenn Sie nach Friedberg-Ockstadt fahren. Denn gut eine Woche früher als üblich steht auch eines der größten Kirschengebiete Hessens in herrlicher Pracht: Als läge Schnee über dem 100 Hektar großen Areal , derart geschlossen wirkt das Blütenmeer am sonnigen Südwestrand des Taunus. Das dürfte selbst für Kenner ein seltener Anblick sein, da bei den hier angebauten 40 Sorten sonst zeitlich unterschiedliche Blütenstände vorherrschen, wie auch der Reifegrad zwischen Juni und Anfang August differiert. Entsprechend abwechslungsreich sind die Gewächse. Thomas Klein hat daraus einen tollen Wandertipp gemacht, vielleicht wandern Sie ihm in den kommenden Sonntagen einfach einmal nach.

Gelegenheit dazu sollte es geben. Denn die Einschränkungen wegen des Coronavirus werden vorerst im ganzen Land weiter gelten. Über die Osterfeiertage dürfte das zu einer echten Entschleunigung führen. Im Rheingau heißt es übrigens weiterhin „geschlossen“. So viel ist sicher. Unklar ist aber unter anderem, wann danach Schulen und Kitas wieder öffnen. Beschlüsse über mögliche Lockerungen sind frühestens für Mitte der nächsten Woche zu erwarten . Dann sprechen die Ministerpräsidenten der Länder mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Eine wesentliche Grundlage der Beratung werden die Infektionen sein, die an den Ostertagen registriert werden. Das Gremium habe vereinbart, „im Geleitzug“ vorzugehen, betont der Sprecher der Landesregierung, Michael Bußer. Es sei ausgeschlossen, dass der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) sich an die Vereinbarung nicht halte und vorher in wesentlichen Punkten Alleingänge unternehme. Welche Überlegungen rund um Corona es in der hessischen Politik sonst noch gibt, haben gleich mehrere Kollegen aus unsere Rhein-Main-Redaktion in unserem Aufmacher auf der Seite Eins zusammengetragen . Ob die Wirtschaft das Glück hat, dass die Beschränkungen wirklich vom 20. April an zurückgenommen werden? Auch da könnte sich noch mancher die Augen reiben müssen.

Und außerdem: wächst Frankfurt immer weiter, im vergangenen Jahr um 11.000 auf 760.000 Einwohner +++ ist bei einem Streit um den Mindestabstand ein 44 Jahre alter Mann in Frankfurt-Oberrad schwer verletzt worden +++ nimmt in Hessen die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Personen um 5,5 Prozent zu.

Viele Grüße aus der Redaktion,

Ihr Carsten Knop

Der Tipp zum Wochenende

Für die einen sind es Schinken-Makkaroni, für andere Backfisch, für wieder andere falscher Hase: Ein Lieblingsgericht aus der Kindheit haben wir alle. Eines, das nirgends besser schmeckte als zu Hause. Höchste Zeit, es wieder einmal auf den Tisch zu bringen, am besten für die Familie. Erzählen Sie Ihren Lieben, wann es Ihr Traumessen gab und warum Ihnen dabei das Wasser im Munde zusammenlief. Aber geben Sie sich bitte Mühe und machen Sie aus beidem ein Fest, aus dem Essen wie aus dem Erzählen. Schon jetzt frohe Osterfeiertage!

Wetter

Heute beginnt der Tag sonnig, später sind dann einige dichtere Wolken unterwegs , bei maximal 23 Grad bleibt es aber trocken.

Geburtstag haben

Donnerstag, 9. April

Hartwig Rohde, Präsident der Gesellschaft für Goldschmiedekunst, Hanau (73); Stefan Schulte, Vorstandsvorsitzender der Fraport AG, Frankfurt (60); Petra Becher, Geschäftsführerin des Frankfurter Bürgerinstituts (57).

Freitag, 10. April

Erwin Nöske, Vorstand und alleiniger Geschäftsführer der Dr.-Bodo-Sponholz-Stiftung, Frankfurt (82); Eckhard Müller (AfD), Fraktionsvorsitzender in der Stadtverordnetenversammlung Wiesbaden (73).

Samstag, 11. April

Emil Mangelsdorff , Saxophonist, Gründungsmitglied des Jazzensembles des Hessischen Rundfunks, Frankfurt, Ehrenprofessor, Träger der Wilhelm-Leuschner-Medaille und der Goethe-Plakette des Landes Hessen (95); Frank Brabant, Wiesbadener Kunstsammler und Mäzen, Träger der Goethe-Plakette des Landes Hessen (82); Herbert Hunkel (parteilos), Bürgermeister der Stadt Neu-Isenburg (75); Hildegard Schuster, Präsidentin des Landfrauenverbands Hessen, Friedrichsdorf (66); Rudolf Kriszeleit (FDP), Vorsitzender des Stiftungsrats der Schader-Stiftung, Darmstadt, ehemaliger Staatssekretär im hessischen Justizministerium (65); Lucia Puttrich , hessische Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten, Kreisvorsitzende der CDU Wetterau (59); Rowald Hepp, Leiter des Weinguts Schloss Vollrads, Oestrich-Winkel (58); Gottfried Milde, Sprecher der Geschäftsleitung der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen, Offenbach, Vorsitzender der CDU Darmstadt-Dieburg (57); Max Rempel, Geschäftsführer der Mediengruppe Frankfurt, Chefredakteur der "Frankfurter Neuen Presse" (41); Motsi Mabuse, Profitänzerin, Tanzjurorin, deutsche Meisterin in den lateinamerikanischen Tänzen, Eschborn (39).

Sonntag, 12. April

Erika Schulte, Geschäftsführerin der Hanauer Wirtschaftsförderung GmbH (59); Adnan Shaikh (CDU), Bürgermeister der Stadt Eschborn (47); Patrick Lange, Generalmusikdirektor am Staatstheater Wiesbaden (39); Martin Wilhelm (SPD), Fraktionsvorsitzender in der Stadtverordnetenversammlung Offenbach (34).

Und Montag, 13. April

Gottfried Schneider (CDU), Kreistagsvorsitzender des Landkreises Bergstraße, Heppenheim (77); Michael Millard, Kapellmeister am Staatstheater Mainz, Musikalischer Leiter der Opernakademie Bad Orb (61); Stelio DeRocco, von 2018 bis Januar 2020 Cheftrainer der United Volleys, Frankfurt (60); Rudi Völler , ehemaliger Fußballspieler und früherer DFB-Teamchef, Mitglied der deutschen Weltmeister-Mannschaft von 1990, Ehrenbürger der Stadt Hanau (60); Georg Bätzing, Bischof des Bistums Limburg, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz (59); Gunnar Wöbke, Geschäftsführender Gesellschafter und Sportdirektor des Frankfurter Basketballvereins Skyliners (53); Frank Niehage, Vorstandsvorsitzender der Flatex Bank AG, Frankfurt (52); Roman Inderst, Wirtschaftsprofessor an der Goethe-Universität Frankfurt, Leibniz-Preisträger (50); Diana Stolz (CDU), Erste Kreisbeigeordnete des Landkreises Bergstraße, Heppenheim, Vorsitzende der Frauen-Union Hessen (44).