Guten Abend, Demonstrationen sind auch nicht mehr das, was sie mal waren. Zur Freude der Polizisten, die am Mittwochmorgen in Biblis auf den Zug mit den Castorbehältern warten mussten . Schließlich haben sie derzeit genug zu tun, müssen Schichten im Dannenröder Forst schieben. Und dort, im „Danni“, sind die Demonstranten nicht so friedlich wie die, die in Biblis mit Trommeln und Mundschutz auflaufen. In Südhessen demonstriert die Generation 50+. Besser gesagt: würde sie gerne demonstrieren. Weil viele überzeugte Aktivisten aber Angst haben, sich mit dem Coronavirus anzustecken, sind sie gar nicht erst angereist. Das hat unsere Autorin Sonja Jordans vor Ort erfahren. Kleinere Zwischenfälle meldete die Polizei dann doch noch. Sie bleiben aber als leises Aufbäumen in Erinnerung. Zumindest wenn man bedenkt, dass vor rund zehn Jahren 10.000 Demonstranten nach Südhessen kamen, um die Transporte zu stoppen. Hanns Mattes geht in seinem Kommentar der Frage nach, wieso die Wut gegen die Castortransporte in den vergangenen Jahren auf der Strecke geblieben ist. Frisch war es am Morgen in Biblis. Vielleicht hat sich der ein oder andere Demonstrant beim Warten auf den Castortransport sogar ein bisschen verkühlt. Muss ja nicht immer gleich Corona sein. Apotheker freuen sich gerade über Kunden, die einen ordentlichen Schnupfen mitbringen. Denn durch Abstandsregeln und Mundschutzpflicht sind die Menschen seltener erkältet. Virologe Christian Drosten (das ist der mit dem Podcast) hatte diese Vermutung schon einmal geäußert, unsere Redakteurin Patricia Andreae hat seine These überprüft. Und tatsächlich: die lokalen Apotheken melden, dass die Nachfrage nach Nasenspray, Lutschtabletten und Hustensaft in den vergangenen Wochen gesunken ist. Immerhin. Die Hessen sind also ungewöhnlich gesund in Zeiten der Pandemie. Klingt absurd. Und wenn wir schon einmal dabei sind, gute Nachrichten, die aufgrund ihrer Entstehungsgeschichte irgendwie doch keine sind, zu verbreiten, dann darf diese auch nicht fehlen. Die Staatstheater der Region bemühen sich, ihre Gastkünstler finanziell zu unterstützen. Sie wollen helfen, die Existenz der Künstler über den Lockdown-Light hinaus zu sichern. Dafür haben die Häuser mehr oder minder großzügige Modelle erarbeitet. Während in Mainz die Gäste Kurzarbeitergeld erhalten, das vom Staatstheater auf das volle Gehalt aufgestockt wird, bemüht sich die Oper in Frankfurt, Gastsängern Ersatztermine zu einem späteren Zeitpunkt zu verschaffen. Gehen die Künstler darauf nicht ein, erhalten sie ein Drittel der ursprünglich ausgehandelten Gage. Wieso die Rechenspiele aber nicht darüber hinweg täuschen können, dass das Ergebnis frustrierend bleibt, schreibt Guido Holze. Und außerdem hat die Stadt Frankfurt grob festgelegt, an welcher Stelle die Skyline wachsen darf +++will Fraport-Vorstandschef Stefan Schulte die jährlichen Personalkosten bis Ende 2021 um 250 Millionen Euro reduzieren +++ geht der Rheingau-Taunus-Kreis hart gegen Corona-Regelverstöße vor. Einen schönen Abend wünscht Marie Lisa Kehler Das Wetter für morgen: Zuerst örtlich Nebel. Später wird es freundlich. Höchstwerte um 11 Grad. Geburtstag haben am Donnerstag, 5. November Norbert Winkeljohann, Vorsitzender des Stiftungsrats der Stiftung Deutsche Sporthilfe, Frankfurt (63); Jens Jakob Happ, Frankfurter Architekt (60); Ansgar Wucherpfennig, von 2014 bis September 2020 Rektor der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen, Frankfurt (55); Sebastian Schäfer, Geschäftsführer des Tech Quartiers, Frankfurt (41); Simon Stirnal, Küchenchef im Restaurant Kronenschlösschen, Eltville (38). |