Heute in Rhein-Main: Tennisinvestor steht zu Becker
Guten Abend,
Hand aufs Herz: Wie viele Kugeln Eis haben Sie an diesem sonnigen Wochenende gegessen? Die wohl einzig richtige Antwort muss lauten: zu wenige! Was Sie verpasst haben, als Sie womöglich in der Warteschlange an der Eisdiele standen, erfahren Sie kurz und kompakt in der Hauptwache: Nancy Faeser gilt als Bewerberin um das Amt der hessischen Ministerpräsidentin, die „Boris Becker International Tennis Academy“ steht zu ihrem Namensgeber und auf dem Friedberger Platz in Frankfurt wird weiter gefeiert – auch wenn die Stadt mit Bratwurst und Aperol versucht, die Menschen zur Hauptwache zu locken.
Marie Lisa Kehler
Stellvertretende Ressortleiterin des Regionalteils der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Faeser wiedergewählt: Die harte Nachricht vorweg: Nancy Faeser ist am Samstag auf dem Parteitag der SPD in ihrem Amt als hessische Parteichefin bestätigt worden. Mit 94,3 Prozent der Stimmen lag sie deutlich über den 88,8 Prozent, die sie erzielte, als sie Ende 2019 die Nachfolge von Thorsten Schäfer-Gümbel antrat. So richtig überraschend war das nicht. Schließlich gab es keinen Gegenkandidaten. Die zweite Nachricht, die für mehr Aufmerksamkeit sorgt, ist streng genommen noch keine. Denn eine offizielle Bestätigung liegt noch nicht vor. Nur eine deutliche Absichtsäußerung. Und die sieht eine Bewerbung Faesers um das Amt der hessischen Ministerpräsidentin vor. „Mein Herz ist in Hessen“, hat die Einundfünfzigjährige Bundesinnenministerin bei dem Parteitag in Marburg versichert. Faeser könnte also mit dem designierten Ministerpräsidenten Boris Rhein (CDU) und dem stellvertretenden Regierungschef Tarek Al-Wazir (Die Grünen) bei den Landtagswahlen im Herbst des nächsten Jahres um den Einzug in die Staatskanzlei kämpfen. Wieso die hessische Partei sich bis zur offiziellen Nominierung noch Zeit lässt, erklärt unser Korrespondent für Landespolitik, Ewald Hetrodt.
Investor steht zu Becker : Mit einem Weltstar zu werben, das kann gut gehen. Muss aber nicht. Diese Lektion hat Khaled Ezzedine schmerzhaft lernen müssen. Der Unternehmer baut gemeinsam mit einem Partner in Hochheim ein Sportinternat auf, das den Namen Boris-Becker-Tennisakademie tragen sollte. Beziehungsweise: tragen wird! Denn trotz seiner Verurteilung zu zweieinhalb Jahren Haft in Großbritannien wird Becker Namensgeber des Sportinternats bleiben.Das habe auch etwas mit Loyalität zu tun, ist von dem Unternehmer zu lesen. Die „Boris Becker International Tennis Academy“ soll nach Angaben Ezzedines die größte Tennisschule Deutschlands werden. 20 Tennisplätze in drei Hallen sind in Planung, ebenso viele Außenplätze. 170 Kinder und Jugendliche sollen in dem Internat trainiert und unterrichtet werden. Mit der Fertigstellung wird frühestens für den Herbst des Jahres 2024 gerechnet. Beckers Ankündigung, selbst auf den Tennisplätzen der Schule ansprechbar zu sein, könnte damit sogar wahr bleiben. Denn Becker, dem vorgeworfen wird, in seinem Insolvenzverfahren Vermögen von mehr als einer Million Euro nicht offengelegt zu haben, könnte unter gewissen Umständen schon nach der Hälfte der Haftzeit wieder aus dem Gefängnis entlassen werden.
Verurteilt: Boris Becker muss für zweieinhalb Jahre in Haft. Bild: dpa
Party-Parade kommt nicht in Schwung: Die Stadt Frankfurt will das Freitagabend-Friedberger-Platz-Publikum an die Hauptwache locken. Kein einfaches Vorhaben. Da helfen auch keine Housemusik und kein Bratwurststand. Die Liebe der Frankfurter für ihren Freitagabend-Schoppen auf dem Friedberger Platz ist vielleicht nur damit zu erklären, dass alles perfekt unperfekt ist. Man trifft sich – ungeplant. Und wenn man mal kein bekanntes Gesicht in der Menge erspäht, dann lernt man kurzerhand neue Menschen kennen. Dass die Anwohner von der Massenansammlung genervt sind, ist verständlich. Dass sich die Feiernden aber nicht einfach umsiedeln lassen, war auch abzusehen. Unser Autor Ole Kaiser ist am Freitag zwischen dem Friedberger Platz und der Hauptwache, dem Ort, an dem von 22 Uhr an gefeiert werden soll, hin und her gependelt. Er hat mit jenen gesprochen, die es nicht einsehen, mit liebgewonnenen Traditionen zu brechen und mit anderen, die es auf einen Versuch ankommen lassen. Sein Fazit: keine der beiden Parteien schien unglücklich über die Ortswahl. Aber alle schienen sich einig, dass die Hauptwache den Treffpunkt Friedberger Platz nicht ablösen wird. Nicht in den späten Abendstunden und erst recht nicht am frühen Freitagnachmittag. Stattdessen, so der Eindruck nach einem Abend Party-Hopping, könnte sich die Hauptwache zu einem ganz neuen Treffpunkt entwickeln. Nur eben nicht mit dem typischen Friedberger Platz-Stammpublikum. Das nämlich lässt sich nicht so leicht verdrängen. Die Idee, die Hauptwache als Ausweichort zu etablieren, geht auf die Initiative „Ab in die Mitte“ zurück, die Ordnungsdezernentin Annette Rinn (FDP) gemeinsam mit dem „Runden Tisch nächtliches Leben im Freien“ ins Leben gerufen hat, um die Partygänger aus dem Nordend zum neuen Museum of Modern Electronic Music (MOMEM) nahe der Hauptwache zu locken.
Es gibt viel Sonne mit Schönwetterwolken bei maximal 26 Grad. In der Nacht stellenweise Nebel, sonst gering bewölkt bei 10 Grad.
Geburtstag haben am
Montag, 9. Mai
Petra Roth (CDU), Stadtälteste und Ehrenbürgerin, ehemalige Oberbürgermeisterin der Stadt Frankfurt (78); Annegret Reinhardt-Lehmann, Geschäftsführerin der Wirtschaftsinitiative Frankfurt/Rhein-Main (68); Siegbert Rossol, Ärztlicher Direktor am Nordwestkrankenhaus, Frankfurt (64); Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse (61); Stefan Quandt, Unternehmer, Mitglied des Aufsichtsrates der Frankfurter Allgemeinen Zeitung GmbH (56); Jutta Dönges, Geschäftsführerin der Deutschen Finanzagentur GmbH, Frankfurt (49); Manuel Friedrich (SPD), Bürgermeister der Stadt Obertshausen (36).
Sie kennen jemanden, der diesen Newsletter unbedingt lesen sollte?
Das freut uns. Teilen Sie diesen Newsletter gerne mit Ihrem Netzwerk.
Ihnen wurde dieser Newsletter weitergeleitet?
Es freut uns, wenn Sie mit der Empfehlung zufrieden sind. Lesen Sie den Newsletter doch ab sofort regelmäßig.
„Ein Buch über die Kraft der Liebe und der Freundschaft, ein faszinierender psychologischer Roman von tiefer Lebenskenntnis, der auch jungen Lesern Mut macht.“ (Gisela Heidenreich, Autorin und Familientherapeutin)[ Nichtmillionenstadt, Broschur · 336 Seiten · ISBN 978-3-95542-431-2 · 15,00 Euro]
Virtuelle Veranstaltung am 12. Mai 2022 um 19.30 Uhr. Prof. Dr. Jan Pieter Krahnen, Professor für Kreditwirtschaft und Finanzierung an der Goethe-Universität Frankfurt, im Gespräch mit F.A.Z.-Redakteur Sascha Zoske. Interaktives Format. Stellen Sie vorab bei Anmeldung oder im Chat während der Veranstaltung Ihre Fragen an unsere Referenten. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.
Vieles wissen, mehr verstehen, erfolgreich entscheiden – mit F+ Business erhalten Sie unbeschränkten Zugriff auf FAZ.NET. Sichern Sie sich und Ihren Mitarbeitern die Gewissheit, stets erstklassig informiert zu sein. Mit 60% Ersparnis ab 9,95 € wöchentlich erhalten Sie uneingeschränkten Zugriff ab 5 Nutzerkonten auf über 800 kostenpflichtige Artikel im Monat.
Entdecken Sie unsere exklusiven Editionen für Ihr Zuhause! Kleine Manufakturen und erfolgreiche, namhafte Unternehmen fertigen besondere Produkte, die Sie nur im F.A.Z. Selection Shop erhalten. Hierbei achten wir auf besonderes Design und hervorragende Qualität.
Der F.A.Z. Podcast für Deutschland widmet sich montags bis freitags um 17 Uhr umfassend einem Schwerpunktthema aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Sport oder Wissen. Zusätzlich bietet er einen aktuellen Überblick über die weiteren relevanten Tagesthemen. Freuen Sie sich auf tiefgehende Auseinandersetzungen, kontroverse Diskussionen und neue Denkanstöße aus der F.A.Z.-Redaktion. Abonnieren Sie unser Audio-Angebot jetzt kostenfrei, um keine Folge zu verpassen.
Die ganze Welt spricht über das Coronavirus. Alle Nachrichten und Analysen über die Ausbreitung und Bekämpfung der Epidemie täglich in Ihrem E-Mail-Postfach.