Heute in Rhein-Main: Tigerpalast sorgt sich um Existenz
Guten Abend,
immerhin auf eines ist in diesen unsicheren Zeiten Verlass: Im Supermarkt weihnachtet es. Lebkuchen und Spekulatius, Dominosteine und Printen warten in den Regalen auf Käufer – und auf Kommentare. „Das Zeug kommt auch immer früher in die Regale“, stellt immer einer dann besonders laut fest, wenn ein Kunde verschämt die Hand nach der Lebkuchenpackung ausstreckt. Um eines festzuhalten: Nein, es wird nicht jedes Jahr früher. Und wer im September Lust auf Weihnachtsgebäck hat, soll es essen. Wir haben gerade tatsächlich andere Sorgen. Etwa die Energiekrise. Die trifft auch niedergelassene Ärzte hart. Manch einer fürchtet sogar um seine Existenz. Apropos Existenzsorgen: Nach zweieinhalb Jahren Zwangspause muss der Frankfurter „Tigerpalast“ jetzt ums Überleben kämpfen. Gekämpft haben auch die Initiatoren des geplanten Volksbegehrens Verkehrswende in Hessen. Sie haben die erforderliche Zahl der gültigen Unterschriften erreicht und damit eine erste Hürde genommen. Die Themen des Tages im Überblick.
Marie Lisa Kehler
Stellvertretende Ressortleiterin des Regionalteils der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Der Landeswahlleiter hat es am Wochenende nach Angaben der Initiatoren des geplanten Volksbegehrens Verkehrswende in Hessen bestätigt: Die erforderliche Zahl gültiger Unterschriften soll zusammengekommen sein, um das Volksbegehren für eine Verkehrswende auf den Weg zu bringen. Schon im August wurden nach einer gemeinsamen Fahrradtour, die über die gesperrte Autobahn von Frankfurt nach Wiesbaden führte, mehr als 70.000 Unterschriften an den hessischen Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Die Grünen) übergeben. Ziel des Volksbegehrens ist ein Verkehrswendegesetz, mit dem die Mobilität in Hessen bis 2030 klimaneutral und sozial gerecht gestaltet werden soll. Dazu sollen unter anderem Radwege, Fußwege und vor allem Bus und Bahn stark ausgebaut werden. Die Landesregierung hat nun einen Monat Zeit, um zu prüfen, ob der Gesetzentwurf der Verfassung entspricht. Wie es danach weitergeht, hat unser Autor Robert Maus zusammengefasst.
Ärzte gehören zu den Besserverdienern. Sicher. Aber auch sie blicken mit Sorge in die Zukunft. Manche Fachärzte, etwa niedergelassene Radiologen, fürchten, dass die steigenden Kosten sogar existenzgefährdend werden können. MRT und CT benötigen beispielsweise sehr viel Strom. Nicht selten sind jährlich Kosten im niedrigen sechsstelligen Bereich fällig, um die hochsensiblen Geräte betreiben zu können. Die steigenden Kosten – egal ob für Gas, Strom oder Personal – können aber nicht einfach an die Versicherten weitergegeben werden. Am Mittwoch verhandeln Vertreter der Krankenkassen und der Ärzteschaft darüber, welche Beträge im nächsten Jahr abgerechnet werden dürfen. Beide Parteien liegen in ihren Vorstellungen weit auseinander. Wieso viele Ärzte kaum Möglichkeiten haben, im Praxisalltag und im Umgang mit den Patienten an der Kostenschraube zu drehen, wird im Gespräch mit Norbert Schmidt, dem Vorsitzenden des hessischen Landesverbands der Radiologen, deutlich.
Will nicht so schnell aufgeben: Johnny Klinke, Direktor des Tigerpalast Bild: Frank Röth
Der Direktor des Frankfurter Tigerpalasts, Johnny Klinke, gibt sich kämpferisch : „Freiwillig geben wir nicht auf.“ Dabei steht dem Varieté eine harte Saison bevor. Und das nach zweieinhalb Jahren Zwangspause. Trotz aller Zukunftssorgen, soll der Spielbetrieb Mitte September unter Einhaltung strenger Corona-Abstandsregeln wieder aufgenommen werden. Die Fans von Akrobatik und Kulinarik freut diese Ankündigung. Für September sind schon 70 Prozent der Tickets verkauft. Das ist für Klinke kein Grund zur Entspannung. Denn die steigenden Energiekosten bereiten dem Direktor Sorgen. Unterstützung wünscht er sich von der Bundesregierung. Die Hoffnung, dass die Frankfurter Kommunalpolitik sich für die Nöte des Kulturbetriebs interessieren könnte, hat Klinke fast aufgegeben, wie unser Autor Hans Riebsamen schreibt.
Nach der Auflösung von einzelnen Nebelfeldern gibt es viel Sonne, im Tagesverlauf aber auch einige Quellwolken bei Werten bis 25 Grad.
Verkehr
Stadt Frankfurt saniert Straße Hinter den Ulmen – Buslinie 69 wird umgeleitet
In Eschersheim nimmt das Amt für Straßenbau und Erschließung (ASE) eine weitere Straße in Angriff: Ein Teilstück der Straße Hinter den Ulmen bekommt ab Montag, 12. September, eine neue Fahrbahndecke. Die Bautätigkeit konzentriert sich auf den rund 210 Meter langen Abschnitt auf Höhe der Hausnummern 28 bis 34.
Auswirkungen auf den Verkehr
Wegen den Arbeiten wird die Straße Hinter den Ulmen zwischen Eleonore-Sterling-Straße und Nußzeil von Montag, 12. September, bis Freitag, 7. Oktober, für den Fahrverkehr voll gesperrt und die Einbahnstraßenregelung in der Kirchhainer Straße aufgehoben. Fußgänger können die Baustelle passieren.
Die Buslinie 69 wird über die Parallelstraße Am Lindenbaum umgeleitet. Die Haltestelle Eleonore-Sterling-Straße entfällt.
Geburtstag haben am
Montag, 12. September
Anke Giesen, Vorstandsmitglied der Fraport AG, Frankfurt (59); Robert Lambrou, Fraktionsvorsitzender im Hessischen Landtag, Wiesbaden, Sprecher des Landesvorstands der hessischen AfD (55); André Großfeld, Küchenchef in der Villa Merton im Union International Club, Frankfurt (45).
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