der erste Tag der Woche ist geschafft und viele, die diesen Newsletter lesen, sind es auch. Weil der Start in die Woche für manche Familie aus Frankfurt etwas ruckelig verlaufen ist. Denn hinter ihnen liegt ein Wochenende, an dem es schwer fiel, den Nachrichtenüberblick zu behalten. Die Frage, die es zu beantworten galt: Würden die Schulen am Montag nun trotz der Überschreitung des Inzidenzwertes von 165 öffnen?
Marie Lisa Kehler
Stellvertretende Ressortleiterin des Regionalteils der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Dazu gab es unterschiedliche Aussagen. Frankfurts Bildungsdezernentin Sylvia Weber (SPD) war von einer „Karrenzzeit“ ausgegangen, die zuvor auch Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) angedeutet hatte. Kultusminister Alexander Lorz (CDU) wollte davon hingegen nichts wissen. Um das Hin und Her abzukürzen: Die Schulen blieben geschlossen. Wer sein Kind am Montagmorgen trotzdem brachte, konnte es immerhin in die Notbetreuung geben. Das Chaos, das viele Frankfurter Schulleiter noch am Wochenende befürchteten und durch etliche Telefonate und Mails an die Eltern abzufedern versuchten, ist ausgeblieben. Wohl auch, weil Corona alle eines gelehrt hat: Pläne sind dafür da, verworfen zu werden. Unsere Autorin Florentine Fritzen hat mit Bildungsdezernentin Weber gesprochen, die sich für ihre Aussage heftiger Kritik vom Stadtelternbeirat stellen musste und sie gefragt, wie es zu dem Wirrwarr rund um das Thema Schulöffnungen kommen konnte.
Übrigens: Frankfurt ist nicht die einzige Stadt, in der die Schulen vorerst dicht bleiben. Unter anderem in den Städten Offenbach, Marburg und Kassel sowie in den Kreisen Fulda, Gießen und Groß-Gerau wurde der Wert überschritten. Weitere Städte und Kreise bereiten sich darauf vor, ab Dienstag in den Distanzunterricht zu wechseln, darunter Wiesbaden und Hanau sowie der Main-Kinzig-Kreis.
Nicht ganz geschlossen: Alle Frankfurter Eltern können ihre Grundschulkinder diese Woche in die Notbetreuung bringen. Bild: Lucas Bäuml
Aber es gibt noch andere Themen, die die Gemüter erhitzen. Beispielsweise die Frage, wie die gesetzten Klimaziele noch erreicht werden können. Rechenzentren haben in einer Stadt wie Frankfurt nicht den besten Ruf. Sie nehmen viel Platz weg, schaffen kaum Arbeitsplätze und gelten darüber hinaus noch als echte Energiefresser. 16.000 Gigawattstunden Strom haben die auf dem Stadtgebiet stehenden Rechenzentren im vergangenen Jahr verbraucht. Zur Einordnung: Das ist drei Mal mehr Energie, als der Flughafen im vergangenen Jahr benötigte. Auch weil die Rechenzentren solch riesige Energiefresser sind, kommt der jüngste Klimaschutzbericht der Stadt zu dem Schluss, dass die Energieziele für das Jahr 2050 nicht erreicht werden können. Gut, dass es schon Lösungsvorschläge gibt.
Auch wenn diese einen hohen Investitionswillen voraussetzen. Denn rein theoretisch könnten die energiefressenden Zentren zu Wärmespendern werden, wenn die überschüssige Warmluft aus den Rechenzentren zum Heizen genutzt wird. Ein Projekt dieser Art soll es schon bald im Gallus geben. Dort soll zwischen einem Rechenzentrum und einem neuen Wohnquartier mit 1300 Wohneinheiten ein Nahwärmenetz aufgebaut werden. 1300 Tonnen Kohlendioxidausstoß sollen so durch das Nachbarschaftsnetzwerk eingespart werden. Der Plan klingt einfach, enthält aber auch Tücken. Wieso es doch nicht so einfach ist, wie es scheint, erklärt Inga Janovic.
Mit „Einsparungen“ kennen sich auch viele Studenten aus. Wenn das Geld knapp wird, ist Kreativität gefragt. Besonders in der Küche. Denn Nudeln mit Tomatensoße machen auf Dauer nicht glücklich. Vor 100 Jahren standen Nudeln noch nicht unbedingt auf dem Speiseplan der jungen Denker. Aber auch sie mussten sich der Frage stellen, woher sie Futter für die grauen Zellen bekommen sollten. Damals wurde der Vorläufer des Studierendenwerks Darmstadt gegründet. Eine der Hauptaufgaben: durch soziale Hilfen für Chancengleichheit sorgen. Unter anderem wurde ein „Mittagstisch“ für die Studenten eingeführt. Pellkartoffeln, Suppen, Kohl. Alles für wenige Pfennige.
Unsere Autorin Astrid Ludwig erzählt die Geschichte des Studierendenwerks und schickt dabei die Gedanken auf eine kleine Reise. Was stand bei Ihnen in der Mensa als „Stammessen“ auf dem Speiseplan? Milchreis mit Kirschen für 1,80 Euro? Erbsensuppe mit Wiener für 2,30 Euro? Im Gespräch mit Ulrike Laux, Leiterin des Studentenwerks, hat unsere Autorin erfahren, dass sich auch 100 Jahre nach der Gründung noch immer einiges um die Frage dreht, was am nächsten Tag serviert wird. Vegetarische Kost gehört schon längst zum Standardprogramm. In Zukunft soll aber mehr experimentiert werden. „Wir bieten auch mal Insektenburger an“, sagt Laux. Na dann, guten Hunger – und auch weitere 100 Jahre.
Wieder gibt es einen freundlichen Frühlingstag. Höchstwerte um 17 Grad. Nachts um 3 Grad, Bodenfrost möglich.
Geburtstag haben am Dienstag, 27. April:
Albrecht Schreiber, Leitender Oberstaatsanwalt am Landgericht Frankfurt (64); Johannes Ruef, Ärztlicher Geschäftsführer der Frankfurter Rotkreuz-Kliniken (56); Oliver Maria Schmitt, in Frankfurt lebender Autor und Satiriker (55); Pascale Trimbach, von 2017 bis August 2020 französische Generalkonsulin in Frankfurt (53); Ralph Philipp Ziegler, Künstlerischer Leiter des Capitol-Symphonie-Orchesters, Leiter des Amts für Kultur- und Sportmanagement der Stadt Offenbach (50); Anna Schoeppe, Geschäftsführerin der Hessen Film und Medien GmbH, Frankfurt (37).
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