Heute in Rhein-Main: Verflechtungen zwischen AWO und SPD: CDU fordert „lückenlose Aufklärung“
Marie Lisa Kehler
Stellvertretende Ressortleiterin des Regionalteils der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Guten Abend,
eine Mediation, die die Mehrheit der Teilnehmer als gescheitert erklären, ein Oberbürgermeister-Kandidat im Zugzwang und ein Hygienezentrum für Menschen, für die im Alltag nichts selbstverständlich ist – die Nachrichten aus der Rhein-Main-Region im Überblick.
Gescheiterte Versöhnung: „Wir betrachten die Mediation als gescheitert.“ Um einen solchen Satz in einer Stellungnahme festzuhalten, braucht es Wut – und Mut. Mitarbeiter des Museums für Moderne Kunst (MMK) tragen beides in sich. Im Jahr 2022 hatte die Stadt der Belegschaft eine begleitete Mediation angeboten, nachdem die Missstimmung zwischen den Angestellten und Direktorin Susanne Pfeffer zugenommen hatten. Die Mitarbeiter hatten Pfeffer damals fehlendes Vertrauen und mangelhafte Kommunikation vorgeworfen. Außerdem wurde über mangelnde Teamfähigkeit, Respektlosigkeit, Machtmissbrauch und Übergriffigkeit geklagt. Sieben Mediationsgespräche folgten. Stadt, Mediator, Direktorin und Belegschaft werten deren Erfolg unterschiedlich, wie unser Autor Christoph Schütte schreibt.
Forderung nach Aufklärung: Dass es selbst Polit-Experten schwer fällt, eine Prognose abzugeben, wer am 26. März die Stichwahl um das Oberbürgermeisteramt in Frankfurt gewinnen wird, ist kein Geheimnis. Die Entscheidung fällt zwischen Uwe Becker (CDU) und Mike Josef (SPD). Josef hat nun angekündigt, im Falle seiner Wahl die Zusammenlegung verschiedener Behörden im Rathaus zu einer großen Organisation namens „Hauptamt und Stadtmarketing“ rückgängig machen zu wollen. Politik und Verwaltung müssten im Rathaus wieder streng getrennt, Verbindungen zwischen dem Büro des Oberbürgermeisters und den Ämtern gelöst sowie Positionen ausgeschrieben und nach Qualifikation vergeben werden. Das Hauptamt sei eine „Marketing-Maschine“ Feldmanns gewesen und habe seit der Schaffung des Amtes 2017 Korruption begünstigt, stellt Josef fest. Die Ankündigung kommt nicht ohne Grund: Josef reagiert damit auf die neuesten Entwicklungen im AWO-Komplex. Denn gegen Tarkan Akman, bis vor wenigen Tagen noch Leiter des Hauptamtes, ist von der Staatsanwaltschaft Frankfurt Anklage wegen Vorteilsannahme erhoben worden. Akman muss sich dem Vorwurf stellen, seine Position ausgenutzt und seiner Schwester Stellen bei der Arbeiterwohlfahrt verschafft zu haben.
Sieht die SPD in der Verantwortung, die Vorgänge aufzuklären: Yannick Schwander, stellvertretender CDU-Vorsitzender in Frankfurt. Bild: Albermann, Martin
Für die CDU ist die Anklage gegen den Hauptamtsleiter einen Beleg für „Verflechtungen zwischen der Frankfurter SPD und der AWO“. Sie fordert eine weitere, lückenlose Aufklärung. Liegen nun alle Fakten zu den Verbindungen der SPD zur Frankfurter Arbeiterwohlfahrt auf dem Tisch? Und mit welchen Forderungen tritt die CDU an Josef, der auch Parteivorsitzender der SPD Frankfurt ist, heran? Manfred Köhler und Bernhard Biener haben Antworten auf diese Fragen zusammen getragen.
Hygienezentrum für Menschen ohne Wohnsitz: Eine Dusche am Abend kann helfen, den Tag, möge er noch so holprig verlaufen sein, abzuwaschen. Am Morgen erleichtert sie den Start in den Tag. Menschen, die auf der Straße leben, haben diese Möglichkeit nicht. Körperhygiene, und wenn sie auch noch so sporadisch ausfällt, wird oft zur logistischen Herausforderung. Im Hof des Weser5 Diakoniezentrums ist nun ein „Hygienezentrum“ errichtet worden. Hier können sich künftig Menschen ohne Wohnsitz duschen oder die Toilette aufsuchen. In neu errichteten Containern sind Duschen, Waschbecken und Toilettenkabinen untergebracht.Es handelt es sich lediglich um eine Übergangslösung . Denn es gibt Pläne, ein solches Zentrum am Hauptbahnhof zu errichten.
In Frankfurt wird immer gebaut, ständig kommen neue Hochhäuser hinzu – selten aber haben sie eine Anziehungskraft wie der One-Tower in der Nähe des Kongresszentrums Kap Europa und des Einkaufszentrums Skyline Plaza an der Messe. Er beherbergt ein Hotel mit dem Namen Nhow und im 47. Stockwerk die „NFT Skybar“ – mit der vielleicht beeindruckendsten Aussicht in der ganzen Stadt. Dass es dort dazu auch noch anständige Cocktails und bestechend gute Snacks gibt, verleiht diesem Lokal in knapp 190 Metern Höhe einen ganz besonderen Reiz.
„NFT Skybar“, Brüsseler Straße 1-3, Frankfurt, Telefon 0 69/17 08 50, Internet www.nft-skybar.com.
In der Frühe örtlich Nebel. Sonst eine Mischung aus Sonne und immer dichteren Wolken. Höchstwerte 17 bis 19 Grad.
Geburtstag haben
Freitag, 17. März
Peter Schießl, Vorstand der Christoffel-Blindenmission Deutschland, Bensheim (63); Peter von Unruh, Direktor beim Hessischen Landtag, Wiesbaden (63).
Samstag, 18. März
Sylvia von Metzler, Mäzenin, Vorsitzende des Städelschen Museums-Vereins, Vorstandsvorsitzende der Metzler-Stiftung, Frankfurt, Trägerin der Arthur-von-Weinberg-Plakette (67); Jürgen Hoffmann (SPD), von 2010 bis Juni 2022 Bürgermeister der Stadt Rodgau (62); Larissa Pohl, Präsidentin des Gesamtverbands der Kommunikationsagenturen, Frankfurt (52); Patrick Koch (SPD), Bürgermeister von Pfungstadt (47).
Sonntag, 19. März
Wolfgang Kirsch, Aufsichtsratsvorsitzender der Fresenius SE & Co. KGaA, Bad Homburg, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der DZ Bank AG, Frankfurt, Vorsitzender der Administration des Städelschen Kunstinstituts (68); Stefan Zeuzem, Direktor der Medizinischen Klinik I am Universitätsklinikum Frankfurt, Dekan des Fachbereichs Medizin der Goethe-Universität Frankfurt (64); Peter Arnold , Vorstandsmitglied der Mainova AG, Geschäftsführer der Stadtwerke Frankfurt (61); Meike Heinigk, Geschäftsführerin der Darmstädter Centralstation Veranstaltungsgesellschaft (53); Oliver Engelhard, Geschäftsführer der Engelhard Arzneimittel, Niederdorfelden (52); Dennis Grieser (Die Grünen), Bürgermeister der Stadt Rüsselsheim (44).
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