Heute in Rhein-Main: Vergangenheit, die nicht vergeht
Guten Abend,
77 Jahre ist der Zweite Weltkrieg nun her, aber manchmal ragt er in einer beklemmenden Weise in die Gegenwart hinein. Am Mittwoch muss in Frankfurt unweit der Messe, am Katharinenkreisel, eine Weltkriegsbombe unschädlich gemacht werden, bei der es sich offenbar um einen besonders schwierigen Fall handelt; erst im letzten Moment wird entschieden, ob sie entschärft oder gar gesprengt wird. Das bedeutet nicht nur, dass 20.000 Anwohner und Beschäftigte vorübergehend anderswohin müssen, sondern auch, dass die A648 gesperrt ist und unter anderem die S-Bahn-Linien 3, 4 und 5 nicht verkehren wie gewohnt. Und es sollte sich besser niemand über diese Zumutungen beschweren. Helden sind am Mittwoch die, die sich an der Bombe zu schaffen machen und ihr Leben dafür riskieren, dass das Leben in Frankfurt anschließend unbeschwert weitergehen kann.
Manfred Köhler
Ressortleiter der Rhein-Main-Redaktion der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Behütet unter einem roten Zelt wartet eine Weltkriegsbombe auf die Experten des Kampfmittelräumdienstes in Frankfurt auf eine mögliche Entschärfung. Bild: dpa
Und der Verkehr ungehindert fließen kann. Das tut er in Frankfurt allerdings auch ohne Baustellen immer seltener, weil sich die Stadtregierung alle Mühe gibt, den Fluss des Autoverkehrs zu behindern. Am Dienstag kamen in der Industrie- und Handelskammer einmal die zu Wort, die sich darüber ärgern, etwa Gewerbetreibende am Oeder Weg, die beklagen, dass sie vor dessen Umbau und der faktischen Stilllegung des Autoverkehrs nicht gehört worden seien. Ein Bäcker habe deshalb zweistellige Umsatzrückgänge. IHK-Präsident Ulrich Caspar sprach sogar von Umsatzrückgängen in Höhe von 75 Prozent in einigen Geschäften. Vom mitten im Nordend beheimateten Unternehmen Merz Pharma hieß es, es hätten schon Mitarbeiter wegen der schwierigen Verkehrssituation gekündigt.
Gut wäre natürlich, es wären weniger Menschen auf das Auto angewiesen, weil sie nicht so weit nach Frankfurt einpendeln müssen. Was könnte helfen? Ein neuer Stadtteil in der Mainmetropole mit guter Bahn-Anbindung. Wird seit Jahren geplant, im Nordwesten entlang der Autobahn 5, aber ach: Das Umland hat Einwände, und weil die Regionalplanung sehr wohl Einfluss auch darauf hat, was in Frankfurt geschieht, könnte es gut sein, dass dieser Stadtteil nun erheblich kleiner wird als geplant , wie Kollege Günter Murr schreibt. Toll. So bleibt das Wohnen in Frankfurt teuer, die Umweltbelastung durch den Verkehr hoch. Aber das Umland hat es den Frankfurtern mal so richtig gezeigt.
Nur einzelne Frühnebelfelder, sonst mehr Sonne als Wolken. Überall trocken. Höchsttemperaturen zwischen 17 und 19 Grad.
Geburtstag haben am Mittwoch
Daniela Birkenfeld (CDU), Opferbeauftragte der Hessischen Landesregierung, ehrenamtliche Stadträtin in Frankfurt (63); Michael Cyriax (CDU), Landrat des Main-Taunus-Kreises (53); Hannah Elfner , Professorin für Theoretische Physik an der Goethe-Universität Frankfurt, Trägerin des Preises „Scientist of the Year“ 2021 (40).
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