Guten Morgen, man weiß in diesen Tagen gar nicht, womit man anfangen soll, so viel ist los. Damit, dass der Dax gestern weiter gefallen ist bis auf 10.475 Punkte? Dass die Eintracht am Donnerstag im eigenen Stadion nicht vor leeren Rängen, sondern vor Publikum spielt? Dass sich die drei Mitglieder des Vorstands der Taunus-Sparkasse vorerst nicht sehen, geschweige denn die Hand geben dürfen, vielmehr einer nicht mehr in der Zentrale in Bad Homburg arbeitet, sondern auf einem Außenposten in Oberursel? Das alles richtet das Coronavirus an und noch viel mehr. Man weiß eben gar nicht, wo man anfangen soll. Und sowieso weiß man in diesen Tagen gar nicht, wie viel man über das Virus schreiben soll. Journalisten sollen berichten, aber sie sollen nicht Panik bereiten. Bei welcher Häufung von Artikeln, bei welchen Überschriften würden wir Hysterie schüren? In der Konferenz der Rhein-Main-Redaktion diskutieren wir auch darüber, an jedem Tag. Wir meinen, uns auf das Gebotene zu beschränken, aber trotzdem ist dann doch die Zeitung auf mehreren Seiten mit dem Coronavirus übersät. Weil sich eben die Nachrichten überschlagen. Gestern hat das hessische Sozialministerium dazu geraten, es sollten alle Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern abgesagt werden. Das Land folgt also dem Vorschlag des Bundesgesundheitsministers, wenn auch mit einigen Tagen Verzögerung. Die eigentliche Entscheidung aber fallen weder Bundes- noch Landesminister, sondern die örtlichen Behörden. Später, in ruhigeren Zeiten, wird man über die Sinnhaftigkeit von Föderalismus diskutieren, einstweilen ist zu melden, wie oben schon erwähnt: Der Frankfurter Gesundheitsdezernent lässt morgen die Eintracht vor Publikum spielen, während anderswo längst Geisterspiele stattfinden. Von Auflagen für das Publikum ist die Rede, die sind aber noch nicht bekannt. Dafür fällt die Verbrauchermesse „Land & Genuss“ aus. Zu den neuen Corona-Nachrichten zählt auch, dass es nun 34 Fälle in Hessen gibt, dass Heimarbeit um sich greift, etwa bei der Europäischen Zentralbank, wo nach dem ersten Erkrankten nun 100 Kollegen zu Hause bleiben müssen, dass in Hessen zehn spezielle Test-Zentren ihre Arbeit aufgenommen haben, damit jemand, der meint, vom dem Virus heimgesucht worden zu sein, nicht womöglich noch eine ganze Arztpraxis verseucht. Und jenseits der Virenwelt? Ist die Welt auch nicht stehengeblieben. Außerdem hat die Generalstaatsanwaltschaft schon 84 Verfahren eingeleitet gegen Autoren von Hasskommentaren im Internet nach dem rassistisch motivierten Anschlag in Hanau +++ hat Christoph Ransmayer im Frankfurter Literaturhaus gelesen, und unsere Kulturredaktion war dabei – ein Leser auch, und so können Sie über die Veranstaltung heute gleich zweimal im Blatt lesen, denn auch die Lesermeinung drucken wir ab +++ beginnt am Donnerstag in Frankfurt das Lichtkunstfestival Luminale, und weil es am Freitag in einer Veranstaltung um die Hochhausstadt am Main geht, hat Kollege Rainer Schulze in der heutigen Ausgabe gleich einmal einen Bewohner eines Wohnhochhauses porträtiert. Einen virenfreien Tag wünscht Ihnen Ihr Manfred Köhler Wetter Heute ist es den ganzen Tag über stark bewölkt, und es regnet hin und wieder bei maximal 15 Grad. Nachts kühlt es runter auf 11 Grad und es bleibt regnerisch. Geburtstag haben heute Claus Möbius (Die Grünen), ehrenamtlicher Stadtrat in Frankfurt (73); Dietmar Schmid, von 1999 bis Dezember 2019 Vorstandsvorsitzender der BHF-Bank-Stiftung, Träger der Ehrenplakette der Stadt Frankfurt (73); Ulrich Kuther, Geschäftsführer der "Hessenstiftung - Familie hat Zukunft", Bensheim (57); Andreas Glänzel, Geschäftsführer der Finanzplatzinitiative Frankfurt Main Finance (55). |
