Guten Abend,

immer interessant zu sehen, wie eine Geschichte weitergeht. Groß war die Aufregung zu Recht im Sommer, als sich in einer lauen Nacht von Samstag auf Sonntag Randalierer auf dem Opernplatz in Frankfurt mit der Polizei anlegten und ihrer Zerstörungswut freien Lauf ließen. Drei Tonnen Glasscherben wurden tags drauf zusammengefegt. Am Mittwoch war nun der erste Prozess gegen einen der jungen Randalierer, der damals 1,17 Promille im Blut hatte und beim Anschauen von Videos aus der fraglichen Nacht jetzt meinte, er könne selbst nicht fassen, was er damals getan habe. Er hat Entschuldigungsschreiben an die Polizisten und die Reinigungskräfte geschickt, am Mittwoch kam er nach dem Jugendstrafrecht mit einer milden Strafe davon: 50 Arbeitsstunden, 500 Euro. Außerdem verlangte die Richterin von ihm, ein Buch über Anfeindungen gegen Polizisten zu lesen.

Der junge Mann studiert inzwischen Wirtschaftsingenieurwesen, ein Fach, das die Chance bietet, viel Gutes für die Gesellschaft zu tun, schließlich sind ökonomischer und technischer Sachverstand zum Beispiel gefragt, wenn man den Klimawandel einhegen will. Beim Wiederaufbau der Wirtschaft nach der Pandemie können sich Wirtschaftsingenieure auch nützlich machen. Vielleicht rückt das Ende der Krise inzwischen sogar ein bisschen näher, denn die Inzidenzzahl für Hessen sinkt und sinkt und lag zuletzt bei 54,7. Bisher immerhin haben die Mutationen es nicht geschafft, den Trend umzukehren. Hoffen wir, dass es so bleibt.

Die Frage, wer wann geimpft werden soll, ist damit natürlich keineswegs beantwortet. Die neue Impfverordnung zieht Kritik nach sich, weil sie Regeln für Härtefälle ausschließt , wie Marie Lisa Kehler am Donnerstag im Aufmacher der Rhein-Main-Zeitung schreibt; in Frankfurt wird jetzt nach Lösungen gesucht. Aber immer noch besser, wenn viele möglichst früh drankommen wollen, als wenn umgekehrt die Verweigerer die Diskussion bestimmen.

Und außerdem befasst sich in der Donnerstags-Ausgabe Florentine Fritzen mit einem Wahllogo der SPD, das den einen oder anderen an ein altes Symbol der SED erinnert +++ geht Michael Hierholzer auf der Kulturseite der Frage nach, wann es dereinst einen Kulturcampus in Frankfurt-Bockenheim geben wird +++ geht es dem Maintaler Schlauchschellenhersteller Norma wieder besser – auch bestimmt so ein Unternehmen, wo sich geläuterte junge Männer, die Wirtschaftsingenieure werden wollen, nützlich machen können.

Einen angenehmen Abend wünscht Ihnen

Ihr Manfred Köhler

Das Wetter für Donnerstag

Der Tag beginnt trüb, später setzt sich bei nur noch wenigen Wolken und Höchstwerten bis 10 Grad die Sonne durch.

Geburtstag haben am Donnerstag

Cornelius Prittwitz, Vorsitzender des Vorstands der Frankfurter Juristischen Gesellschaft (68); Matthias Drexelius, Direktor des Hessischen Landkreistags, Wiesbaden (55); Daniel Cohen, Generalmusikdirektor des Staatstheaters Darmstadt (37).