Guten Abend, lesen Sie am besten als erstes den Wetterbericht weiter unten. Zwölf Grad am Mittwoch! Da kommt man ja fast auf die Idee, sich an den Strand zu hocken, wenn Rhein-Main nur Strände hätte! Aber einen Meereszugang hat ja noch keine Landesregierung für den Ballungsraum organisiert, mehr als Fluss-Ufer und ein bisschen Baggersee in Langen sind nicht vorgesehen. Egal. Nach der Kälte endlich wieder einmal Gelegenheit, den Schal wegzulassen. Wunderbar. Wer will, kann auch noch anderes weglassen, beim Essen zum Beispiel. Schließlich ist am Mittwoch der Beginn der Fastenzeit. Andererseits: Gefastet wird ja heute das ganze Jahr über, wenn auch nicht immer mit Erfolg. Zum Beispiel haben, um endlich und etwas brachial die Kurve zur Nachrichtenlage in der Region zu bekommen, allerhand Unternehmen in früheren Jahren bei ihren Steuerzahlungen gefastet. Dann wurden die geheimnisvollen „Panama-Papers“ veröffentlicht, und die Finanzbehörden gingen auf die Jagd nach Steuersündern, wie Kollege Ralf Euler am Mittwoch in der Zeitung schreibt. Am Dienstag hat das hessische Finanzministerium eine Bilanz vorgelegt: Danach konnten dank der Papiere in diesem Bundesland zusätzliche Steuereinnahmen in Höhe von 432.000 Euro erzielt werden. Viel ist das nicht, zumal sich das Land am Ankauf der „Panama-Papers“ mit 300.000 Euro beteiligt hatte. Aber wichtiger ist wohl die Warnung an die Steuerzahler in ihrer Gesamtheit, dass Betrug ans Tageslicht kommen kann und man sich deshalb besser an die Regeln hält. Ist ja auch nicht zu viel verlangt. Was ist eigentlich das Gegenteil von Fasten? Völlerei? Jedenfalls wird mit Ideen, wie die Frankfurter künftig mit Sportwettkämpfen und Konzerten zu beglücken sind, derzeit nur so um sich geworfen. Die einen wollen eine Multifunktionshalle am Kaiserlei bauen, die anderen am Flughafen, am Ende wird es natürlich maximal eine geben, und ob wenigstens die gebraucht wird, ist auch schwer zu sagen. Wenigstens sollten die Politiker im Römer bei der Bereitstellung von Steuergeldern fasten, denn was auch immer man als „Daseinsvorsorge“ durchgehen lassen kann – Konzerte der Rolling Stones sind es sicherlich nicht. Kollege Martin Benninghoff berichtet in der Mittwochsausgabe über den Sachstand und kommentiert die schwierige Entscheidungsfindung. Und außerdem haben am Dienstag in Wiesbaden Landwirte gegen das neue Insektenschutzgesetz und Düngevorschriften protestiert, unser Mitarbeiter Robert Maus berichtet +++ befasst sich Martin Benninghoff im Blatt mit den Vorwürfen gegen den früheren Frankfurter Stadtdekan Walter Adlhoch , der ein Mädchen missbraucht haben soll – sein Neffe will dessen Unschuld beweisen +++ befasst sich unser Mitarbeiter Eugen El auf der Kulturseite mit der Künstlerin Christina Kral. Einen angenehmen letzten Abend voller Lebensfreude vor der Fastenzeit wünscht Ihnen Ihr Manfred Köhler Das Wetter für Mittwoch Sonne und lockere Wolken wechseln einander ab. Höchstwerte um 12 Grad. Nachts zieht bei 2 Grad Regen auf. Geburtstag haben am Mittwoch: Enis Ersü, Gründer und Vorstandsvorsitzender der Isra Vision AG, Darmstadt (68); Ursula Funke , Präsidentin der Landesapothekerkammer Hessen, Frankfurt (59); Jörg Bong, alias Jean-Luc Bannalec, Krimiautor und früherer Vorsitzender der Geschäftsleitung der S. Fischer Verlage, Frankfurt (55); York Freiherr von Lersner, Rechtsanwalt, Erster Administrator der Frankfurter Bürgerstiftung (54); Joachim Wagner, Präsident der Offenbacher Kickers (54); Aline Seifert, Vorstandsvorsitzende der Alliance Healthcare Deutschland AG, Frankfurt (47); Sven Beißwenger (FDP), Fraktionsvorsitzender in der Stadtverordnetenversammlung Darmstadt (46). |
