falls Sie hin und wieder mit Ihrem Schicksal hadern, das Sie qua Geburt zum Frankfurter hat werden lassen oder als Folge eines Umzugs: dafür gibt es keinen Grund. Stellen Sie sich vor: Nach einer nagelneuen Umfrage ist das Leben in nur sechs Städten weltweit angenehmer, darunter in Orten wie Wien und Zürich, gegen die zu verlieren keine Schande ist. Unter den Städten Deutschlands hat in der Lebensqualität-Studie der britischen „Economist“-Gruppe keine besser abgeschnitten als Frankfurt! Unsereiner hat es ja immer gesagt. Keine Rede von München, Hamburg oder Freiburg, wo man sonst eher das schöne Leben vermutet.
Manfred Köhler
Ressortleiter der Rhein-Main-Redaktion der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
In Frankfurt lässt sich das Leben genießen. Bild: Maximilian von Lachner
Das liegt natürlich auch an Frankfurts fulminantem Oberbürgermeister, der immer wieder Gesprächsstoff bietet, ganz anders als die wahrscheinlich total drögen und langweilen Stadtoberhäupter anderer Metropolen. Jetzt zum Beispiel hat Peter Feldmann (SPD), nachdem er wiederholt Interview-Anfragen von Journalisten abgelehnt hat, sich einfach selbst ein Interview gegeben. Das ist überhaupt die Lösung: Politiker warten nicht auf kritische oder insistierende Fragen von Journalisten, sondern stellen sich die Fragen schlicht selbst! Frage von Peter Feldmann: Warum treten Sie nicht einfach zurück? Antwort des Oberbürgermeisters: Für mich wäre das Flucht aus der Verantwortung. Dieses innovative Werk haben die Mitarbeiter der Stadtverwaltung per E-Mail zugesandt bekommen. Beamter müsste man sein, das reine Glück. Vor allem natürlich in Frankfurt.
Wie Kassel beim Städteranking abgeschnitten hat, wissen wir nicht, vor Frankfurt kann die Stadt ja nicht liegen. Es gäbe auch derzeit so überhaupt keinen Grund dazu. Bescheiden ist die Lebensqualität dort mindestens für alle, die sich mit der Documenta befassen, nachdem unter den dort ausgestellten Kunstwerken Antisemitisches entdeckt worden ist. Auch unter Druck steht die hessische Kunstministerin Angela Dorn (Die Grünen), die sich nun entschieden hat, die Flucht nach vorne anzutreten: Sie hat sich am Donnerstag für eine grundlegende Strukturreform der Kunstschau ausgesprochen. Außerdem hat die schlaue Ministerin den Finger auf die Generaldirektorin der Documenta, Sabine Schormann, gerichtet, die die Vorgänge aufarbeiten solle. Ob es Dorn so gelingt, wieder aus dem Scheinwerferlicht herauszukommen, wird sich zeigen.
Die Dienstbach-Schwestern Jennifer und Nathalie – kulinarisch aus der Landeshauptstadt Wiesbaden seit langem bestens bekannt – haben in der ehemaligen Kantine des Weinguts Künstler in Hochheim ihr neues Restaurant „Les deux Dienstbach chez Künstler“ eröffnet. Die Räume wurden stilvoll renoviert und umgestaltet. Serviert werden ausschließlich Drei- bis Fünf-Gänge-Menüs, die Ausdruck französischer Lebensart und Lebensfreude sein sollen. Dazu gibt es nicht nur Künstler-Weine, sondern auch einige französische Tropfen.
„Les deux Dienstbach chez Künstler“, Geheimrat-Hummel-Platz 1a, Hochheim, Telefon 0 61 46 / 5 25 92 28, Internet www.weingut-kuenstler.de.
Vormittags gibt es Schauer und Gewitter, dann beruhigt sich das Wetter vorübergehend. Abends neue Gewitter. Höchstwerte um 26 Grad.
Geburtstag haben
am Freitag
Meinhard Matern (CDU), Geschäftsführer der Stadtbahngesellschaft Bad Homburg, von 2018 bis Juli 2021 Bürgermeister von Bad Homburg (69); Klaus Klemp, Vorsitzender der Ernst-May-Gesellschaft, Frankfurt (68); Reiner Anderl, Präsident der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz (67); Susanne Schaal-Gotthardt, Direktorin des Paul-Hindemith-Instituts, Frankfurt (58); Michael Kessler, aus Wiesbaden stammender Schauspieler, Komiker und Theaterregisseur (55); Ariane Kaestner, geschäftsführende Gesellschafterin der Heilerde-Gesellschaft Luvos Just GmbH & Co. KG, Friedrichsdorf (53); Simone Schelberg, von 2007 bis Januar 2022 Direktorin des SWR-Landessenders Rheinland-Pfalz, Mainz (53);
am Samstag
Johnny Klinke, Direktor des Varietétheaters Tigerpalast, Frankfurt, Träger der Goethe-Plakette des Landes Hessen, ausgezeichnet mit dem Binding-Kulturpreis und dem Hessischen Kulturpreis (72); Klaus Teuber, in Roßdorf bei Darmstadt lebender Spieleerfinder (70); Wolfgang Wagner-Sachs , Vorsitzender des Allgemeinen Deutschen Automobil-Clubs Hessen-Thüringen, Frankfurt (61); Raimund Trenkler, Gründer und Präsident der Kronberg Academy (60); Jens Troester, Künstlerischer Leiter und Chefdirigent der Neuen Philharmonie Frankfurt (52);
am Sonntag
Gerhard Obermayr (CDU), Stadtverordnetenvorsteher in Wiesbaden (59); Friederike Schreiber, Frankfurter Schauspielerin (51).
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