Heute in Rhein-Main: Studentenwohnungen am Offenbacher Kaiserlei
Guten Abend,
das Jahr neigt sich schon wieder dem Ende zu. Einen solchen Satz Ende August zu schreiben, wirkt ein bisschen pessimistisch. Schließlich will auch der Herbst ein bisschen gefeiert werden. Angesichts von Lebkuchen im Supermarktregal fällt es aber schwer, diese Jahreszeit nicht einfach gedanklich zu überspringen. Wie schön, dass der Blick in den Kalender beruhigt: Das Jahr 2023 hat noch etwas Zeit – und sicher noch einiges zu bieten. Was das Rhein-Main-Gebiet aktuell beschäftigt, lesen Sie wie immer in der Hauptwache.
Marie Lisa Kehler
Stellvertretende Ressortleiterin des Regionalteils der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Studentenwohnungen statt Luxus-Appartements: Wie zwei Betongerippe ragen die Türme der alten Siemenshochhäuser am Offenbacher Kaiserlei empor. Für viele sind sie längst die Definition von Stillstand geworden. Nun soll endlich Bewegung in das einst vollmundig angekündigte Megaprojekt kommen. Ein Hamburger Immobilienentwickler hat das gesamte Projekt von der inzwischen in Schieflage geratenen Adler Group übernommen. Aber der Investor, der seinen Namen noch nicht preisgeben will, hält sich ein Hintertürchen auf. Sollten für ihn noch unerwartet hohe Risiken im Projektverlauf auftauchen, kann er noch vom Rücktrittsrecht Gebrauch machen. Schon jetzt ist klar: Die ursprünglich für Geschäftsleute geplanten Luxus-Apartments, die auf dem als „Vitopia-Campus“ bekannten Gelände entstehen sollten, werden wohl nicht realisiert. Stattdessen sollen unter anderem Studentenwohnungen gebaut werden. Profitieren könnten von dem Großprojekt somit sowohl Frankfurt als auch Offenbach – in beiden Städten mangelt es an günstigem Wohnraum für Studenten. Welche weiteren Pläne für das Gelände schon bekannt sind und von welchen der Entwickler Abstand nimmt, haben Günter Murr und Jochen Remmert zusammengetragen.
Planänderung: Anstelle von Geschäftsleuten sollen zukünftig unter anderem Studenten in die alten Siemenstürme einziehen. Bild: Axel Häsler
Wohin mit dem Kind? Das Problem ist nicht neu – und dürfte es laut vollmundiger politischer Versprechen doch eigentlich gar nicht geben. Es mangelt an Hortplätzen, Eltern fühlen sich im Stich gelassen. Eine Bertelsmann-Studie zeigt, dass allein in Hessen etwa 37.000 Fachkräfte fehlen, ohne die der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz nicht eingehalten werden kann. In Frankfurt liegt die Versorgungsquote immerhin im Durchschnitt bei 70 Prozent – aber in einzelnen Stadtteilen, beispielsweise in Rödelheim, ist die Situation deutlich angespannter. Das Viertel entwickelt sich, viele junge Familien sind hinzugekommen. Hortplätze jedoch nicht. Es fehlt an Fachkräften. Im Schulbezirk der Michael-Ende-Grundschule stehen 478 Schulkindern insgesamt 244 Plätze gegenüber – im Hort oder in der Erweiterten Schulischen Betreuung (ESB). Das entspricht einer Versorgungsquote von 51 Prozent.Unsere Kollegin Xenia Reinfels hat sich mit drei Familien getroffen, die offen darüber berichten, wie herausfordernd und frustrierend es für alle Beteiligten sein kann, Berufsleben und Kinderbetreuung unter einen Hut zu bekommen, wenn es finanziell keine Option ist, die Arbeitsstunden immer weiter zu reduzieren.
Einigung, aber keine Einsicht: Die Krawalle rund um das Eritrea-Festival in Gießen im Juli beschäftigen noch immer die Polizei. Die Kosten für den Einsatz werden mittlerweile auf eine siebenstellige Summe geschätzt. Die Polizei hatte am Rande der Veranstaltung, die vom Zentralrat der Eritreer in Deutschland organisiert wurde, 131 Gewalttäter festgenommen. Inzwischen hat sich die Zahl der Ermittlungsverfahren auf 250 erhöht. Die Messe Gießen will das Veranstaltungsgelände angesichts des öffentlichen Drucks aus der Stadtpolitik und der Geschäftswelt nicht mehr an den Zentralrat der Eritreer vermieten. Dass diese Entscheidung nicht leichtgefallen sei, erklärt Messe-Geschäftsführer Gerhard Zwerenz. Denn, wie so oft im Leben, sind die Dinge komplizierter als gedacht: Rechtlich, so fürchtet Zwerenz, könne es der Messe als Diskriminierung ausgelegt werden, falls sie nicht mehr an Eritreer vermiete. Unser Korrespondent Thorsten Winter hat zusammengefasst, welche Vorwürfe der Messe-Geschäftsführer der Stadt macht und wie Oberbürgermeister Frank-Tilo Becher (SPD) zu der Kritik steht.
Und außerdem ist ein neuer Teil der Serie „Frankfurt, deine Meisterdenker“ erschienen. Diesmal geht es um Max Horkheimer. Sie wollen ein bisschen in den schon erschienen Serienteilen stöbern? Dann klicken Sie hier, hier oder hier+++ hat die Stadt Frankfurt eine neue Regel beschlossen, wo Werbung angebracht werden darf und wo nicht , Wahlwerbung ist davon übrigens ausgeschlossen +++ gibt die Ausstellung „Achtung: enthält Leben“ im Klingspor Museum intime Einblicke in private Tagebücher von Menschen, die ihre gesammelten und niedergeschriebenen Gedanken dem Museum zur Verfügung gestellt haben.
Der Tag bringt einen Wechsel von Sonne und Wolkenfeldern, dabei gibt es nur vereinzelt Regenschauer. Höchsttemperaturen bis 22 Grad.
Geburtstag haben am
Donnerstag, 31. August
Willy Praml, Regisseur und Leiter des Frankfurter Theaters Willy Praml (82); Karl Dudler, Frankfurter Architekt (75); Jan Pieter Krahnen, Gründungsdirektor des Leibniz-Instituts für Finanzmarktforschung SAFE, Frankfurt (69); Barbara von Stechow, Galeristin, Präsidentin des Union International Clubs, Frankfurt (64); Matthias Walther (CDU), hauptamtlicher Kreisbeigeordneter des Wetteraukreises (50)
DAS Ausflugsziel schlechthin: Der Rheingau bietet wegweisende Klosterkultur, Burgen & Schlösser, eine reizvolle Weinbau-Landschaft und herrliche Wanderwege.
Die Vase von KPM Berlin, versehen mit dem „Kluge Kopf Signet“ der F.A.Z., ist eine Multifunktionslösung, die als Vase, Karaffe und Diffuser verwendet werden kann.
Volker Looman – Finanzanalytiker und Kolumnist der F.A.Z. – beantwortet mit Fachwissen und Humor Fragen über Ihr privates Vermögen in Berlin und Frankfurt.
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