Guten Morgen, ha! Wir haben es gewusst! Was war an dieser Stelle vor zwei Tagen zu lesen? Die Idee, den Frankfurter Magistrat zu beauftragen, ganz sorgfältig die verschiedenen Standorte für Neubauten für Schauspiel und Oper zu untersuchen, weil der jetzige Bau keine Zukunft mehr hat, diese Idee also dient nicht zuletzt dazu, das ganze Thema hinter die Kommunalwahl im Frühjahr 2021 zu verschieben. Und genauso ist es jetzt gekommen. Kollege Rainer Schulze zitiert heute in der F.A.Z. den kulturpolitischen Sprecher der CDU-Fraktion im Römer , Herrn Dürrbeck, mit den Worten, das Vorhaben sei zu kompliziert, um es vor der Wahl klären. Tja. Nach der Wahl wird es dann erst einmal kompliziert sein, Mehrheiten in der Stadtverordnetenversammlung zu organisieren, und dann ist schon Sommer, und in der Hitze ist sowieso alles zu kompliziert. So geht ein Jahr ins Land für nichts. In der Diskussion um die Krawalle auf dem Opernplatz ist jetzt die Zeit für die ganz Schlauen gekommen. Die FDP meint, in der Nacht täte das Ordnungsamt zu wenig, die Linke und die SPD monieren, dass sowohl vom Polizeipräsidenten wie auch vom Ordnungsdezernenten gesagt worden ist, dass die meisten Randalierer einen Migrationshintergrund haben. Aber der Präsident hat das nicht „in den Vordergrund gerückt“, wie die Kritiker meinen, und es hat deshalb auch niemand die Debatte „ethnisiert“. Gesprochen wurde darüber, mehr nicht. Wie will man Probleme lösen, wenn man sie nicht benennt? Im Odenwaldkreis hat man derlei Schwierigkeiten gerade nicht, da wird Tacheles geredet. Und zwar zwischen der Kassenärztlichen Vereinigung einerseits und dem Landratsamt andererseits. Die KV hat nämlich den rührigen Landrat Frank Matiaske (SPD) an seiner empfindlichsten Stelle getroffen, indem sie unbedacht behauptete, der Landkreis sei so dünn besiedelt, da lohne sich kein Corona-Testzentrum. Das kann man einem Landrat, der sowieso ein bisschen darunter leidet, dass sein Kreis immer etwas im Schatten der Weltgeschichte steht, nicht sagen. Kollege Jochen Remmert berichtet darüber und kommentiert die Aufregung. Und außerdem lagen die Umsatzzahlen der hessischen Industrie im Mai 2020 ein Viertel niedriger als im Mai 2019, Wirtschaftsredakteur Falk Heunemann liefert in der Zeitung heute das gesamte Bild des Schreckens +++ steht im Streit um die Drohbriefe an hessische Politikerinnen nun die nächste Behörde in der Kritik, nach dem Landeskriminalamt und dem Landespolizeipräsidium ist jetzt die Frankfurter Staatsanwaltschaft an der Reihe, die soll nach Einschätzung der Opposition im Landtag so langsam sein +++ befassen sich die Kollegen aus der Kultur heute mit dem neuesten Stück im Frankfurter English Theatre, „Huck Finn“. Einen angenehmen Tag wünscht Ihnen Ihr Manfred Köhler Wetter Heute gibt es wieder einen freundlichen Mix aus Sonne und Wolken. Die Höchsttemperaturen erreichen 28 Grad, es bleibt trocken. Geburtstag haben heute Michael Scheeren, Aufsichtsratsvorsitzender der 1&1 Drillisch AG, Maintal (63); Bruder Paulus Terwitte, Kapuziner, Vorsitzender der Franziskustreff-Stiftung, Träger der Ehrenplakette der Stadt Frankfurt (61); Timo Bracht, Triathlet, mehrfacher Ironman-Sieger, Eberbach (45). |
