Medikamentenfälschungen verursachen jährlich Schäden von rund 200 Milliarden US-Dollar und gefährden Millionen Menschen. Bunte Zuckerstreusel könnten dieses Problem lösen, glaubt William Grover, Bioingenieur an der University of California. Während des Pandemie-Lockdowns machte er es sich zum Hobby, die Streusel auf Schokotalern zu zählen. Im Schnitt waren es 92. Bei acht verschiedenen Farben wäre die Wahrscheinlichkeit, dass zwei Schokotaler zufällig die gleiche Streuselkombination aufweisen, quasi gleich null.
Seine Idee: Auch Tabletten könnten mit bunten Streuseln überzogen werden. Jede einzelne hätte so einen individuellen Code, den die Hersteller in einer Datenbank hinterlegen könnten. Verbraucher könnten mit ihren Smartphones ein Foto der Tabletten machen und auf der Herstellerplattform mit der Datenbank abgleichen lassen. So könnten sie sichergehen, dass ihre Tabletten nicht gefälscht sind. Außerdem würden die Tabletten mit Streuseln auch besser schmecken, so Grover. Er prüfte seine Theorie mit selbst gebastelten Prototypen und entwickelte einen Algorithmus, der Fotos der Tabletten in Datensätze umwandeln kann. Wie sein CandyCode auch im großen Maßstab funktionieren könnte, erklärt er im Fachblatt „Scientific Reports”.
Alina Reichardt, Wissen & Gesundheit |