Knapp jeder siebte Covid-19-Patient leidet länger
                                                                                                            
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Liebe/r Leser/in,

welches Ereignis den Klimagipfel in Glasgow doppelt betrifft, wie viele Überstunden im Homeoffice anfallen und was bei der Analyse von Vogelstimmen an 200.000 Orten der Welt herausgekommen ist, erfahren Sie im neuen Newsletter des FOCUS-Wissensressorts.

Viel Spaß beim Lesen!

Sonja Fröhlich,
Wissen & Gesundheit

Neues aus Wissen und Gesundheit

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1. Historische Schmelze in Großbritannien

Ausgerechnet während des UN-Klimagipfels im schottischen Glasgow haben Forscher in Großbritannien eine weitere konkrete Auswirkung der globalen Erwärmung ausgemacht. Ein als „Sphinx“ bezeichnetes Schneefeld in der schottischen Cairngorm-Bergkette sei komplett weggeschmolzen, zitiert die BBC den britischen Schneefleckenexperten Iain Cameron. Es gilt als das beständigste Schneefeld im ganzen Land. Cameron zufolge ist es in den vergangenen 300 Jahren nur achtmal verschwunden. Seit der Jahrtausendwende habe sich das Ereignis gehäuft. Bei der COP26 in Glasgow (31. Oktober bis 12. November) ringen derzeit Staats- und Regierungschefs sowie Delegationen und Experten aus 200 Ländern darum, wie das Pariser Klimaziel von einer Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius erreicht werden kann. Schon am Dienstag hatten sich mehr als 100 Staaten auf eine Minderung des klimaschädlichen Methan-Ausstoßes geeinigt.

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Foto der Woche: Es ist kein Schnee!

Diese besinnlich wirkende Szene könnte auch aus einer Werbung für Schokoladen-Weihnachtsmänner stammen. Was sich wie eine sanfte Schneedecke über Landschaft und Häuser legt, ist aber in Wirklichkeit Vulkanasche. Seit Beginn des Vulkanausbruchs auf der Kanareninsel La Palma am 19. September hat die bis zu 1300 Grad heiße Lava mehr als 2700 Gebäude zerstört oder beschädigt. Bereits 975 Hektar Fläche sind mit einer mehrere Meter dicken Lavaschicht bedeckt. Mehr als 7000 Bewohner mussten bislang in Sicherheit gebracht werden. Wann der Ausbruch endet, können die Experten nicht sagen.

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2. Arbeit ohne Ende?

In Homeoffices fallen aktuell fast doppelt so viele Überstunden an – und das gänzlich unerfasst. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung. Betroffen seien insbesondere Beschäftigte, deren Arbeit „flexibel“ über Projekte oder Deadlines organisiert wird oder in Betrieben mit dünner Personaldecke. Damit steige die Gefahr von Stresserkrankungen oder Burnout, schreiben die Wissenschaftler. So warnen sie davor, die Vorgaben zur Begrenzung der täglichen Arbeitszeit weiter zu lockern, wie es die mögliche Ampel-Regierung im Sondierungspapier vorsieht. Stattdessen sei es wichtig, die vom Europäischen Gerichtshof (EuGH) schon vor gut zwei Jahren eingeforderte betriebliche Arbeitszeiterfassung gesetzlich umzusetzen. Gerade angesichts von Multitasking, mobilem Arbeiten, internationaler Vernetzung und permanenter digitaler Erreichbarkeit werde deutlich: Eine vereinbarkeits- und gesundheitsförderliche Flexibilisierung der Arbeitszeit hängt sowohl von einem starken Arbeitszeitgesetz und Arbeitsschutzgesetz als auch von einer transparenten und im Betrieb verbindlich geregelten Arbeitszeiterfassung ab“, resümieren die WSI-Forscherinnen Yvonne Lott und Elke Ahlers.

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3. Sag mir, wo die Vögel sind

„The Silent Spring“, der stumme Frühling, heißt ein aufrüttelndes Buch aus dem Jahr 1962. Es beschreibt, wie Fauna und Flora unter dem Einsatz von Pestiziden leiden. Manche dieser Umweltgifte mögen mittlerweile verboten sein, der Vorgang aber ist leider nicht gestoppt. Weil Vogelstimmen und andere akustische Reize im Freien immer seltener werden, verliere der Mensch einen grundlegenden Bezug zur Natur, folgert eine internationale Forschergruppe. Sie hatte Aufnahmen analysiert, die in den vergangenen 25 Jahren an mehr als 200.000 Orten in Europa und Nordamerika entstanden sind. Dabei stellte sie fest, dass Vielfalt und Intensität der Vogelstimmen abgenommen haben. „In Deutschland haben wir große Populationen von Arten mit charakteristischen Stimmen verloren, zum Beispiel Feldlerche und Kiebitz“, erklärt Johannes Kamp, Leiter der Naturschutzbiologie an der Universität Göttingen, die an der im Fachjournal Nature Communications erschienenen Studie beteiligt ist. Vor allem die Agrarlandschaften seien viel stiller geworden. Die Autoren befürchten, dass die „verarmten Klanglandschaften“ von der jüngeren Generation bereits als normal empfunden würden. Für alle, die ihre Erinnerung auffrischen oder einfach eine Minute lang in den Frühling eintauchen wollen, haben die Forscher ein akustisches Beispiel ins Netz gestellt.

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