SPD Feucht

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17. September 2024

Historischer Spaziergang der SPD am Tag des offenen Denkmals

Das Interesse am Historischen Spaziergang, den die SPD Feucht seit gut 30 Jahren am Tag des offenen Denkmals anbietet, ist ungebrochen. So trafen sich am Sonntag viele Interessierte vor der Reichswaldhalle, um mit dem früheren Bürgermeister Hannes Schönfelder ortsbildprägende Bauwerke kennenzulernen und Informationen über die Geschichte von Feucht zu erhalten.

Historischer Spaziergang am 8. September
Historischer Spaziergang am 8. September

Erste Station war mit dem 1603 gebauten Schlossbauernhof in der Nachbarschaft des Pfinzingschlosses ein Denkmal in privater Hand. Vor dreißig Jahren hatte es die Familie Wenzel erworben und danach in aufwendiger Arbeit mit vielen Eigenleistungen saniert und restauriert, so dass es heute Heimat für vier Generationen ist. Als einziges aus der frühen Vergangenheit verbliebenes Bauernhaus ist es für die Zukunft erhalten. Klaus-Dieter Wenzel konnte darüber sachkundig informieren.

Weit zurück in die Geschichte ging es im Pfinzing- und im Zeidlerschloss. Beide Gebäude sind nach der Zerstörung ihrer Vorgängerbauten im Jahr 1552 im 2. Markgrafenkrieg so um 1560 entstanden, wie wir sie heute sehen. Sie haben im Laufe ihres Bestehens viele Besitzerwechsel und Umgestaltungen im Inneren erlebt. Letzteres trifft besonders auf das Pfinzingschloss in den Jahren vor und nach 1900 zu. Die damals vorgenommen Umbauten wurden erst rückgängig gemacht, als der Markt Feucht 1988 das Schloss von der Familie Oberth erwarb. So kam die im Erdgeschoss ursprünglich geschaffene, zwischenzeitlich verborgene saalartige Halle wieder zum Vorschein. Das Zeidlerschloss, das der Markt 1978 erwarb, diente vorher vielen Familien als Wohnstätte. Eine Spaziergängerin hatte ihre ersten drei Lebensjahre in einer solchen Wohnung verbracht. Auf dem Spazierweg boten das in einem eindrucksvollen 1709 entstandenen Fachwerkhaus untergebrachte Zeidelmuseum und das Zeidelgericht (errichtet 1711) neben dem Zeidlerschloss Gelegenheit, auf die Vergangenheit von Feucht als Mittelpunkt der Imkerei im Lorenzer Reichswald einzugehen

In der 1903 entstandenen Herz-Jesu-Kirche wurde die Geschichte der katholischen Gemeinde seit der im Jahr 1870 ersten gehaltenen katholischen Messe nach der Reformation lebendig. Thema waren außerdem die beiden gotischen Seitenaltäre, die von besonderer kunsthistorischer Bedeutung sind und eine eigene Vergangenheit haben, die 1920 von Heinz Schiestl geschaffenen Kreuzwegstationen und die 2006 vorgenommene Innenrenovierung.

Vor dem Rathaus, das erst 1879 aus zwei 1640 und 1652 entstandenen Gebäuden mit einer vielfältigen Nutzung, entstanden ist, berichtete Hannes Schönfelder, wie 1922 das Feuchter Wappen geschaffen wurde, das nach 2000 vereinfacht wurde.

Schlusspunkt des Spaziergangs durch den Ortskern von Feucht und seine Geschichte war die Jakobs-Kirche. Deren ältesten Teile sind der Altarraum, der untere Teil des darüber errichteten Turms und die am Fuße des Turms stehende Ölberggruppe. Die Ausstattung des Kirchenraums ist maßgeblich erst nach 1945 entstanden, als die im August 1943 von Bomben weitgehend zerstörte Kirche 1951 wieder aufgebaut wurde. Eine Ausnahme sind sechs bronzene auf der Empore stehende Leuchterengel. Sie wurden 1837 vom Architekten von Heideloff entworfen, ein namhafter Vertreter der Neugotik, und 1840 in der Nürnberger Kunstgießerei Burgschmiet gegossen. Vor kurzem wurden sie mutwillig beschädigt, so dass die Kirche leider nur noch eingeschränkt offen steht.

Hannes Schönfelder

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