Liebe Frau Do,

viele Familien kehren in diesen Tagen aus dem Urlaub zurück – mit ein bisschen Puffer zum Ferienende, man weiß ja nie. Doch für den Schulalltag, der bald beginnt, fürchten viele Spannungen. Denn auch in der Schülerschaft gibt es nun zwei Gruppen: Geimpfte und Nichtgeimpfte. Und bei Corona-Fällen in der Klasse wird mit denen wohl unterschiedlich verfahren werden. Jede Menge Potenzial für Ärger. Doch so lange Ansteckung verhindert werden soll, wird Impfen Vorteile bringen. Vielleicht sollte man darüber ehrlicher sprechen.

Heute wichtig:

Hochwasser: Gestern gab es gute Nachrichten für von der Flut betroffene Unternehmer: Gesunde Firmen, die unverschuldet in finanzielle Not geraten sind, sollen bis Ende Oktober keinen Antrag auf Insolvenz stellen müssen, beschloss das Bundeskabinett. Heute beschäftigt sich die NRW-Landesregierung in einer Sondersitzung mit den Hochwasser-Folgen und dem Wiederaufbau. Vorab hat Maximilian Plück mit NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser gesprochen. Unter anderem will sie das Hochwassermanagement an kleinen Flüssen verbessern.

Corona: Die Vorschläge des Gesundheitsministeriums für Maßnahmen in Herbst und Winter sorgen weiter für Diskussionen. Unter anderem ist geplant, dass Ungeimpfte ihre Schnelltests dann selbst bezahlen sollen. Diese Tests haben bislang beim Bund in 2021 Kosten von mehr als drei Milliarden Euro verursacht, wie Jan Drebes, Hagen Strauß und Jana Wolf recherchiert haben. In ihrem Text fassen sie den Stand der Debatte zusammen.

Olympia: Florian Wellbrock ist Olympiasieger über zehn Kilometer im Freiwasserschwimmen. Der 23-Jährige gewann in der Nacht zu Donnerstag die erste olympische Goldmedaille für den Deutschen Schwimm-Verband seit 13 Jahren. Über alle weiteren Entwicklungen halten wir Sie wie immer in unserem Liveblog auf dem Laufenden.

Noch mehr aktuelle Nachrichten gibt es zum Hören – von Montag bis Samstag jeden Morgen ab 5 Uhr in unserem „Aufwacher“-Podcast.

Meinung am Morgen:

Krisenkommunikation: Welche Regeln gelten, wenn die Inzidenzen weiter steigen – und wie sinnvoll sind sie eigentlich noch? Bei Corona haben viele den Überblick verloren und damit auch Vertrauen in die Regierenden. Welche Fehler Politiker beim Erklären der Pandemie machen und wie es besser ginge, analysiert Jörg Isringhaus.

Vielfalt: Mit der Journalistin Jana Pareigis hat das ZDF vor kurzem die erste Moderatorin mit dunkler Hautfarbe ins „heute“-Team berufen. Wie es bei anderen Medienhäusern (auch bei privaten) um die Vielfalt bestellt ist, untersucht Martin Kessler in seiner Analyse.

Antisemitismus: Die Aggression gegen Jüdinnen und Juden wie auch antisemitische Straftaten haben im Corona-Jahr 2020 im Vergleich zu 2019 deutlich zugenommen. Der Bund steckt nun Millionen in die Forschung nach den Ursachen – ein Programm, das jeden Euro wert ist, wie Holger Möhle kommentiert.

Sie wollen noch mehr Analysen und Kommentare? Unser Meinungs-Ressort versorgt Sie jeden Tag mit aktuellen Beiträgen.

So gesehen: Es wird ja viel über die feinen Unterschiede zwischen den Geschlechtern diskutiert. Doch nun sind die Männer dabei, ohne Not ein Accessoire aufzugeben, das sie Jahrhunderte begleitet hat: die Krawatte. Schuld ist die neue Lässigkeit. Schlips, das klingt ja schon nach Loriot-Lispeln und Spießigkeit, nach steifen Familienfeiern und strikten Hierarchien. Und spätestens seit Apple-Gründer Steve Jobs seine smarten Produkte im Rolli präsentierte, ist der Binder was für die von gestern, schreibt mein Kollege Martin Bewerunge. Wer den Autor kennt, ahnt, dass für ihn Krawattetragen eine Frage des Stils ist, und so hofft er auf ein Comeback. Moden folgen Zyklen, die Tage auch – kommen Sie gut in diesen!

Herzlich,

Ihre

Dorothee Krings

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