Hofreiters Haare und Menschen zum Wegwischen
Liebe Frau Do, wie gut sind eigentlich unsere Jugendämter? In dem dramatischen und unerträglichen Fall des Mordes an einem Fünfjährigen in Viersen verdächtigt die Polizei den Lebensgefährten der Mutter. Die Indizien sind offenbar erdrückend. Hinzu kommt aber: Die Familie soll dem Jugendamt schon länger bekannt gewesen sein. Warum schritt
szmtag

27. Oktober 2016

Liebe Frau Do,

wie gut sind eigentlich unsere Jugendämter? In dem dramatischen und unerträglichen Fall des Mordes an einem Fünfjährigen in Viersen verdächtigt die Polizei den Lebensgefährten der Mutter. Die Indizien sind offenbar erdrückend. Hinzu kommt aber: Die Familie soll dem Jugendamt schon länger bekannt gewesen sein. Warum schritt das Amt nicht früher ein? Wann dürfen die Behörden eigentlich einschreiten? Daniela Buschkamp, Christian Schwerdtfeger und Martina Stöcker versuchen die Sache aufzuklären.

Der Mann ist Biologe, hat über seltene Pflanzengattungen aus Lateinamerika promoviert und will Spitzenmann der Grünen werden. Vor zwei Tagen war Anton Hofreiter, Ko-Fraktionschef der Grünen im Bundestag und Kandidat für das Amt des Spitzenkandidaten, bei uns in der Redaktion zu Besuch. Und zeigte sich dabei erstaunlich freimütig. In der Inneren Sicherheit habe man frühere Positionen revidiert, bekannte der Grünen-Politiker, und den erhobenen grünen Zeigefinger, mit dem die Grünen 2013 durch das Land gezogen sind und den Menschen erklärt haben, was sie alles nicht mehr dürfen („Veggie-Day“), will er auch nicht mehr sehen. Dafür sprach Hofreiter Klartext über die Forderungen der Grünen an eine Regierungsbeteiligung: Wiedereinführung der Vermögensteuer, Abschied aus der Braunkohle, Überprüfung der Hartz-IV-Sanktionen. Und der Münchner Grünen-Politiker sprach erstmals sogar darüber, warum er sich die langen Haare nicht abschneiden möchte. Das Interview lesen Sie hier.

Man hat das Gefühl, dass neue Fernsehformate meist nur dann erfolgreich sind, wenn ein zentraler Bestandteil die Entblößung, das Sich-lustig-Machen über andere Menschen ist. In der Comedy-Sendung von Oliver Polak kann der Gastgeber seine Gäste per Knopfdruck aus dem Studio schmeißen, wenn ihm diese zu langweilig sind. Die Kultur des Wegwischens beobachtet unsere Kolumnistin Dorothee Krings auch an anderer Stelle.

 

Herzlichst,

Ihr

Michael Bröcker

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