Was es mit "Brent Öl" und "WTI Öl" auf sich hat!? ++ Meine Einschätzung zum Goldpreis
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Ihr Rendite-Report vom 29. November 2017


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Warum Sie sich die Aktien der
Ölkonzerne ansehen sollten?!

Liebe Leserinnen und Leser,


heute möchte ich mich mit dem Thema Öl und Öl-Aktien beschäftigen. Ein Bereich, den viele von Ihnen vielleicht für unattraktiv halten, auch weil Öl-Aktien wie z.B. Royal Dutch Shell wegen ihrer langweiligen Kursentwicklung wesentlich weniger sexy erscheinen als Technologiewerte wie Apple, Tesla, Amazon & Co. Doch Langeweile ist in der Geldanlage ja nicht immer das Schlechteste.

 

Das Ölzeitalter ist noch nicht zu Ende

 

Dazu kommt, dass Erdöl als auslaufender Energieträger gilt. Besonders seitdem bei uns die Diskussion über den Elektromotor teils unrealistische Züge angenommen hat, scheint es so, als würde die Welt schon morgen kein Rohöl mehr brauchen. Das stimmt so (leider) nicht.


Öl wird noch lange einer der wichtigsten Rohstoffe bleiben, auch wenn er seine dominierende Rolle früherer Jahre auf Dauer verloren hat. Selbst Studien unabhängiger Experten gehen davon aus, dass der weltweite Ölverbrauch noch bis zum Jahr 2030 ansteigen wird. das liegt natürlich in erster Linie an der ebenfalls steigenden Weltbevölkerung.

 

Der Ölpreis ist ab 2014 eingebrochen

 

Das heißt aber mit anderen Worten: Mit dem Rohstoff Öl können Unternehmen noch für lange Zeit gute Geschäfte machen. Das sah 2015 und 2016 zeitweise nicht mehr so aus, nachdem der Ölpreis von einem Hoch bei mehr als 130 Dollar je Fass (Barrel) bis auf ein Tief von 35 Dollar eingebrochen war.


Gründe für diesen Preissturz waren einerseits steigende Produktionsmengen – vor allem in Nordamerika wurde durch die umstrittene Technik des Fracking immer mehr Öl produziert. Andererseits ließ die Nachfrage nach, weil China weniger Ressourcen für sein Wachstum benötigte.

 

Rückschlag für die Ölkonzerne

 

Der Preisrückgang hat die Produzenten von Öl und Ölprodukten hart getroffen, auch die großen Konzerne wie Royal Dutch Shell oder ExxonMobil erlebten Einbrüche bei Umsatz und Gewinn. Teils wurden sogar Verluste geschrieben – das waren die Branche und auch die Anleger nicht gewohnt.


An der Börse brachen die Aktienkurse der Ölkonzerne zeitweise ein, wie z.B. der Chart von Royal Dutch Shell zeigt:

 

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Die Aktie von Royal Dutch Shell hat sich von dem Tief Anfang 2016 erholt und fast wieder den Höchststand von 2014 erreicht – im Gegensatz zum Ölpreis.

 


Doch das ist inzwischen auch Vergangenheit: Der Ölpreis hat sich von seinem Tief wieder etwas erholt und auch die Kurse der so genannten Öl-Aktien sind wieder gestiegen.


Ein wichtiger Grund für das neu erwachte Anlegerinteresse: Die Titel von Royal Dutch Shell, Total & Co. weisen hohe Dividendenrenditen von teils mehr als 5 Prozent auf, das lässt sich in kaum einer anderen Branche noch finden. Die Tabelle zeigt, dass besonders die europäischen Öl-Aktien hohe Dividendenrenditen besitzen:

 

Internationale Öl-Aktien im fundamentalen Vergleich

 

 

WKN
Börsenwert*
KGV18e**

Dividenden-rendite 2017e

Royal Dutch Shell

A0D94M
220,8 Mrd. EUR
15,0

5,9%

Total

850727
120,1 Mrd. EUR
12,7

5,2%

BP
850517
110,7 Mrd. EUR
16,3

6,2%

Repsol
876845
22,9 Mrd. EUR
10,6

5,4%

ENI
897791
50,5 Mrd. EUR
19,8

5,7%

ExxonMobil
852549
289,0 Mrd. EUR
20,8

3,6%

Chevron
852552
186,2 Mrd. EUR
23,5

3,7%

 

*Der Börsenwert ist zur Vergleichbarkeit in Euro umgerechnet
** Kurs-Gewinn-Verhältnis auf Basis der für 2018 erwarteten Gewinne



Die höchsten Dividendenrenditen weisen aktuell die britisch-niederländische Royal Dutch Shell und die britische BP auf. Allerdings sollten Sie bei einem Investment in BP das Wechselkursrisiko bedenken, denn die Aktie ist in Pfund notiert.

 

Auch bei den US-amerikanischen Werten ExxonMobil und Chevron besteht natürlich ein Wechselkursrisiko. Allerdings sind beide Titel gemäß Kurs-Gewinn-Verhältnis auch relativ hoch bewertet, ebenso wie die italienische ENI. Die spanische Repsol weist zwar ein niedriges KGV auf, ist aber auch die kleinste Aktie in unserer Auswahl, der Kurs ist daher schwankungsanfälliger.

 

Französische Total ist auch stark in der Solarenergie

 

Mein Favorit in dieser Liste ist die französische Total, die Aktie befindet sich auch im Zukunftsdepot der Rendite-Spezialisten. Denn neben der auf lange Sicht relativ stabilen Kursentwicklung spricht auch das Engagement in regenerativen Energien für das Unternehmen. Total zählt inzwischen zu den größten Anbietern von Solarenergie und hat somit die Zeichen der Zeit erkannt.

 

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Die Aktie von Total hat seit dem Zwischentief im Sommer wieder deutlich zugelegt.

 


Aber ist die Erholung beim Ölpreis und bei den Öl-Aktien von Dauer oder droht erneut ein Einbruch? Dazu gibt es meiner Ansicht nach zwei wichtige Punkte:

 

1. Die Ölkonzerne haben sich in den letzten Jahren an den niedrigeren Ölpreis angepasst

 

Investitionen wurden zurückgefahren, Kosten gesenkt und weniger rentable Unternehmensteile verkauft. Vom Vorstandschef des niederländisch-britischen Ölkonzerns Royal Dutch Shell Ben van Beurden gibt es dazu ein bemerkenswertes Statement:


Bei Ölpreisen von 60 US-Dollar sei sein Unternehmen inzwischen profitabler als vor einigen Jahren, als der Ölpreis noch bei 90 US-Dollar stand. Ähnliches gilt auch für die anderen Unternehmen der Branche. Es werden wieder Gewinne und Cashflow erzielt, was die Basis für hohe Dividenden ist.

 

2. Die Bedingungen am Ölmarkt haben sich grundlegend geändert

 

Stabile Gewinn bei den Ölkonzernen gibt es aber nur auf Dauer, wenn der Ölpreis nicht erneut einbricht. Und meiner Ansicht nach stehen die Chancen für eine stabile Preisentwicklung mittlerweile gut. Anders als bei den bisherigen Erholungsphasen seit dem langjährigen Tief Anfang 2016, die bislang nicht von langer Dauer waren.

 

In der ersten Hälfte dieses Jahres gab es sogar wieder eine ausgeprägte Abwärtsbewegung mit einem neuen 14-Monatstief im Juni. Seitdem ging es allerdings wieder deutlich nach oben, genauer gesagt um 45 Prozent, und es spricht einiges dafür, dass die Erholung diesmal anhalten könnte.


Der Preis von einem Barrel der Nordseesorte Brent ist bereits auf den höchsten Stand seit 2015 gestiegen:

 

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Eine ausführliche Analyse zur Entwicklung des Ölpreises
finden Sie in diesem Video (hier klicken).


Im 3. Teil meines Newsletters können Sie übrigens nachlesen, was es mit
"Brent Rohöl" überhaupt auf sich hat und was der Unterschied zu "WTI Öl" ist.

 


Das Angebot an Öl kann schnell wieder nachziehen

 

Die Erholungsbewegungen seit Anfang 2016 wurden stets wieder gekappt, weil das Überangebot am Ölmarkt keinen dauerhaften Preisanstieg zuließ. Das ist nun anders. Einerseits ist die globale Ölnachfrage deutlich gestiegen – nicht zuletzt wegen der überraschenden Stärke der Weltkonjunktur.


Andererseits hat sich auch dank der Produktionskürzungen der OPEC das Angebot an Öl verringert. Die weltweiten Lagerbestände bei Öl fallen seit geraumer Zeit, liegen aber immer noch deutlich über ihrem 5-Jahresdurchschnitt.

 

Von einer Ölschwemme kann dennoch keine Rede mehr sein. Die Erholung beim Ölpreis könnte sich daher durchaus noch fortsetzen. Eine dauerhafte Rallye erwarte ich aber nicht, denn bei einem deutlich steigenden Preis wird das Angebot nachziehen.


Zum einen würden die Schieferölproduzenten in den USA ihren Ausstoß erhöhen und neue Bohrlöcher in Betrieb nehmen, zum anderen dürfte die ohnehin brüchige Solidarität in der OPEC weiteren Schaden nehmen. Sprich: OPEC-Mitglieder werden ausscheren und ihre Produktion entgegen den Absprachen erhöhen.

 


Mein Fazit:

 

Die Aktienkurse der Ölkonzerne schwanken mit dem Ölpreis, das wird auch in Zukunft so sein. Und es ist durchaus auch in den nächsten Jahren mit starkem Auf und Ab beim Ölpreis zu rechnen.


Ein erneuter Preiseinbruch ist aber unwahrscheinlich, denn die Bedingungen am Ölmarkt haben sich grundsätzlich geändert. Allerdings wird es auch keinen Anstieg des Ölpreises auf frühere Höchststände bei 130 Dollar je Fass geben.

 

Das ist aber auch gar nicht nötig, damit die Ölunternehmen gute Gewinne erzielen und ihre Dividendenausschüttungen aufrecht erhalten können.


Öl-Aktien sind daher meiner Ansicht nach eine gute Beimischung in einem langfristig angelegten Aktiendepot, besonders wenn der Schwerpunkt auf Dividendenwerten liegen soll.

 
 
 


Gold: Neuer Anlauf auf 1.300 USD

 

Der Goldpreis legte in den letzten Tagen wieder etwas zu. Ein Grund dafür sind Spekulationen über die Geldpolitik in den USA: Am vergangenen Mittwoch wurde das Protokoll der letzten Sitzung der US-Notenbank veröffentlicht. Die Geldpolitiker zweifeln demnach offenbar daran, dass die Inflationsrate 2018 deutlich anzieht und das stellt weitere Erhöhungen des Leitzinses in Frage.


Diese Aussicht drückte einerseits auf den US-Dollar. der auch gegenüber dem Euro deutlich nachgab – und gab andererseits dem Goldpreis zumindest kurzzeitig einen Schub.


Allerdings ist es Gold bisher nicht gelungen, den Widerstand bei 1.295 USD je Unze nachhaltig zu überwinden. Wie Sie aus vergangenen Ausgaben wissen, ist dieses Niveau von entscheidender Bedeutung für den weiteren Verlauf des gelben Edelmetalls.


Ein weiterer Anlauf scheiterte gestern bei knapp unter 1.300 USD:

 

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Die freundlichere Stimmung hat sich in den Tagen zuvor schon angedeutet, nachdem der Rücksetzer in Folge des Fehlausbruches am 22. November bereits bei 1.285 US-Dollar wieder auf Kaufinteresse stieß.


Als regelmäßiger Leser wissen Sie natürlich, wer dafür ganz wesentlich verantwortlich ist – natürlich der schwache Dollar. Unter diesem Aspekt ist Gold nicht einmal besonders stark. Seit Mitte November ist Gold nämlich „nur“ um rund 1,5 Prozent gestiegen, der Euro zum US-Dollar aber um etwa 3 Prozent.

 

Ausblick: Es gilt nun die Widerstände bei 1.295 und 1.298 genau im Auge zu behalten. Sowie die Unterstützung bei 1.275 US-Dollar. Angesichts der zahlreichen Fehlausbrüche, insbesondere Richtung Norden, sollten kurzfristig orientierte Trader aber jeweils den Tagesschlusskurs abwarten.

 
     
 


Warum gibt es mit Brent und
WTI zwei Preise für Rohöl?

 

Meistens ist hierzulande von Brent-Öl zu lesen, wenn es in Wirtschaftsnachrichten um den Ölpreis geht. Wahrscheinlich haben Sie aber auch schon von WTI Öl gehört und waren verwirrt. Warum gibt es zwei Ölpreise und was ist der Unterschied zwischen beiden?

 

Ich erkläre es Ihnen erst einmal kurz und kompakt: Brent ist der Preis für Rohöl (englisch: Crude Oil) in Europa, weshalb es auch als "Nordseesorte" bezeichnet wird. Wie Sie wissen, ist die Nordsee das wichtigste europäische Fördergebiet für Öl.


WTI, das für "West Texas Intermediate" steht, ist der Preis für Rohöl in den USA. In Texas wird das Öl aus dem Golf von Mexiko weiterverarbeitet, es gibt dort die meisten Öl-Raffinerien in den USA.

 

Übrigens: Rohöl wurde früher in Fässern gehandelt (Barrels). Daher wird auch heute noch der Preis je Fass angeben. Ein Barrel entspricht dabei 159 Liter. International wird Öl in US-Dollar gehandelt, weshalb der Preis je Barrel in US-Dollar angegeben wird.

 

Die Preisentwicklung von Brent-Rohöl und WTI-Rohöl

 

Die Preise für Brent- und für WTI-Rohöl können voneinander abweichen, denn schließlich herrschen in den USA und in Europa häufig unterschiedliche Markt-Bedingungen, Angebot und Nachfrage weichen daher voneinander ab.

 

Beispiel: Ist das Angebot an Öl in den USA höher als in Europa, dann liegt der Preis für WTI unter dem für Brent. Ein hohes Angebot drückt den Preis nach unten, eine hohe Nachfrage lässt ihn steigen. Die Preisunterschiede bei Brent und WTI sind aber in der Regel nicht allzu groß, denn der Ölmarkt ist ein globaler Markt. Unterschiede gleichen sich daher mit der Zeit aus. Soweit die Theorie, was ist mit der Praxis?

 

Früher war WTI-Öl meist etwas teurer als Brent-Öl, da das US-amerikanische Öl leichter ist und daher eine etwas höhere Qualität aufweist als das europäische. Es wird daher im Englischen auch als "Light Sweet Crude Oil" bezeichnet. Die Preisunterschiede waren allerdings minimal. Das hat sich jedoch seit einigen Jahren grundlegend geändert.

 

Durch neue Produktionsmethoden ("Fracking") ist die Ölförderung in den USA sprunghaft gestiegen. In den USA herrscht seit geraumer Zeit ein großes Überangebot an Rohöl, was den WTI-Preis deutlich unter den für Brent-Öl gedrückt hat.


Der Preisunterschied belief sich seit 2011 teilweise auf mehr als 10 US-Dollar! Gleichen sich beide Ölpreise in Zukunft wieder an? Möglich, aber keineswegs sicher. Immerhin ist WTI Öl schon seit vielen Jahren deutlich billiger als Brent Öl.

 

Warum sind WTI und Brent nur "Referenzpreise"?

 

Eigentlich gibt es nicht zwei Preise für Rohöl – Brent und WTI, sondern unzählig viele. Rohöl – wie übrigens alle Rohstoffe – ist kein "homogenes" Produkt. Das heißt, jedes Ölfeld, jede Bohrinsel fördert eine andere Qualität von Rohöl zu Tage.


Und für die unterschiedliche Qualität zahlen die Käufer auch unterschiedliche Preise. Das können Sie z.B. mit den Kartoffeln im Supermarkt vergleichen: Die unterschiedlichen Sorten haben meist auch unterschiedliche Preise.

 

Brent und WTI sind daher lediglich Referenzpreise, keine echten Kauf- oder Verkaufspreise. Brent z.B. stammt ursprünglich vom gleichnamigen Ölfeld in der Nordsee, setzt sich heute aber aus dem Öl von vier Ölfeldern zusammen.


Aber auch die machen nur einen kleinen Teil des gesamten in der Nordsee geförderten Rohöls aus. Die Referenzpreise dienen nur der Information: Allgemeine Preisentwicklungen am Ölmarkt sollen deutlich gemacht werden. Dafür benötigt man immer die möglichst gleiche Ölqualität, sonst wäre der Preis heute nicht mit dem vor einem Jahr vergleichbar.


Brent und WTI haben daher für die Finanzmärkte weit größere Bedeutung als für die echten Käufer und Verkäufer von Öl.

 

Der Finanzmarkt benötigt Referenzpreise

 

Die Referenzpreise werden verwendet, um auf Preisveränderungen spekulieren zu können. Ermöglicht wird das durch Futures, die an Terminbörsen gehandelt werden.


Aber nicht nur Spekulationen, auch Absicherungsgeschäfte laufen über diese Terminbörsen: Produzenten von Rohöl können sich z.B. gegen unerwartete Preisrückgänge absichern und erhalten so Planungssicherheit. Hebelzertifikate, Optionsscheine und andere Finanzprodukte, die sich auf Brent Oil und WTI Oil beziehen, haben in der Regel die Futures auf beide Ölpreise als Basis.


Ihr

Lars Erichsen

Chefredakteur Rendite-Report

www.rendite-report.de

 
 

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