Marktbericht
22.11.2018

Holt Palladium auf seiner Rekordfahrt den Goldpreis ein?

Während die Notierungen vieler Metalle im laufenden Jahr wegen Konjunktursorgen kräftig gesunken sind, ist jene von Palladium auf einem Höhenflug. Dafür gibt es einige Gründe. 

Ein kleiner Bereich des Metallsektors ist in den vergangenen Monaten verstärkt in den Fokus der Investoren gerückt: Palladium. Immerhin ist der Preis seit Mitte August um knapp 40 Prozent nach oben geschossen und notiert mit rund 1.160 Dollar je Unze in der Nähe des Rekordhochs. Damit rückt die Notierung von Gold von 1.225 Dollar zusehends näher. Sollte es zu einem Gleichstand kommen, wäre das zum ersten Mal seit 16 Jahren der Fall. 

Für Rückenwind bei Palladium sorgt die Autoindustrie, stammt doch rund 80 Prozent der physischen Nachfrage nach dem Industriemetall aus dem Autosektor, wobei es in Katalysatoren von Benzinfahrzeugen zum Einsatz kommt. Daher profitiert das Metall davon, dass wegen des Abgasskandals bei Volkswagen und der Sorge um die Umweltverschmutzung Autokäufer verstärkt auf Benzinfahrzeuge zu Lasten von Dieseln setzen. Laut dem Branchenverband der Autohersteller European Automobile Manufacturers Association (ACEA) ist der Anteil der neuen Pkws mit Benzinmotor im dritten Quartal in Europa auf 57,6 Prozent gestiegen. Das war ein Plus von fast 7 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Im gleichen Zeitraum ist der Anteil der Diesel-Pkws von 43,1 Prozent auf 34,7 Prozent gesunken. 

Palladium wird allmählich knapp 

Die gute Nachfrage nach Palladium sorgt dafür, dass das weltweite Angebot niedriger ist als die Nachfrage. Laut der Prognose der Spezialchemiefirma Johnson Matthey, einer der weltgrößten Hersteller von Katalysatoren, soll sich die Angebotslücke in diesem Jahr auf 239.000 Unzen belaufen, womit es ein weiteres Jahr ein Defizit gäbe. Die Analysten der Researchfirma GFMS prognostizieren, dass das Defizit in den Jahren 2018 bis 2020 sogar bei jeweils mehr als einer Mio. Unzen liegen wird. 

Daher sinken die weltweiten Lagervorräte an Palladium zusehends, zumal es ein Beiprodukt bei der Förderung anderer Metalle wie Platin oder Nickel ist. Um die Lücke bei Palladium zu schließen, haben Verbraucher des Industriemetalls es über ETFs gekauft. Dadurch ist der Palladiumbestand der weltweiten ETFs auf unter 800.000 Unzen gesunken, gegenüber 2,6 Mio. im Jahr 2015. 

Allerdings haben viele Investoren Sorge, dass sich das Wachstum der Weltwirtschaft im kommenden Jahr deutlich abschwächen dürfte. Gründe sind der Handelsstreit zwischen den USA und China sowie die anhaltenden US-Zinserhöhungen, die die verschuldete US-Wirtschaft zusehends belasten. Das würde den Autoabsatz und damit auch die Nachfrage nach Palladium dämpfen. 

Im Oktober war der Pkw-Absatz in China um 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken. Das war der fünfte Monat in Folge mit einem Rückgang. Inzwischen gehen Experten davon aus, dass der Markt im Gesamtjahr schrumpfen dürfte – das wäre der erste Rückgang seit mehr als 20 Jahren. 

Wie reagieren Anleger? 

Auf diese Perspektive deuten die jüngsten Transaktionen am Derivate-Markt hin. In der vergangenen Handelswoche haben Hedgefonds und andere spekulative Anleger die Zahl der Futures auf steigende Kurse (Long) quasi stabil gehalten, hingegen haben sie die Zahl auf sinkende Kurse (Short) etwas aufgestockt. Damit ist die Netto-Long-Position zwar auf 12.555 Futures gesunken, dennoch liegt der Wert in der Nähe des höchsten Niveaus seit März.

Die anhaltend gute Nachfrage nach Palladium könnte dazu führen, dass das Metall weiterhin knapp bleibt. Ob in dem Umfeld der Preis allerdings auf einem Höhenflug bleibt, wird nicht zuletzt von den weiteren Daten aus dem Autosektor abhängen, insbesondere aus China. 
 
 
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