Liebe/r Leser/in, es fühlt sich heute, 30 Jahre danach, alles so leicht und logisch an. Als hätte es so kommen müssen, im Herbst 1989, mit der friedlichen Revolution und dem Mauerfall.
Doch der Blick nach Hongkong zeigt, dass der unblutige Weg in die Freiheit keine Selbstverständlichkeit ist. Ich, ein Leipziger und ehemaliger Montagsdemonstrant, bekomme Gänsehaut, wenn ich sehe, wie Polizisten auf Demonstranten schießen, wenn ich die verletzten Studenten in Hongkong sehe.
Zur Stunde besetzen sie den Campus einer Universität, eingekesselt von der Polizei. Gerüchte gehen um, dass sich das chinesische Militär einschalten könnte, der Ausgang ist vollkommen ungewiss. Es ist nicht ausgeschlossen, dass es Tote geben wird. Für den unbändigen Wunsch nach Freiheit.
Wir sollten uns häufiger an unsere Glücksgeschichte erinnern und den Wert von Demokratie und Freiheit schätzen und schützen.
In diesem Sinne einen guten Start in die Woche! |