Die TOP 10: Über diese Aktien diskutieren Deutschlands ... ++ Tagesgeld + Insider-Trades: Wo gibt es die höchsten Zinsen?
 
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Hot Stocks im CHECK – über diese Aktien diskutiert Deutschland...

Lieber Geldanleger,

 

große Diskussionsforen wie wallstreet:online sind ein Spiegel der deutschen Anleger- und Spekulanten-Seele. In Bullenmärkten fokussiert sich das Interesse dabei besonders auf hochspekulative Hot Stocks.

Ich habe für Sie einen Streifzug durch die Boards unternommen und gebe Ihnen nachfolgend einen Einblick, über welche Werte wie diskutiert wird. Natürlich gibt es zu jeder Aktie auch eine prägnante Einschätzung von mir.

Die Top 10 der meistdiskutierten Hot Stocks sieht folgendermaßen aus:

Platz 1: Tesla151 Beiträge in den letzten 24 Stunden
Platz 2: Evotec143 Beiträge
Platz 3: Glance Technologies111 Beiträge
Platz 4: Globex Mining Enterprises59 Beiträge
Platz 5: Lang & Schwarz48 Beiträge
Platz 6: Ballard Power Systems40 Beiträge
Platz 7: Borussia Dortmund36 Beiträge
Platz 8: Nordex36 Beiträge
Platz 9: NetCents Technology35 Beiträge
Platz 10: BYD Company30 Beiträge


Platz 1: Tesla

Hauptthema der Diskussionen um den Elektroautopionier sind weiter die Versprechungen von Elon Musk und deren mangelhafte bzw. verzögerte Umsetzung.

Das Model 3 wird über die Zukunft von Tesla entscheiden. Daran hat sich nichts geändert.

Durch den wieder einmal nicht einhaltbaren Zeitplan, werde schon bald eine neue Kapitalerhöhung fällig - wieder einmal, das fürchten die Pessimisten.

Musk versteht es wieder einmal glänzend von den aktuellen Problemen abzulenken, in dem er ein neues Produkt vorstellt: den Tesla Electric Semi Truck.

Die Frage ist: Wer glaubt eigentlich noch allen Ernstes, dass der LKW 2019 in die Produktion gehen wird? Wahrscheinlicher ist wohl eher 2021, so der Tenor im Board.

Ach ja, einen neuen Super-Roadster, der 200.000 US-Dollar kosten soll, soll auch noch auf den Markt kommen.

Meine Meinung:

Langsam aber sicher macht sich Musk wirklich lächerlich mit seinen ewigen Innovationen und Visionen, während sich gleichzeitig im tatsächlichen operativen Geschäft ein Fauxpas an den nächsten reiht (nicht nur bei der Autoproduktion, auch in der Solarcity-Solarsparte) und reihenweise Mitarbeiter entlassen werden.

Musk kann nur beten, dass der aktuelle Bullenmarkt an den internationalen Aktienmärkten noch sehr, sehr lange anhält. Wenn die Anleger nämlich irgendwann risikoaverser werden sollten, werden Tesla und Musk massive Probleme bekommen.


Platz 2: Evotec

Vom TecDAX-Superstar zum Problemfall - in nur zwei Wochen. O.k., das ist vielleicht etwas übertrieben, aber der spektakuläre Anstieg von 6 auf 23 Euro in zehn Monaten und der jüngste Absturz zurück auf 12,50 Euro sorgt in den Boards für jede Menge Gesprächsstoff und zieht - natürlich - die Zocker an. Was wird über Evotec im Moment gepostet?

Im Mittelpunkt steht die Enttäuschung der Trader über den fehlenden Rebound. User "checkpointuk" bringt es auf den Punkt, wenn er schreibt: "die Gummiball Theorie rückt immer weiter in die Ferne......das Teil hier ist ein Medizinball." Wie so oft sind die Schuldigen schnell ausgemacht: Die bösen Leerverkäufer, die die Aktie nach unten geprügelt haben.

Eigentlich der einzige, der sich wirklich an eine fundamentale Analyse wagt, ist der User "faultcode", der ein Spreadsheet des gurufocus Fair Value Calculators einstellt. Dabei wird eine vereinfachte Discounted Cashflow-Analyse mit einem (angeblichen) fairen Wert der Aktie auf Basis der aktualisierten Gewinnschätzungen der Analysten eingestellt.

Inwieweit es bei einem Wachstumswert wie Evotec Sinn macht, rein auf den Nettogewinn je Aktie abzustellen, ist fraglich (was auch "faultcode" so sieht), aber sein Beitrag verdeutlicht gut die Grundproblematik bei gehypten Wachstumswerten:

Noch im September lagen die Konsensschätzungen für 2017 bei einem Gewinn von 0,55 Euro für 2017, nun haben sie sich nach den schwachen Quartalszahlen quasi halbiert auf 0,27 Euro.

Die Krux dabei - und das ist wohl auch ein Punkt, den viele so nicht verstehen - ist, dass Evotec, davon spricht, dass man in der Spur sei, seine eigenen Jahresziele zu erreichen: Nämlich eine Umsatzsteigerung um mehr als 40 Prozent (nach 165 Millionen Euro im Vorjahr) sowie eine Steigerung des operativen EBITDA um mehr als 50 Prozent (Vorjahr rund 36 Millionen Euro).

Das mag sein: Allerdings hatten eben die Analysten mit noch deutlich stärkeren Wachstumsraten gerechnet. Hinzu kommt, dass beim EBITDA (dem Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen) eben jede Menge Kosten gar nicht berücksichtigt werden. Und gerade die sind bei Evotec durch die Übernahmen gewaltig.

Durch die Übernahmen von Aptuit (für 300 Millionen US-Dollar) und Cyprotex hat sich die Verschuldung deutlich erhöht und vor allem müssen die Hamburger, u.a. wegen der zusätzlichen Mitarbeiter, eben auch Mehrkosten von 30 Millionen Euro schultern.

Meine Meinung:

Durch die Übernahmen sind eben nicht nur die Chancen, sondern auch die Risiken gestiegen. Berenberg-Analystin Klara Fernandes konstatiert beispielsweise, dass die höheren Vertriebs- und Verwaltungskosten im Zusammenhang mit den oben genannten Zukäufen für die verfehlten Erwartungen beim operativen Ergebnis ausschlaggebend waren.

Klar, dass hier bei einigen Anlegern die Alarmleuchten angehen. Es entstehen Befürchtungen, dass die Integration von Aptuit und Cyprotex eben nicht so reibungslos klappt, wie sich Evotec das erhofft hat.

Wenn es dann auch noch von einem der wichtigsten Entwicklungspartner, dem US-amerikanischen Biotech-Riesen Celgene, schlechte News gibt und diese Aktie ebenfalls abstürzt, ist das Sentiment schnell mal komplett im Eimer.

Ich rechne erst dann mit einer nachhaltigen Erholung des Kurses, wenn es Evotec gelingen sollte, die Bedenken der Anleger hinsichtlich der Integration der Übernahmen zu zerstreuen.


Platz 3: Glance Technologies

Die Kanadier sind der momentan meistdiskutierte echte Pennystock. Glance hat eine mobile Bezahl-App entwickelt mit dem Fokus auf ca. 5.000 Restaurants im Großraum Vancouver. In dieser Region gilt das Unternehmen als First Mover, was in dieser Branche durch die entsprechenden Netzwerkeffekte ein großer Vorteil ist.

Der Clou bei der App: Anleger müssen die Restaurant-Rechnung zur Bezahlung nur abfotografieren und hochladen - fertig. Der Rechnungsbetrag kann dabei z.B. auch nach Belieben aufgesplittet werden. Es wird einfach das jeweilige Konto entsprechend belastet.

Auch das Trinkgeld, das gegebenen werden soll, kann eingestellt werden. Mittlerweile erkennt die App angeblich schon in welchem Restaurant man sich befindet. Als Anreiz gibt es für User, die mit der App bezahlen einen Rabatt.

Glance versteht es dabei auch geschickt, mit entsprechenden Meldungen auf Trendthemen wie den Bitcoin und ein Bezahlungssystem für den Cannabis-Handel (Cannapay) aufzuspringen. Mit dem Schweizer Spiros Margaris hat man zudem einen so genannten "Influencer" der Fintech-Industrie "vor den Karren gespannt", der die Werbetrommel für Glance rührt.

Die große Frage bleibt aber: Wie will es Glance schaffen, den relativen lokalen Erfolg in Vancouver auf andere Regionen auszudehnen? Die Konkurrenz bei Bezahl-Apps als "hart" zu bezeichnen, wäre wohl noch untertrieben. Anbieter schießen hier wie Pilze aus dem Boden und die meisten werden auch genau schnell wieder niedergetrampelt.

Bei der letzten Privatplatzierung Ende September konnte man gerade mal 3 Millionen Aktien zu 0,40 US-Dollar je Aktie an den Mann bringen, was einem Bruttoerlös von 1,2 Millionen US-Dollar entspricht. Damit kommt man nicht weit.

Der Kurs aber hat sich seither auf umgerechnet 1,20 US-Dollar verdreifacht. Alle, die im Rahmen der Privatplatzierung Aktien bezogen haben, können für jede bezogene Aktie innerhalb der nächsten 12 Monate eine weitere für 0,75 US-Dollar beziehen - und diese dann theoretisch am Markt mit einem satten Gewinn wieder verkaufen.

Meine Meinung:

Glance schafft es momentan, sich als wichtiger Player bei gleich drei großen Trend-/Hypethemen darzustellen: Fintech, Kryptowährungen und die Legalisierung von Marihuana in Kanada. Umso größer ist das Interesse der Spekulanten. Die Aktie sprang zuletzt massiv an, was die Trader umso euphorischer macht.

Schaut man sich aber mal die letzten Quartalsergebnisse an, so zeigt sich schnell, dass die aktuelle Marktkapitalisierung von ca. 150 Millionen kanadischen Dollar (unverwässert knapp 80 Millionen Aktien ausstehend bei einem Kurs von ca. 1,50 CAD) fast ausschließlich auf Fantasie beruht.

Denn: In den letzten neun Monaten(!) lag der Umsatz zusammen genommen gerade mal bei 383.000 kanadischen Dollar, denen eine Verlust von knapp 3,7 Millionen kanadischen Dollar gegenüber stand. Für 2017 kommt man damit auf ein Kurs-Umsatz-Verhältnis von rund 300! Das ist astronomisch hoch. An Eigenkapital sind weniger als zwei Millionen kanadische Dollar vorhanden.

Und wenn es Glance nicht gelingen sollte in sensationell schnellem Tempo zu wachsen, wird das Verhältnis zwischen Marktkapitalisierung und Umsatz eher noch schlechter. Denn: Es stehen insgesamt noch über 21 Millionen Aktienoptionen aus, die im Zeitraum von September 2017 bis 31.August 2019 zu Kursen zwischen 0,15 und 0,33 CAD ausgeübt werden können.

Das heißt: Die Zahl der ausstehenden Aktien kann um mehr als 20 Prozent steigen (evtl. weitere Private Placements, ohne dies es nicht gehen dürfte, sofern man überhaupt weitere Investoren findet, noch gar nicht mit eingerechnet), das daraus generierte Cash wird aber relativ bescheiden ausfallen, weil die Ausübungspreise eben dramatisch unterhalb des aktuellen Aktienkurses liegen.

Meiden Sie die Aktie, das Chance-Risiko-Verhältnis ist unterirdisch!


Platz 4: Globex Mining

Die Aktie ist ein alter Bekannter aus den Zeiten des Rohstoffbooms Mitte der 2000er-Jahre. Damals wurde das Papier von einschlägig bekannten Briefen wie "Rohstoff-Raketen" als eine Art Explorer-Beteiligungsgesellschaft angepriesen, weil man kleinere Anteile an vielen verschiedenen Projekten hielt.

Der entsprechende Thread auf wallstreet:online wurde entsprechend auch im Jahr 2005 eröffnet. Mit der Finanzkrise und dem Absturz des Rohstoffsektors verschwand auch Globex in der Versenkung.

Nun ist die Aktie zurück unter den Hot Stocks. Der Grund: Im September hat das Unternehmen ein Silber-Explorationslizenzgebiet in Sachsen erworben. Konkret handelt es sich dabei um ein 164 Quadratkilometer großes Landpaket (36km Länge und 5km Breite), das u.a. den westlichen Teil des berühmten Freiberg-Silberminenbezirks umfasst.

Dort wurden in dessen 850-jähriger Geschichte mehr als 5.700 Tonnen Silber sowie Zink und Blei produziert. Hier sieht Globex das größte Potenzial, mit modernen Explorationsmethoden auf unerschlossene Ressourcen zu treffen. Die Exploration soll beginnen, sobald die Sammlung aller verfügbaren historischen Daten abgeschlossen ist.

Meine Meinung:

Im Gegensatz zu vielen anderen Explorern hat es Globex Mining immerhin geschafft während der nun schon mehrere Jahre währenden "Saure-Gurken-Zeit" für Edelmetall-Explorer die Kosten massiv zurückzufahren und somit die Verwässerung durch die Ausgabe neuer Aktien in Grenzen zu halten. Deshalb konnte sich der Kurs auch relativ gut behaupten.

Der Landerwerb in Sachsen mag aus deutscher Sicht spannend sein. Ob er das aber auch aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kaum abzuschätzen. Abwarten.


Platz 5: Lang & Schwarz

Das Papier ist neu in den Top 10 und das aus gutem Grund: Der Broker, der vor allem für seine außerbörsliche Handelsplattform und die Abwicklung der Wikifolio-Zertifikate bekannt ist, hat am Donnerstag exzellente Quartalsergebnisse vorgelegt.

Alleine im dritten Quartal kletterte der Nettogewinn von 0,8 Millionen Euro im Vorjahr auf nun 2,4 Millionen Euro. Nach neun Monaten schlägt unter dem Strich ein Gewinn von 5,25 Millionen Euro zu Buche. Das ist mehr als je zuvor in der Geschichte des Unternehmens.

Es waren im Vorfeld gute Ergebnisse erwartet worden, u.a. wegen des anhaltenden Erfolgs von Wikifolio und den allgemein deutlich anziehenden Börsenumsätzen, speziell auch bei so genannten "Hot Stocks", die vermehrt außerbörslich über Lang & Schwarz gehandelt werden.

Im Prinzip sind wir hier unmittelbar beim Thema des Artikels: Die Börsenhausse führt zu einem erhöhten Risikoappetit und erhöhter Tradingfreudigkeit der Anleger - und die Düsseldorfer profitieren direkt davon.

Etwas überraschend war das Ausmaß des Gewinnanstiegs und auch die Begründung, die vor allem auf den Erfolg des ETF-Geschäfts abhob. Das hatten so im Vorfeld weniger Anleger auf dem Papier. "Immer mehr ETF-Anbieter fragen unsere Dienstleistungen als Market Maker an der Börse Stuttgart nach", hieß es dazu an der Meldung.

Konkret könnten dabei auch Neuemissionen wie die XBT Provider-ETFs des gleichnamigen schwedischen Anbieters sein, mit denen Anleger, die Kursentwicklung des Bitcoins und von Ethereum nachvollziehen können.

Auf wallstreet:online ist der User "Aliberto" einer der größten Verfechter von Lang & Schwarz. Er hat das Geschäftsmodell bis ins kleinste Detail seziert und überzeugt mit fast ausschließlich sehr hochwertigen Beiträgen. Er hatte die starken Zahlen auch korrekt prognostiziert.

Kritik übt er daran, dass der Vorstand keine Maßnahmen ergreift, die dazu beitragen könnten, die seiner Meinung nach vorhandene Unterbewertung der Aktie abzubauen. Einen neuen Ankeraktionär sieht er als Möglichkeit an, das zu ändern. Andere User kritisieren immer wieder mal, der Vorstand gewähre sich selber, zu hohe Bezüge.

Ein Grund dafür, dass die Aktie nicht noch stärker zugelegt hat, war wohl der eher moderate Ausblick fürs vierte Quartal, für welches der Vorstand eher von einer sich beruhigenden operativen Entwicklung ausgeht.

Meine Meinung:

Lang & Schwarz gehört auf Grund der starken operativen Entwicklung und der vergleichsweise moderaten Bewertung schon seit mehreren Jahren zu meinen Nebenwerte-Favoriten. Nicht zu vergessen ist auch die Fünf-Prozent-Beteiligung an Wikifolio, die im Falle eines Börsenganges der Social Trading-Plattform für eine schöne Aufschreibung in der Bilanz sorgen könnte.


Platz 6: Ballard Power Systems

"... und ewig grüßt das Murmeltier" könnte man mit Blick auf den Dauerliebling der Spekulanten aus dem Brennstoffzellen-Sektor titeln. Wobei man hier wohl eher von einer Hassliebe sprechen muss.

Denn über die Jahre konnten sich die Anleger bei Ballard Power Systems und anderen Branchenvertretern wie Plug Power (US-Kürzel: PLUG) oder Fuelcell Energy (FCEL) eigentlich nur auf eines verlassen: Dass viel versprochen, wenig gehalten und dafür viel in die Zukunft verschoben wurde.

Bei Ballard gab es nun unter dem seit Ende 2014 amtierenden CEO Randy McEwen einen radikalen Strategiewandel: Man versucht sein Know-how über Beraterverträge Autobauern wie beispielsweise VW/Audi zur Verfügung zu stellen und damit Cashflows zu generieren, um nicht länger den immensen Entwicklungsaufwand im Autobereich alleine stemmen zu müssen. Stattdessen konzentriert man sich mehr auf den Brennstoffzellen-Busmarkt, wo man auch im wichtigsten Zielmarkt China bereits erste Erfolge feiern konnte.

In den Foren finden sich vor allem hartgesottene Wasserstoff-Antriebsverfechter, die auch kleinere Meldungen als große Erfolge feiern und vom bevorstehenden Durchbruch ausgehen. Diese Art von Enthusiasmus ist wohl auch vonnöten, wenn man soviel Durchhaltevermögen braucht und bereits so viele Enttäuschungen erleben musste.

Meine Meinung:

Viel spricht allerdings dafür, dass man auch in China auf die altbekannten Probleme stoßen könnte: Der Brennstoffzellen-Technologie will der Durchbruch in den Mainstream einfach nicht gelingen. Zwar gibt es im Kielwasser der Elektromobilitätswelle auch an der Brennstoffzelle wieder ein erhöhtes Interesse, aber die optimistischen Prognosen von Ballard Power werden wohl erneut Wunschdenken bleiben.

Vor exakt zwei Monaten hatte ich die Aktie an dieser Stelle ausführlich besprochen. Hier der direkte Link zur damaligen Analyse...


Platz 7: Borussia Dortmund

Als bekennender BVB-Fan habe ich auch diese Aktie in der Vergangenheit schon öfter im Geldanlage-Report besprochen. Aktuell wird das Papier auf Grund der sportlichen Misserfolgsserie zuletzt und dem quasi besiegelten Champions League-Aus verstärkt diskutiert. Der Kurs kam deutlich unter Druck.

So oder so ist die Borussia Dortmund AG aber ein Stammgast unter den am meisten diskutierten Aktien, was an der großen Fanbasis liegen dürfte und der hohen Emotionalität, die viele Anleger in das Investment mit einbringen. Hinzu kommt die insgesamt starke Performance in den letzten Jahren durch die sportlichen Erfolge und die hohen Transferüberschüsse.

Diese sind auch untrennbar mit dem Namen Sven Mislintat verbunden, dem BVB-Chefscout. Der hat wiederholt ein exzellentes Gespür bei der Verpflichtung von Jung-Talenten bewiesen, die für relativ kleines (wenn gleich in letzter Zeit zwangsweise größer werdendes) Geld verpflichtet wurden und sich dann glänzend weiterentwickelt haben oder für enorme Summen (Ousmane Dembelé für bis zu 140 Mio. Euro an Barcelona) weiterverkauft wurden.

Dieser Mislintat wurde in der Vergangenheit schon vom FC Bayern umworben (die ja bekanntermaßen mit Vorliebe beim BVB wildern), soll nun aber vor dem Absprung zu Arsenal London stehen.

Für das Fachmagazin 11 Freunde wäre ein solcher Abgang nichts weniger als eine Katastrophe für Borussia Dortmund, wo sich laut Diagnose des Magazins mit den hintergründigen und pointierten Fußballartikeln ohnehin etwas Patina auf die jüngste Erfolgshistorie gelegt habe. Auch auf wallstreet:online dominiert derzeit diese Thematik die Diskussion.

Meine Meinung:

Ich kann die düstere Prognose durchaus nachvollziehen. Der neue Trainer Peter Bosz ist fachlich ohne Zweifel ein absoluter Fachmann und seine offensive Art, spielen zu lassen, sorgt für attraktive Spiele. Er hat aber bei weitem nicht die Ausstrahlung eines Jürgen Klopp oder das Standing eines Thomas Tuchel.

Ich bin mittlerweise seit 40 Jahren BVB-Fan und verfolge den Verein sehr genau und mit viel Herzblut. Offen gesagt: Ich fand die Mentalität der Mannschaft zum Beispiel in den Spielen gegen Nikosia erschreckend. Die anfängliche an Arroganz grenzende Lässigkeit ging dabei nahtlos in Angst über als es nicht lief.

Pierre-Emerick Aubameyang, der beim Auswärtsspiel in Stuttgart (wieder mal aus disziplinarischen Gründen) fehlen wird, ist ein Musterbeispiel für diese Problematik. Das muss man auch dem Trainer ankreiden.

Stimmt die Einstellung, wie im Heimspiel gegen den FC Bayern, sind es dann häufig die anhaltenden und gravierenden Schwächen in der Abwehr, die den Borussen zum Verhängnis werden. Durch die extrem offensive Spielweise unter Bosz (der "Sechser" im defensiven Mittelfeld agiert 20, 30 Meter weiter vorne als unter Tuchel) verschärft sich diese Abwehrproblematik noch.

Nun muss man bei der Lageeinschätzung beim Fußball sehr genau aufpassen, dass man die jüngsten Entwicklungen jeweils nicht überbewertet. Wie schnell der Wind drehen kann, sieht man ja gerade beim "Ballspielverein von 1909", wo die Mannschaft nach dem starken Saisonstart in der Bundesliga noch in den höchsten Tönen gelobt worden ist.

Trotzdem: Die Lage ist auch aus der Vogelperspektive gefährlich. Der BVB bleibt im internationalen Kontext betrachtet ein "Ausbildungsbetrieb", der seine besten Spieler immer wieder verkaufen muss. Selbst nach dem Double bzw. dem Einzug ins Champions League-Finale in der Saison darauf, wollte eine ganze Stange an Leistungsträgern den Verein verlassen - weil es woanders noch mehr zu verdienen gab. Diese Tendenz hat sich zuletzt eher noch verstärkt, siehe den unsäglichen Fall Dembelé. Mich erinnert das etwas an die guten Zeiten von Werder Bremen auf nationaler Ebene. Dort konnte der jahrelange Aderlass an Topspielern auch lange aufgefangen werden - irgendwann dann aber eben nicht mehr.

Hinzu kommen die grundsätzlichen strukturellen Nachteile, die bei Fußballvereinen aus Investorensicht nun mal immanent sind: Oberstes Ziel ist dabei der sportliche Erfolg und nicht die Erwirtschaftung von dauerhaften Überschüssen für die Aktionäre. Fallen Überschüsse an, werden die überwiegend sofort wieder investiert, z.B. in neue Spieler. Läuft es schlecht, werden dann immer wieder Kapitalerhöhungen fällig. Das heißt, Aktionäre müssen entweder zusätzlich investieren oder sie werden verwässert.

In den letzten Jahren wurde diese Problematik durch die großen sportlichen Erfolge und den anhaltenden Fußballboom im Allgemeinen verdeckt. Man darf zwar hoffen, dass das so bleibt, darauf spekulieren würde ich aber nicht.


Platz 8: Nordex

Ein absolutes Trauerspiel ist die Entwicklung bei Windkraftanlagenbauer Nordex, dem traditionell in Börsenforen eine sehr hohe Beachtung zuteil wird.

Qualitativ hochwertig sind hier insbesondere die Beiträge des Users "sleupendriewer", der ein absoluter Experte im Bereich der Windenergie ist. Er warnt im Forum schon seit Monaten davor, dass Nordex schlecht gerüstet für den zunehmenden Preisdruck im Sektor ist.

Sowohl auf der Produktseite (kaum Unterscheidungsmerkmale zur Konkurrenz bzw. teilweise sogar Windmühlen mit veralteter Technik, z.B. was die Rotorblätter betrifft) als auch auf der Kostenseite (zu viel Personal; zu hohe Herstellungskosten in Deutschland). Hinzu kommt ein zuletzt äußerst schwacher Auftragseingang und eine in den letzten Jahren massiv gestiegene Verschuldung.

Die letzten Quartalszahlen und die neuerliche Gewinnwarnung geben "sleupendriewer" nun vollumfänglich Recht. Auch im Vergleich zu Konkurrent Senvion hat Nordex bei der unumgänglichen Restrukturierung noch einen weiteren Weg vor sich. Ob die von Konzernchef José Luis Blanco beschworenen guten Mittelfristperspektiven mit einer Erholung im Jahr 2019 tatsächlich vorhanden sind, bleibt abzuwarten.

Meine Meinung:

Nordex muss aufpassen, dass man nicht zu einer Art Nachfolger von Solarworld wird, die ja selbst als insolventes Unternehmen in den Foren noch Kultstatus genießen und rauf- und runtergezockt werden, obwohl die Aktie quasi wertlos ist.

Ich finde es immer wieder faszinierend und erschreckend zugleich, dass sich die Spekulanten mit so großer Begeisterung auf die Problemfälle des Kurszettels stürzen und auf Rebounds setzen, die dann oft genug ausbleiben, siehe auch Evotec.

Übrigens: Die Analysten sind auch bei Nordex wieder mal sehr spät dran mit ihren Erkenntnissen. Nachdem die Aktie nun seit Mitte Oktober von knapp elf auf derzeit 7,40 Euro abgestürzt ist, kommen nun die Abstufungen: Independent senkt das Kursziel am Mittwoch von 10,40 auf 7,00 Euro, Barclays einen Tag später von 8,50 auf 6,50 Euro.


Platz 9: NetCents

Auf Platz 9 schließlich folgt mit NetCents einer der zahlreichen Newcomer aus dem Blockchain-Sektor bzw. der Riege der "Wannabe"-Blockchains.

NetCents ist die x-te Plattform, die im Bereich von Online-Zahlungsabwicklungen der neuen Generation aktiv wird. Von der Konkurrenz unterscheide man sich angeblich durch Algorithmen, die IP und Nutzeridentität auf Basis von 145 Datenquellen prüfen können.

Dadurch vermeide man 99,9 Prozent der Rückbuchungen, was für Händler einen enormen Kostenvorteil biete. Durch eine Plug & Play-Software könne NetCents sehr einfach in Online-Shops implementiert werden.

Natürlich darf auch eine eigene Währung (Coin) nicht fehlen. Wofür das Unternehmen den NetCents-Coin allerdings tatsächlich braucht, will sich mir nicht so richtig erschließen.

Ähnlich wie bei Glance Technologies spiegeln sich die angeblich tollen Zukunftsaussichten in den Quartalszahlen so gar nicht wider. Die so genannte Processing Revenue, also die Umsätze mit den Transaktionen über die NetCents-Plattform erzielt worden sind, lagen in den letzten neun Monaten gerade mal bei 54.480 kanadischen Dollars (CAD), was zu einem Bruttogewinn von 24.431 CAD. Unter dem Strich lief ein Verlust von 915.000 CAD auf.

Bei aktuell knapp 35 Millionen ausstehenden Aktien und einem Kurs von derzeit ca. 0,80 CAD liegt die Marktkapitalisierung trotzdem schon bei stattlichen 28 Mio. CAD.

Meine Meinung:

Auch hier sollten Sie vor einem Kauf unbedingt abwarten, bis tatsächlich erste Erfolg in Form von stark steigenden Umsätzen eintreten. Zudem gilt es darauf zu achten, wie viel NetCents im voraussichtlich bis Ende November laufenden ICO erlösen kann. Ich bin sehr skeptisch.


Platz 10: BYD Company

Das Schlusslicht bildet der chinesische Elektroautopionier BYD. Ich habe die Aktie ganz aktuell und sehr ausführlich in meinem Premium-Dienst „Breakout-Traderbesprochen. Sie können sich die Analyse hier sichern: www.breakout-trader.de


Hinweispflicht nach §34b WpHG: Die Geldanlage-Report-Redaktion ist bei Evotec und Lang & Schwarz zum Zeitpunkt des Publikmachens des Artikels investiert. Es können also Interessenskonflikte vorliegen. Die in diesem Artikel enthaltenen Angaben stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar.

 
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2.) Wo gibt es die höchsten Zinsen?


Die Zinsen für Tagesgeld sind extrem niedrig und fallen weiter.

Im Vergleich zur Vorwoche gibt es keine Veränderungen.

Nachfolgender Vergleich gilt bei einer Anlagesumme von 10.000 Euro:

 
 Institut
Zinssatz / Zinseinnahmen pro Monat
 • Consorsbank
1,00 % / 8,33 €
 • Ferratum Bank
0,80 % / 6,67 €
 • ING-DiBa
0,75 % / 6,25 €

Quelle: www.kritische-anleger.de/tagesgeld-vergleich/


3.) Insider-Transaktionen


Top-Insiderkauf der letzten Woche:

GFT Technologies (WKN: 580060)
Ulrich Dietz für 281.242 Euro.


Top-Insiderverkauf der letzten Woche:

MTU Aero Engines (WKN: A0D9PT)
Prof. Dr. Klaus Steffens für 1,43 Mio. Euro.

Quelle: www.boerse.de/insider-trades


Viel Erfolg bei Ihren Finanzentscheidungen &
ein schönes Wochenende wünscht Ihnen

Ihr
Armin Brack
Chefredakteur Geldanlage-Report
www.geldanlage-report.de

>> Die nächste Ausgabe erscheint am 25. November

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