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☀️ Guten Morgen

Tja nun. Ich fürchte, ich muss der Tatsache endgültig ins Auge sehen: Ich bin offiziell alt. Woran ich das merke? Immer öfter, wenn ich MOPO-Kommentare oder diesen Newsletter schreibe, greife ich auf Anekdoten zurück, die eine zweistellige Zahl an Jahren zurückliegen. Im heutigen Fall sind es 19. Also, lehnen Sie sich zurück, schenken Sie sich noch eine Tasse (Eis-)Kaffee ein, der Meyer erzählt einen Schwank aus seiner Jugend.

Anfang 2005 im Fußballstadion. Der Linienrichter fällt eine Abseits-Entscheidung zu Ungunsten meines Vereins. Ein Kumpel, der ein paar Meter neben mir steht, brüllt so laut, dass es das ganze Stadion hören kann: „Hoyzer!“ Und eine Sekunde später brüllen es Tausende. Mein Kumpel grinst vor Freude. In meiner Erinnerung sprangen auch einige glatzköpfige Männer in weißen Chevignon-Jacken – damals schon recht anachronistisch – auf den Zaun und bepöbelten den Linienrichter mit dem gleichen Schimpfwort. Aber vielleicht verschwimmt meine Erinnerung da auch mit anderen.

Wenige Tage zuvor waren Vorwürfe gegen den Schiedsrichter Robert Hoyzer medial bekannt geworden. Er gab zu, etliche Fußballspiele gegen Geld beeinflusst zu haben. Ob der neue Wett-Skandal, zu dem mein Kollege Robin Meyer wochenlang recherchierte, sich zu einem ähnlich großen auswächst, das werden die Ermittlungen des DFB und der Behörden zeigen. Gestern hatte Mathis Neuburger an dieser Stelle die profunde Recherche schon erwähnt, die auch Titel der aktuellen WochenMOPO ist. Mit einem Plus-Abo können Sie sie nun auch hier lesen.

Liebe Leser:innen – egal welchen Alters – ich wünsche Ihnen ein angenehmes wohl letztes Sommer-Wochenende, Ihr


Kristian Meyer
Blattmacher
kristian.meyer@mopo.de

 

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Die neue WochenMOPO – jeden Freitag neu und überall, wo es Zeitungen gibt!
Diese Woche u.a. mit diesen Themen:
  • Nach den Schüssen im Phoenix-Viertel: Wie lebt es sich da überhaupt? Die MOPO auf Ortsbesuch
  • G20-Rondenbarg-Prozess: Wenn das Tragen schwarzer Kleidung schuldig macht
  • Wo Promis ihr Vermögen verhurten: Das Nobel-Bordell „Funny Club”
  • 20 Seiten Sport: Ein neuer Manipulationsskandal im deutschen Fußball? 17 Spiele stehen nach MOPO-Infos unter Verdacht – auch aus Hamburg
  • 28 Seiten Plan7: „House Of Banksy” mitten in der City: Neue Ausstellung zeigt die Kunst des Graffiti-Stars. Außerdem: Vegan oder mit Fleisch? Der große Döner-Test
⚓ Hamburg und der Norden 🛳
 1.   Das skurrile Chips-Event der Internet-Stars
Die Zeiten, in denen man sich lustig macht über den Beruf des „Influencers“, die sollten eigentlich vorbei sein, finde ich. Aber dass immer mehr Stars, die vor allem im Internet bekannt geworden sind, mittlerweile mit eigenen Produkten – oftmals Lebensmittel von zweifelhafter Qualität – ordentlich Kohle scheffeln, die vor allem junge Fans bezahlen, das kann man schon skurril finden. Mein Kollege Stefan Düsterhöft hat sich ein entsprechendes Werbe-Event in einem Steilshooper Supermarkt mal angesehen. „Das ist ja die Hölle hier“, befand etwa ein zufällig anwesender Einkäufer.

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 2.   Zerstörte Welt: Die Geschichte von Hamburgs Synagogen

Seit Mittwoch läuft der Wettbewerb, werden Architekturbüros ausgesucht, die die neue Bornplatzsynagoge planen sollen. Im Herbst soll die Entscheidung fallen. Grund genug für die MOPO, einen Blick zurück in die Geschichte von Hamburgs Synagogen zu werfen. Genau wie die Internet-Stars und der Wett-Skandal von eben übrigens auch eine der vielen Geschichten in der aktuellen WochenMOPO.

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 3.   Toter Obdachloser neben brennendem Auto
Buchholz in der Nordheide ist eigentlich nicht gerade dafür bekannt, größere Schlagzeilen zu fabrizieren. Umso trauriger ist diese Nachricht: Am frühen Freitagmorgen wurden Einsatzkräfte zu einem brennenden Auto gerufen – ausgerechnet in einem Parkhaus, das erst im März Tatort einer Messerstecherei gewesen war. Neben dem Wagen entdeckten die Feuerwehrleute eine Leiche. Nach neuesten Erkenntnissen soll es sich bei dem Toten um einen Obdachlosen handeln, der der Polizei bereits aus anderen Gründen bekannt war.

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 4.  Letzte Sommertage
Auch wenn die ein oder andere norddeutsche Seele vielleicht schon den Herbst herbeisehnt ob der Hitze – alle Sommersonnen-Anbeter:innen können sich am Wochenende noch einmal freuen: Es wird sonnig, es wird heiß, vor allem am heutigen Samstag. Ab wann der Herbst dann aber wohl wirklich das Ruder übernimmt, lesen Sie hier.

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 5.   MOPO und Volksbank vergeben fünfmal 20.000 Euro

Sie sind die stillen Heldinnen und Helden unserer Stadt: die Menschen, die sich ehrenamtlich, aber mit viel Leidenschaft und Herzblut engagieren, um Hamburg jeden Tag ein Stück lebens- und liebenswerter zu machen. Ob im sozialen Bereich, im Sport oder beim Umweltschutz – ohne die Arbeit der vielen gemeinnützigen Vereine geht es nicht. Die Hamburger Volksbank möchte gemeinsam mit der MOPO fünf dieser Vereine finanziell unterstützen: Unter dem Motto „Lass machen – Geld fürs Quartier“ werden je 20.000 Euro vergeben.

Zahl des Tages:  14 …

Euro müssen Hamburger:innen mittlerweile im Schnitt pro Quadratmeter bei Angebotsmieten hinlegen. Das sind gut sechs Prozent mehr als vor zwei Jahren.

⚽ Sport 🏀
 6.   Großer Ticket-Andrang bei St. Pauli
In Zweitliga-Zeiten war es nicht so besonders schwer, Karten für Spiele des FC St. Pauli zu ergattern. Oft reichte es, kurz vor Spielbeginn mit wachem Auge vor dem Stadion zu stehen. Dass das in der ersten Liga schwieriger wird, war zwar zu erwarten, der aktuelle Andrang ist schon bemerkenswert. Selbst für das Heimspiel gegen Mainz 05, das erst am 5. Oktober stattfindet, wurde nun der freie Vorverkauf und der Verkauf an Bestandskunden komplett gestrichen.

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 7.  „Tusche“ glaubt an den HSV
Ob es beim HSV auch mal wieder schwierig wird, an Karten zu kommen? Ein Aufstieg würde da auf jeden Fall helfen. Die MOPO machte den großen Aufstiegs-Check mit Zweitliga-Experte Torsten „Tusche“ Mattuschka. Der glaubt, dass der HSV durchaus Chancen hat. Aufstiegskandidat Nummer Eins ist für ihn aber ein anderer Verein.
🇩🇪 Deutschland und die Welt 🌍
 8.   Was heißt eigentlich „Wir schaffen das“?

Aufmerksame MOPO-Leser:innen werden wissen, dass es mich einigermaßen irritiert, dass Migration im öffentlichen Diskurs derzeit meist als das größte Problem unseres Landes gesehen wird. Unterm Strich würde ich sie nämlich nichtmal als Problem definieren, sondern als eine tolle Sache, die unser Land nicht nur kulturell bereichert, sondern den Laden auch wirtschaftlich und sozial einigermaßen zusammen hält. Wenn man es einmal zu Ende denkt. Ja, richtig gelesen.

Da es aber natürlich dennoch Schwierigkeiten gibt in dem Kontext, finde ich es ebenso irritierend, wenn SPD-Chefin Saskia Esken in einer Talkshow sagt, dass sie nicht viel aus dem Solingen-Anschlag lernen könne (mittlerweile ist sie auch wieder zurückgerudert). Ich habe noch nicht mit unserem Chefredakteur über Eskens Aussage gesprochen, könnte mir aber denken, dass er ähnlich irritiert war. In seinem Leitartikel zum Thema Migration widmet Maik Koltermann sich dem Merkelschen „Wir schaffen das“. Weder die Altkanzlerin noch die Ampel hätten jemals definiert, was „das“ dabei eigentlich meint, so sein Kerngedanke. Es sei „höchste Zeit für überfällige Antworten“.

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 9.   So schlimm ist es wirklich mit den Elterntaxis
Auch in der MOPO waren Elterntaxis zuletzt häufiger Thema, etwa wegen des Poller-Waldes in Eißendorf, der die Helikopter-Eltern abhalten soll. Der ADAC hat nun eine bundesweite Auswertung vorgenommen und erklärt, wie problematisch die Sache mit den Elterntaxis rein statistisch wirklich ist.
🎸 Kultur und Stadtleben 🎬
 10.   Linkin Park sind zurück und kommen nach Hamburg
Nach sieben Jahren Pause melden sich Linkin Park zurück – mit einer neuen Frontfrau. Die 38-jährige Emily Armstrong („Dead Sara“) tritt in die Fußstapfen des verstorbenen Sängers Chester Bennington. Besonderer Clou für alle Hanseaten-Fans der Band: Schon in rund zwei Wochen spielen die NuMetaller aus Kalifornien in Hamburg.
 
Kultur-Tipp für Samstag: Damaged Goods 10+1

Seit elf Jahren prägt das dreiköpfige DJ-Kompetenzteam mit seiner Partyreihe „Damaged Goods“ die Szene. Den vielschichtigen Sound der 80er von New Wave, Gothic und Post-Punk mit Bands wie Depeche Mode, Human League, The Cure und Joy Division kombinieren sie mit zeitgenössischen Klängen – eine äußerst tanzbare Verbindung der goldenen Jahre mit dem Hier und Jetzt, abgerundet mit Konzerten und den superben Compilation-Veröffentlichungen „So was von egal“, erschienen in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Label Bureau B. Jetzt wird gefeiert – auf die nächsten elf Jahre! Mindestens. INS

 

Hafenklang: 7.9., 21 Uhr, 16,75 Euro 


Dieser Tipp kommt aus Plan7, der Kultur- und Veranstaltungsbeilage in der aktuellen WochenMOPO (jeden Freitag neu am Kiosk, hier im günstigen Kennenlern-Abo). Plan7 – das sind 28 Seiten voll mit Kultur und Inspiration für Ihre Freizeit: Kultur-Tipps für jeden Tag der Woche, Tipps für Gastro-Fans und für Hamburg- und Umland-Entdecker.

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