Dichtes Federkleid, straußenartige Beine, spitze Schnauze und ein langer Schwanz – der Dinosaurier Troodon war ein Grenzgänger. Er lebte vor 75 Millionen Jahren und zählt zur Gruppe der Theropoden, einer Sauriergruppe, die sich zu den heutigen Vögeln weiterentwickelt hat. Ein Wissenschaftsteam um Mattia Tagliavento und Jens Fiebig von der Goethe-Universität Frankfurt hat jetzt nachgewiesen, dass schon Troodon erste Merkmale mit seinen heutigen Verwandten teilte. Das Team analysierte die Eierschalen aus versteinerten Gelegen des Fleischfressers und verglich sie mit denen heutiger Vögel und Reptilien. Entscheidend ist dabei die Anordnung bestimmter Elemente in den Schalen. Diese lässt darauf schließen, bei welcher Körpertemperatur die Eier gebildet wurden. Die Analyse habe gezeigt, dass die Tiere „eine Körpertemperatur von 42 Grad hatten und in der Lage waren, diese auf etwa 30 Grad zu senken, wie moderne Vögel“, so Tagliavento. Berechnungen ließen zudem darauf schließen, dass Troodon-Weibchen ihre Eier in Gemeinschaftsnester legten, die sie sich mit weiteren Paaren teilten – wie die heutigen Strauße. Dass Troodon aber immer noch ein Saurier war, offenbarte die Elementstruktur der Eier. Sie stimmte nicht mit denen von Vögeln überein, sondern glich eher jenen von Reptilien. Die Unterschiede entstehen unter anderem dadurch, dass sich die Eierschalen bei Vögeln schneller bilden müssen. Sie haben nur einen Eierstock. Die Struktur der Troodon-Schalen lasse vermuten, dass der Saurier noch zwei Eierstöcke besaß und sich noch so fortpflanzte wie seine kaltblütige Verwandtschaft, die zehn Millionen Jahre später durch einen Asteroiden ausgelöscht wurde. |