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Bankenbrief

Wichtiges vom 25. November 2019

Das Thema

Ifo-Geschäftsklima-Index steigt 

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im November leicht verbessert. Wie das Münchner Ifo Institut für Wirtschaftsforschung heute mitteilte, stieg der von ihm erhobene Geschäftsklima-Index um 0,3 Punkte auf 95,0 Zähler. Analysten hatten mit einem Zuwachs in dieser Größenordnung gerechnet. "Die deutsche Konjunktur zeigt sich widerstandsfähig", kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest den leichten Anstieg. Sowohl die Geschäftslage als auch die Aussichten für das kommende halbe Jahr wurden besser beurteilt. Für das vierte Quartal sei mit einem Wachstum der deutschen Wirtschaft um 0,2 Prozent zu rechnen, sagte Fuest. "Der leichte Anstieg passt ins Muster der Mehrzahl der Konjunkturzahlen für Deutschland in den vergangenen Wochen", sagte Uwe Burkert, Chefökonom der Landesbank Baden-Württemberg. "Die kurze und heftige Talfahrt der Industrie seit dem Sommer scheint zunächst gestoppt." Für eine Trendwende nach oben bedürfe es jedoch einer Beseitigung der Hauptrisiken eines ungeregelten Brexit sowie der internationalen Handelskonflikte. An der Umfrage für den wichtigsten Frühindikator für die konjunkturelle Entwicklung Deutschlands nahmen rund 9.000 Unternehmen teil.

Meldungen

Internationale Razzia wegen millionenschweren Aktienbetrugs

Eine Bande betrügerischer Aktienverkäufer soll mehr als 400 Anleger mit wertlosen Aktien um über 16 Millionen Euro betrogen haben. Gegen die 50 Beschuldigten werde bereits seit mehr als zwei Jahren ermittelt, teilte Oberstaatsanwalt Ralf Möllmann heute in Düsseldorf mit. An den Ermittlungen sei die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) beteiligt. Wertlose Aktienmäntel seien "zum Leben erweckt" und den Aktiengesellschaften ein Geschäftszweck "angedichtet" worden, um das Interesse potenzieller Anleger zu wecken. Rund 100 Polizisten sowie 19 Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft hätten bereits mehr als 100 Objekte in Deutschland, Griechenland, der Schweiz, Österreich und Liechtenstein durchsucht. Die Justizbehörde der Europäischen Union (EU) in Den Haag, Eurojust, habe die internationale Aktion koordiniert.


Goldbestand bei Deutscher Börse erstmals über 200 Tonnen 

Eine kräftige Nachfrage nach Gold als Anlage hat den Bestand des Edelmetalls bei der Deutschen Börse erstmals über die Marke von 200 Tonnen getrieben. Wie die Börse heute mitteilte, lagern aktuell knapp 200,1 Tonnen Gold in ihren Tresoren in Frankfurt. Zum Jahreswechsel waren es noch 181,5 Tonnen. Neues Gold kommt immer dann hinzu, wenn Anleger die sogenannte Xetra-Gold-Anleihe erwerben. Für jeden Anteilschein wird ein Gramm des Edelmetalls hinterlegt. Derzeit hat der Goldbestand einen Wert von 8,5 Milliarden Euro – ebenfalls ein Höchststand.


UniCredit prüft Optionen für Türkei-Geschäft

Die italienische Großbank UniCredit erwägt offenbar einen Ausstieg aus dem Türkei-Geschäft. Die Bank spreche im Rahmen ihres neuen Strategieplans mit dem türkischen Partner Koç Holdings über die Zukunft des Gemeinschaftsunternehmens, wie das Kreditinstitut heute in Mailand mitteilte. Damit reagierte das Geldhaus auf Medienberichte, denen zufolge es seinen 50-prozentigen Anteil an der Yapı ve Kredi Bankası (Yapı Kredi) an den Partner Koç verkaufen wolle. Eine Entscheidung über die Zukunft von Yapı Kredi sei noch nicht gefallen, hieß es.


US-Broker Charles Schwab veröffentlicht Angebot für TD Ameritrade

Der US-Aktienbroker Charles Schwab will seinen Wettbewerber TD Ameritrade übernehmen. Aktionäre von TD Ameritrade sollen je eigenem Papier 1,0837 Schwab-Anteile erhalten, was den gesamten Deal mit rund 26 Milliarden US-Dollar (23,6 Milliarden Euro) bewerte, teilten die beiden Firmen heute in San Francisco mit. Zusammen würden die beiden Retailbroker über 24 Millionen Kundenkonten verfügen, in denen mehr als 5 Billionen Dollar (4,5 Billionen Euro) angelegt sind. Die beiden Broker erhoffen sich von dem Zusammenschluss insbesondere Einsparungen und eine größere Schlagkraft.


TSB schließt Filialen und streicht Stellen

Die britische TSB Bank will 82 ihrer 540 Filialen schließen und im Laufe des kommenden Jahres bis zu 400 Stellen streichen. Bis 2022 sollen dadurch Einsparungen von rund 100 Millionen Pfund (116 Millionen Euro) erzielt werden, teilte die Bank heute mit. Zudem sollen in den kommenden drei Jahren gut 120 Millionen Pfund (140 Millionen Euro) in die IT-Infrastruktur investiert werden. Geplant seien ein Ausbau der mobilen Banking-App sowie die Automatisierung einiger Filialen.


Umfrage: Zahl der Online-Einkäufer in Deutschland steigt

Gut 55 Millionen Bundesbürger kaufen einer Umfrage zufolge inzwischen im Internet ein. Das entspricht 94 Prozent aller Internetnutzer ab 16 Jahren, wie eine heute in Berlin veröffentlichte Erhebung des Digitalverbandes Bitkom ergab. Jeder Dritte kaufe mindestens einmal die Woche im Netz ein. "Online-Shopping ist für viele mittlerweile so alltäglich wie der Gang in ein stationäres Geschäft", sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. Rund 52 Prozent der Online-Shopper kauften per Smartphone ein, im Jahr 2014 waren es erst 20 Prozent.

Die Köpfe

Scholz: Deutschland sollte bei Energiewende vorangehen

Bundesfinanzminister Olaf Scholz sieht Deutschland beim Klimaschutz weltweit in einer Vorreiterrolle. "Wir haben die Technologien, wir haben die Ingenieurinnen und Ingenieure, und wir haben die Mittel dazu", unterstrich Scholz heute in Berlin. Wenn es Deutschland als einem hoch industrialisierten Land gelinge, seine Art zu fahren, heizen und produzieren umzustellen, würden andere Staaten folgen. Bisher sei zu wenig gegen den Klimawandel getan worden. Die Bundesregierung steuere nun mit dem Klimaschutzprogramm um.


Ranking: Schnabel einflussreichste Frau der deutschen Ökonomie

Die Professorin für Finanzmarktökonomie an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Isabel Schnabel, ist einem Ranking der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) zufolge die einflussreichste Wirtschaftswissenschaftlerin in Deutschland. Schnabel habe sich ihren Einfluss als Fachfrau für Finanzmärkte im Sachverständigenrat der Wirtschaftsweisen erarbeitet, berichtete die Zeitung in einem heute veröffentlichten Blogeintrag. Sie sei eine von wenigen Ökonominnen, die in den Medien, auf Social Media und in der Politik Gehör fänden. Schnabel wurde im Oktober von der Bundesregierung für das Direktorium der Europäischen Zentralbank (EZB) nominiert. Platz zwei der "FAZ"-Rangliste der Frauen in der Ökonomie nimmt Friederike Welter, Präsidentin des Bonner Instituts für Mittelstandsforschung (IfM), ein. Welter habe besonders viel Einfluss in der Wissenschaft, schrieb das Blatt. Auf Rang drei folgt Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin.


Netz-Initiative von Berners-Lee gewinnt breite Unterstützung 

Web-Erfinder Tim Berners-Lee hat für seine Initiative für ein besseres Netz die Unterstützung von mehr als 160 Organisationen gewonnen – darunter auch Facebook und Google. "Das Web befindet sich an einem Wendepunkt", betonte Berners-Lee heute auf dem Internet Governance Forum in Berlin. Man müsse jetzt handeln. Die Grundzüge seiner Netz-Initiative "Vertrag für das Web" gegen Hassrede und Cybermobbing hatte er bereits vor einem Jahr vorgestellt. Rund die Hälfte der Weltbevölkerung sei außerdem immer noch nicht im Netz, erläuterte Berners-Lee, der vor rund 30 Jahren die technischen Grundlagen für das World Wide Web legte. Dies sei ein zentraler Faktor für Ungleichheit. 

Die Tweets des Tages

#orangetheworld Heute ist der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen. Damit beginnen 16 Aktionstage. Auch wir beim Bankenverband möchten Farbe bekennen und das Bewusstsein für dieses Thema schärfen. #GenerationEquality #SpreadTheWord go.bdb.de/j415l


Die Deutsche #Kreditwirtschaft weist anlässlich der heutigen öffentlichen Anhörung des Finanzausschusses des Deutschen Bundestages auf die Kernpositionen zu #sustainablefinance hin. @BVRPresse @dsgv @voeb_banken @pfandbriefbanks @bankenverband


Immer noch werden die meisten Geschenke vor Ort gekauft, zum Beispiel im Fach- und Einzelhandel. Doch Onlineshopping legt zu: Vor zehn Jahren machten Einkäufe im Internet nur 4 % des Gesamtumsatzes aus.

Am Freitag meistgeklickt

So bleiben Sie bei Unhöflichkeiten souverän

Strategien zur Deeskalation helfen, die Produktivität und das Miteinander von Teams zu verbessern. Mediator Douglas E. Noll erklärt in seinem Buch "Die elegante Art, Hitzköpfe und andere Streithammel zu beruhigen", wie Sie mit aufgebrachten, streitsüchtigen oder cholerischen Mitmenschen umgehen können. Anstatt auf die Sachebene einzugehen, rät Noll, die Emotionen des Gegenübers zurück zu spiegeln. Der erste Schritt seiner Strategie des so genannten "Affect-Labeling" besteht darin, die Gefühle des Gegenübers zu erkennen. Das gelingt, indem Sie nicht auf die Sache hören, sondern sich auf die zum Ausdruck gebrachten Gefühle konzentrieren. Lesen Sie hier, was Sie bei dieser Deeskalationsstrategie noch beachten sollten:

Was morgen wichtig wird

In Nürnberg veröffentlicht die GfK ihre Konsumklimastudie für Dezember. – In Frankfurt geben die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) und der Vermögensverwalter DWS Ausblicke auf Marktentwicklungen und Anlagetrends für 2020. – In Genf legt das Umweltprogramm der Vereinten Nationen seinen jährlichen Bericht zur Erreichung der Klimaziele (Emissions Gap Report) vor. – In Providence hält der Präsident der US-Notenbank Federal Reserve (Fed), Jerome Powell, eine Rede vor der Greater Providence Chamber of Commerce.

Der Nachschlag

So bewältigen Sie Versagensängste im Job

Schlaflose Nächte und Schweißhände vor Präsentationen – Versagensängste können beleben und dazu animieren, eine Präsentation gut vorzubereiten. Wenn die Furcht vor dem Scheitern aber überhand nimmt, kann sie Ihre Leistungen beeinträchtigen: Dann leidet die Konzentration, Sie können nicht mehr klar denken und blockieren. Um diese Ängste in den Griff zu bekommen, sollten Sie zunächst Ihre Erwartungen hinterfragen und Konsequenzen eines möglichen Versagens einschätzen: Hängt Ihr Selbstwertgefühl wirklich daran, dass Sie alle Situationen perfekt meistern? Oder dürfen Sie sich Fehler erlauben? Weitere Tipps zum Umgang mit beruflichen Versagensängsten lesen Sie hier:

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