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Liebe Leserinnen & Leser,
„wir übernehmen Galeria, weil wir glauben, dass eine traditionelle Warenhauskette eine Daseinsberechtigung auf dem deutschen Markt hat“. Das hat Jack Baker, Gründungspartner von NRDC, der Öffentlichkeit mitgeteilt. Das klingt positiv. Mich bewegt allerdings die Frage, warum gerade Baker die Konzepte, die jetzt zünden sollen, nicht schon aus der Schublade gezogen hat, als ihm die Warenhauskette bereits einmal gehörte?
Und nun viel Spaß mit unseren Retail-News,
Ihr Stephan Lamprecht
Die klassischen Ikea-Einrichtungshäuser befinden sich üblicherweise am Stadtrand. Anders jedoch die kleinen Planungsbüros, in denen umfangreiche Projekte (Schlafzimmer, Küchen usw.) konzipiert werden können. Ikea-Deutschland plant, das Filialnetz dieser kleinen Filialen auszubauen, wobei leer stehende Kaufhäuser von Galeria als potenzielle Immobilien in Betracht kommen. Bisher sind Kleinfilialen in Berlin, München und Ravensburg vorhanden, mit geplanten Standorten in Köln und Stuttgart noch in diesem Jahr. In Anbetracht der Größe selbst kleinerer Warenhäuser dürfte Ikea aber lediglich einer von mehreren Mietern werden.
Wie auch an dieser Stelle berichtet, gibt es aktuell Gerüchte, dass sich Getir noch im Mai aus allen Märkten außer der Heimat Türkei zurückziehen könnte. Damit wären die ins Auge gefasste Übernahme von Flink natürlich ebenfalls vom Tisch. Das gemeinsame Problem der Fast-Commerce-Dienste: Sie verdienen kein Geld. Und die Produkte, die darüber bestellt werden können, bieten auch keine großen Margen. Damit stellt sich schon die Frage, ob das Geschäftsmodell überhaupt eine Zukunft hat. Kollege Tobias Weidemann hat dazu eine Analyse geschrieben.
Die Outdoor-Marke Vaude bietet jetzt auch Rückläufer als gebrauchte Artikel an. Die Produkte werden von der WKS Textilveredelung aufbereitet, repariert, gereinigt und gegebenenfalls neu imprägniert. Im Online-Shop sind die Secondhand-Artikel in drei Zustandskategorien eingeteilt. Der französische Technologiepartner Lizee kümmert sich um die Website-Funktionalität. Ab kommendem Jahr können Kund:innen auch ihre gebrauchten Outdoor-Artikel an Vaude zurückverkaufen.
Der britische Schuhhändler Dr. Martens hat Temu wegen angeblicher Verletzung des Markenrechts verklagt. Dr. Martens verlangt, dass die Plattform die Verwendung von Schlüsselwörtern, die mit der Marke in Zusammenhang stehen, unterlässt. Laut einem Bericht der britischen Tageszeitung Times wurde die Klage vor dem Obersten Gerichtshof Großbritanniens eingereicht. Temu wird vorgeworfen, Werbung für eigene Stiefel auf seiner Online-Plattform über Google-Anzeigen geschaltet zu haben, wobei Begriffe wie „Dr. Martens“ und „Airwair“, ein bekanntes Schuhmodell der Marke, verwendet wurden. Dadurch hätten die Anzeigen des Billighändlers in den Google-Suchergebnissen die Werbemittel von Dr. Martens verdrängt.
Die Händler-App-Studie 2024, die im März dieses Jahres von Simon-Kucher in Kooperation mit dem unabhängigen Marktforschungsinstitut Appinio durchgeführt wurde, befragte 1.000 Konsument:innen in Deutschland zu ihrer Nutzung von Apps, ihrem Einfluss auf das Einkaufsverhalten, Kaufanreizen und Rabattangeboten. Gemäß der Studie haben Händler-Apps sowohl im Lebensmitteleinzelhandel als auch bei Baumärkten, Drogerien und Online-Händlern einen signifikanten Effekt. Lidl (62 Prozent), Rewe (53 Prozent) und dm (47 Prozent) sind die am häufigsten genutzten Apps unter den stationären Händlern. Die Apps beeinflussen maßgeblich die Einkaufsentscheidungen, da fast die Hälfte der Befragten ihre Produkte auf Basis der App-Empfehlungen auswählt. Zudem lassen sich 69 Prozent der Befragten durch Rabatte bei der Produktauswahl beeinflussen.
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