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WirtschaftsWoche Agenda vom 11.08.2017
 
 
     
 
 
 
             
 
 
 
Liebe Leserinnen und Leser,   11.08.2017
 
von einem angespannten Verhältnis zwischen Konzern und Politik ist hier nichts zu spüren. Auch auf dem Höhepunkt der Dieselaffäre feiert die SPD in Hannover gerne mit den Vorständen von Volkswagen. Dann tanzen auf der großen Bulli-Party Parteigranden zum Beat des DJ-Trios Adaptiv, und 20.000 Menschen tanzen mit. Oberbürgermeister Stefan Schostok von der SPD preist bei dieser Gelegenheit die Verdienste des Kultmobils Bulli um Jobs und „Made in Hannover“. Zu diesem Zeitpunkt ist dem Parteikollegen und Ministerpräsidenten Stephan Weil schon nicht mehr zum Feiern zumute. Die ganze Republik hat gerade erfahren, wie auch er mit dem Konzern auf Tuchfühlung geht – und seine Reden gegenlesen lässt. Weil allerdings ist nur die Spitze des Eisbergs: Ob bei Post, Telekom oder eben VW: Wirtschaft und Politik sind sich in Deutschland zu nah, beobachtet Christian Schlesiger. Und fordert die Entflechtung des polit-industriellen Komplexes unserer Zeit. jetzt lesen
 
                         
 
 
 
Warum oft die Falschen Chef werden.
 
 
 
Büro: Warum immer die Falschen Chefs werden
Dass in Politik und Unternehmen so manche Fehlentscheidung fällt, mag auch an der Besetzung der Chefposten liegen: In vielen Boss-Büros tummeln sich einfach die Falschen, attestieren Kristin Schmidt und Jan Guldner. Ausgerechnet Schleimer und Fachidioten machen in Deutschland Karriere. Schuld sind deren Vorgesetzte: Sie verlassen sich bei Beförderungen oft auf ihre Intuition statt auf Fakten. Doch es geht auch anders. Titelgeschichte jetzt lesen.
 
 
 
Lars Windhorst: Jetzt redet Deutschlands umstrittenster Investor
Erst am Mittwoch ärgerten ihn Londoner Geldmenschen mal wieder via Geraune in der „Financial Times“: Lars Windhorst, einst Wunderkind der deutschen Wirtschaft, heute Deutschlands schillerndster Investor, habe jetzt auch noch seinen Privatjet abgeben müssen. Der sei gepfändet worden, weil Windhorst mal wieder klamm sei. Henryk Hielscher wollte es von Windhorst selbst wissen – und besuchte das Comeback-Kid der deutschen Investorenszene in Berlin. Dort traf er auf einen putzmunteren Gastgeber. Windhorst findet, ihm wird mal wieder Unrecht getan: „Ich habe jetzt ein Performance Peak erreicht“, erzählte Windhorst. Ob das Bild gut gewählt ist, sei dahin gestellt: Auf ein Peak folgt in aller Regel ein Abstieg. jetzt lesen
 
 
 
E-Auto: Der Tesla-Bluff
Wann immer der Dieselskandal eine neue Erschütterungswelle durch die Autoindustrie jagt, folgt der Blick in die Zukunft. Die, heißt es dann, gehöre dem Elektroantrieb. Und genauso häufig wird dann ein Konzern genannt, der zeige, wie sich das Elektroauto zu einem Massenphänomen entwickeln lasse: Tesla. Doch wer wie Jacqueline Goebel und Martin Seiwert genauer in die Geschichte des Autos schaut, lernt: Die Erfinder des Elektroantriebs waren die Ingenieure der deutschen Autoindustrie. Sie gaben vor 129 Jahren den Auftakt für ein Drama, das sich bis heute fortsetzt: Mit ihrem Wissen um Motoren und Batterien hätten sie schon vor Jahrzehnten die Ära des Elektroautos einleiten können. Doch es fehlte an der Vision, am Durchhaltevermögen – und wohl auch am Willen. jetzt lesen
 
 
 
Geldanlage: Keine Spur von Intelligenz der Masse
Crowdinvesting ist einer dieser Trends in der Finanzszene, der angeblich das nächste große Ding sein könnte: Viele kleine Investoren stemmen durch ihre Beteiligung ein großes Projekt. Und weil die Masse niemals irrt, sei diese Form der Geldanlage besonders sicher. Dass das ziemlicher Unsinn ist, hat Sebastian Kirsch bei seinen Recherchen erfahren. Nicht zuletzt Beispiele wie das das gerade eingestellten Bahnbetreibers Locomore zeigen: Die Gesetze von Chance und Risiko werden auch durch Crowdfunding nicht außer Kraft gesetzt. jetzt lesen
 
 
 
Ernährung: Der Schmu mit den Vitaminen
Die Bundesrepublik ist der größte Markt in Europa für Vitaminpräparate und all die Nahrungsergänzungsmittel, die Menschen angeblich fitter machen. Mehr als 1,1 Milliarden Euro gaben die Deutschen im vergangenen Jahr für ihre persönlichen Wundermittel aus, errechnete das Marktforschungsinstitut IMS Health. Jeder fünfte Deutsche schluckt solche Nahrungsergänzungsmittel, ergab eine Forsa-Umfrage im Auftrag der Verbraucherzentrale. Das allerdings, recherchierten Jacqueline Goebel und Katharina Matheis, sollten sich die Deutschen nochmal gut überlegen: Denn mehr als ihrer Gesundheit dient der Vitaminhandel den Bilanzen dubioser Firmen. jetzt lesen
 
 
 
Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende!


Beat Balzli
Chefredakteur WirtschaftsWoche

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