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+ Das Desaster der Gesundheitssenatorin + Angst vor Corona: Ehrenamtliche Ärzte stellen Arbeit ein + Radiosender erklärt Corona für beendet +
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  Tagesspiegel Checkpoint vom Freitag, 29.01.2021 | Bewölkt bei -1°C.  
  + Das Desaster der Gesundheitssenatorin + Angst vor Corona: Ehrenamtliche Ärzte stellen Arbeit ein + Radiosender erklärt Corona für beendet +  
Lorenz Maroldt
von Lorenz Maroldt
 
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  Guten Morgen,

unsere erste Geschichte für heute klingt unglaublich, aber sie ist wahr – und sie hat ihren Platz in der Corona-Historie des Senats sicher, und zwar im Kapitel „Spritzenpolitik“.

Der Donnerstag begann mit düsteren Aussichten: Das Mittel eines Herstellers ist nicht für die Jahrgänge Ü65 geeignet, es gibt Zweifel an der Wirksamkeit bei neuen Mutationen, die Impfstoffversorgung stockt. Im Abgeordnetenhaus versammeln sich die Fraktionsmitglieder zu ihrer Sitzung.

Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci tritt ans Pult. Was sie zu sagen hat, ist eine Überraschung, ja: eine Sensation.

Ich habe heute früh unseren Regierenden Bürgermeister darüber unterrichtet, dass ich und meine Behörde in guten Gesprächen ist mit Berlin-Chemie. Berlin-Chemie ist bereit, in Berlin, meine Damen und Herren, eine Impfstoffproduktion aufzubauen.“

Um 11:51 fasst die Pressestelle ihrer Verwaltung den Kern von Kalaycis Botschaft offiziell und zum Mitlesen nochmal zusammen:

Gute Nachricht: Berlin steht bereit, bei der Impfstoffproduktion mitzuhelfen. Wir sind im Gespräch mit Berlin-Chemie, die sich dazu bereit erklärt haben. Es wäre großartig, wenn Berlin auch weltweit mithelfen kann, Impfstoff zu produzieren.“

Ein Berliner Unternehmen produziert Corona-Impfstoff für die Welt? Kann das wirklich wahr sein? Hatte nicht der Regierende Bürgermeister noch vor zwei Wochen eine solche Produktion in Berlin ausgeschlossen? Staunend hören die Abgeordneten und auch die anderen Senatsmitglieder Kalayci weiter zu:

Berlin-Chemie hat gute Voraussetzungen für die Produktion von Impfstoff. Es steht eine Produktionsstätte und auch Personal dafür zur Verfügung. Mit unserer Unterstützung gehen wir davon aus, dass die Umsetzung schnell möglich ist.“

Die Verblüffung im Parlament ist groß. Stolz macht sich breit auf der einen Seite, auf der anderen überwiegt die Skepsis: „… dass die Umsetzung schnell möglich ist“? Wie soll das gehen? Schnell verbreitet sich erstmal nur die Nachricht: in Berlin, Deutschland und der Welt.

12:49 Uhr. SPD-Fraktionschef Raed Saleh ist vor Begeisterung über die pandemisch und politisch hoffnungsvolle Nachricht ganz aus dem Häuschen. Er gibt bekannt: „Ich freue mich über die Ankündigung, dass Berlin-Chemie erwägt, eine eigene Impfproduktion in Berlin zu starten. Die Pandemie ist weltweit nur mit ausreichend Impfstoff und einer gleichzeitigen Impfstrategie zu besiegen. Impfen was das Zeug hält setzt voraus, dass genug Impfstoff vorhanden ist. Eine mögliche weitere Produktionsstätte für Impfstoff ist ein großer Schritt in die richtige Richtung. Ich danke der Gesundheitsverwaltung für ihr Engagement.“

Am Nachmittag verbreitet die SPD-Fraktion die Erklärungen von Kalayci und Saleh als frohe Botschaft bei Facebook.

18.37 Uhr. Der RBB veröffentlicht ein Interview mit Michael Müller – der Regierende Bürgermeister sagt: „Meine Erkenntnisse sind jetzt so, dass es nicht um Impfstoffproduktion geht, sondern um das Abfüllen von Impfstoffen.“

19:06 Uhr. Ein PR-Büro veröffentlicht im Auftrag von Berlin-Chemie eine Erklärung – der Wortlaut: „Berlin-Chemie bedankt sich bei der Berliner Senatsverwaltung für die positiven und konstruktiven Gespräche bezüglich einer möglichen Unterstützung bei der Aufbereitung von Impfstoffen gegen SARS-CoV-2. Die Technologie, über die das Unternehmen verfügt, ist für die Produktion von Impfstoffen nicht geeignet.“

Zwischen „guten Voraussetzungen für die Produktion“ und „für die Produktion nicht geeignet“ lagen gerade mal zehn Stunden, aber Millionen enttäuschter Hoffnungen. Ein Desaster, eine Verheerung. Und ein tiefer Einblick in eine politische Fantasiewelt, in der die Chemie schon lange nicht mehr stimmt – und in der Berlin-Chemie nach dieser Bloßstellung wohl kaum noch als billiger Abfüller vorgeführt werden möchte.
 
     
 
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Corona: Informationen für pflegende Angehörige
Corona stellt pflegende Angehörige vor neue Heraus­forderungen: Die Pflege muss so organisiert werden, dass die Pflege­bedürftigen vor einer Infektion geschützt sind. Teilweise gehören die pflegenden Angehörigen selbst zur Risikogruppe. Die Unfallkasse Berlin gibt Hinweis und Tipps zum Thema: unfallkasse-berlin.de/pflegende-angehoerige.
 
 
 
 
  Und nun zu den weiteren Corona-Nachrichten des Tages:

Ex-Gesundheitssenator Mario Czaja, Bundestagskandidat und CDU-Abgeordneter aus Marzahn-Hellersdorf, bietet in seinem Wahlkreis den Leuten per Postwurfsendung Telefonhilfe an:

Meine Kollegen Christian Gräff, Alexander J. Herrmann und ich kümmern uns – wenn Sie das wünschen – um die Organisation Ihres Impftermins. Wenn der Termin vereinbart ist, buchen wir auch noch ein für Sie kostenloses Taxi, das Sie zum Impfzentrum bringt.“ Der Verkauf von Heizdecken ist offenbar nicht vorgesehen, dafür offerieren die drei Politiker mit ihren Teams auch „Hilfe beim Einkauf“. Besser als im Lockdown einsam am Parteistand zu stehen, ist das allemal.
 
     
 
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  Der „Malteser Migranten Medizin“, einem senatsgeförderten Vorzeigeprojekt zur kostenlosen Behandlung von Menschen ohne Krankenversicherung, laufen die ehrenamtlichen Ärzte weg – die meisten von ihnen gehören wegen ihres Alters selbst zur Risikogruppe und haben Angst vor einer Ansteckung, weil sie nicht vorrangig geimpft werden. Nach Checkpoint-Informationen fehlen u.a. zwei von vier Kinderärzten, zwei von fünf Gynäkologinnen, drei von sechs Allgemeinmedizinern sowie alle Zahnärzte. Die meisten Mediziner sind älter als 65.

Eine Gynäkologin sagte dem Checkpoint gestern: „Dem Senat ist das Thema bekannt, aber es gibt keine Bewegung. Wir mögen unsere Arbeit ja, die ist notwendig und sinnstiftend. Aber jetzt läuft es darauf hinaus, dass die Menschen, die sonst zu uns kommen, medizinisch nicht mehr versorgt werden können.“ In einer Mail hatte die Leitung den Ärztinnen mitgeteilt, dass sie die Senatsverwaltung auf die besondere Situation aufmerksam habe („schwierige Kommunikation, Patienten mit erhöhtem Risikoprofil etc.“), aber: „Eine Rückmeldung steht dabei noch aus.“
 
     
 
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  Lars Békési, Geschäftsführer des Verbands der Kleinen und Mittelgroßen Kitaträger (knapp 9.100 Betreuungsplätze), fordert in einem Brief an den Senat, „kurzfristig dem Personal ein Impfangebot zu unterbreiten“. Andernfalls würden die KitaTräger „von ihrem Hausrecht Gebrauch machen und mit Verweis auf den Mitarbeiterschutz die Betreuungsanfrage ablehnen“. Dann endet auch die Systemrelevanz vor der geschlossenen Tür.  
     
 
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Wir haben was gegen überkandidelte Preise.
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  Die gute Nachricht: Erstmals seit Oktober ist die Zahl der Neuinfektionen in Berlin auf einen Inzidenzwert von unter 100 gesunken (aber die hoch ansteckende Corona-Mutante verbreitet sich weiter in der Stadt, also: bitte nicht zu früh leichtsinnig werden).  
     
 
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  Die bekloppte Nachricht: Der Sender „94,3 rs2“ erklärte gestern Corona in einer „Zukunftsmeldung“ für beendet – unter dem Motto „Corona ist vorbei mit rs2!“ wurde der 29.1.2022 imaginiert, aber das Detail bekamen etliche Leute nicht mit. Die Folgen: Erhöhter Telefonverkehr verunsicherter BürgerInnen in den Bezirken und der Senatskanzlei.  
     
 
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  Die haarige Nachricht: Falls Sie Ihre Corona-Frise loswerden wollen – bewerben Sie sich doch einfach als Komparse für die vierte Staffel von „Babylon Berlin“. Passende Voraussetzung: Sie müssen bereit dafür sein, sich die Haare schneiden zu lassen – und bekommen dafür auch noch Geld! Aber bitte beachten Sie folgenden Hinweis: „Bewerber/innen mit Solarium-Bräune, künstlichen Fingernägeln, Piercings und/ oder sichtbaren Tattoos können leider bei der Serie nicht zum Einsatz kommen.“ Wie die Produktion unter diesen harten Bedingungen in Berlin auf 2000 Leute kommen will, ist mir allerdings ein Rätsel.  
     
 
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Ein Mitarbeiter von Webasto war der erste Infizierte in Deutschland. Ein Jahr danach gehört der Autozulieferer zu den Gewinnern der Krise. Und wie geht es heute „Patient 1“? Von Lars von Törne. Mehr lesen
 
Der Rassismus-Infekt: Wie ein Berliner Arzt mitten in der Pandemie seinen Job verlor. Denis Hedeler hielt als Vize-Amtsarzt in Treptow-Köpenick die Coronakrise in Schach. Dann wurde er entlassen. Was ist passiert? Eine Rekonstruktion von Thomas Loy. Mehr lesen
 
Kommt wie gerufen: Diese Lieblingsrestaurants liefern nach Hause. Japanischer Käsekuchen, malaysische Kokosbrühe, Buds Spencer-Steaks: Sechs Berliner Foodies verraten, wo sie gerne Essen bestellen. Von Felix Denk und Kai Röger. Mehr lesen
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Telegramm
 
 
Hat Klaus Lederer im Knabe-Untersuchungsausschuss falsch ausgesagt? Das jedenfalls behauptet die „Welt“: Der Kultursenator hatte angegeben, im Januar 2018 über die Belästigung einer Volontärin informiert worden zu sein, seine Verwaltung nannte als Termin dafür den Dezember 2017. Aus dieser kleinen Differenz wurde gestern große Philosophie: Die Pressestelle beantwortete eine Anfrage der dpa mit den weisen Worten, der Senator habe sich im Ausschuss „nicht abweichend von seiner tatsächlichen Erinnerung geäußert“.

Dazu blättern wir auch nochmal schnell ans Ende des neuen Buchs von Alexander Osang („Fast Hell“), der da schreibt: „Alles ist genauso passiert, soweit ich mich erinnere.“ Und wer wissen will, was die Zeit mit unserer Erinnerung macht: Der Roman „The Sense of an Ending“ von Julian Barnes bleibt dafür meine Top-Empfehlung (was nichts daran ändert, dass Akten die beste Lektüre zur Vorbereitung auf einen U-Ausschuss sind).
 
     
 
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Es knirscht weiter in der Koalition: Nach der Ausschusssitzung am Mittwoch kritisierten vor allem die Grünen (aber auch die Linken) die erstmals teilnehmende Franziska Giffey, die Lob und Tadel verteilte wie in der Kita und sich noch nicht zwischen Du und Sie entscheiden konnte; nach der Abgeordnetenhaussitzung am Donnerstag waren vor allem die Linken (aber auch die Grünen) sauer auf Parlamentspräsident Ralf Wieland, der Sozialsenatorin Elke Breitenbach wegen eines „Hetze“-Rufs in Richtung CDU in der Quotendebatte rügt, der Union aber als sexistisch empfundene Sprüche und Pennäler-artigen Lärm durchgehen ließ. Fortsetzung folgt (womöglich aber auch der Koalition).
 
     
 
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Beim Mobilitätsgesetz ist die Koalition dem Tempo gemäß jetzt auch endlich bei den langsamsten Verkehrsteilnehmern angekommen (vom Tagsüber-Auto mal abgesehen): den Fußgängern. Auch sie bekommen künftig mehr Platz und mehr Zeit – so werden u.a. die Ampelphasen verlängert.
 
     
 
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Sie lassen sich kein * für ein I vormachen? Dann sind sie im Bundestag nicht mehr richtig – der verwendet im Intranet nämlich inzwischen ebenfalls gendergerechte Sprache.
 
     
 
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Für 57.000 Berlinerinnen und Berliner war gestern ein guter Tag: Das Abgeordnetenhaus beschloss eine Erhöhung der Beamtenbesoldung um weitere 2,5 Prozent (2019 und 2020 gab es bereits je 4,3 Prozent mehr).
 
     
 
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Für Udo Marin, bis Ende des vergangenen Jahres Geschäftsführer des VBKI, ist der Holocaust offenbar auch nur ein Verbrechen unter vielen. Am 27.1., dem Gedenktag, kommentierte er einen Tweet des Bürgermeisters und Kultursenators Klaus Lederer, der geschrieben hatte:

Von Berlin aus wurde der Holocaust geplant, das millionenfache Morden befehligt. Nie wieder heißt: Solidarität mit Jüdinnen und Juden, mit jüdischem Leben heute! Allen Verschwörungsmythen, jedem Antisemitismus, Rassismus, Faschismus &Rechtsradikalismus entgegentreten!“

Marin ergänzte, sprachlich und intellektuell holpernd: „und wenn wir schon dabei sind bitte auch den Linksextremismus. Auch diese Tradition hat Hekatomben an Opfern hinterlassen.“

Es kommentiert heute im Tagesspiegel Julius Betschka: „‘Nie wieder‘, das schreibt sich leicht. Es muss auch bedeuten: Nie wieder Holocaustrelativierung.“ So ist es. Aber was ist daran eigentlich so schwer zu verstehen?

Der Opfer des Stalinismus gedenkt Lederer übrigens an einem anderen Tag, Jahr für Jahr.
 
     
 
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Beim Checkpoint-Clubhouse-Talk (jeden Mittwoch um 19 Uhr) ging es in dieser Woche nicht nur um die Frage „Berliner oder Pfannkuchen“, sondern auch um den hiesigen, einzigartigen Dialekt: Können Sie West-Berliner von Ost-Berlinern anhand der Sprachmelodie unterscheiden? Für Ur-Berliner kein Problem. Aber jetzt gibt es eine neue Herausforderung, wie das in Buch ansässige Max-Delbrück-Centrum als „Research Highlight“ meldet: „Nacktmulle sprechen Dialekt“ – auch die als Säbelzahnwürstchen bekannten Nager stärken so ihr Zugehörigkeitsgefühl. Jetzt muss nur noch erforscht werden, ob sie lieber Berliner oder Pfannkuchen fressen.
 
     
 
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Der Fuchs vom Schloss Bellevue (hier schlafend zu sehen) hat einen Namen: Unter den 10.000 Vorschlägen wurde „Theo“ ausgesucht, in Anlehnung an den Namen des ersten Bundespräsidenten Theodor Heuß, dessen lebensfrohes Motto gerade heute gut zu gebrauchen ist: „Der einzige Mist, auf dem nichts wächst, ist der Pessimist.“
 
     
 
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Das Ergebnis unserer Umfrage von gestern hat allerdings gezeigt, dass da noch Luft nach oben ist: Knapp 2/3 aller Teilnehmenden haben die Hoffnung auf Sommerreisen in die Ferne aufgegeben und buchen nur Balkonien. Aber vielleicht liegt zwischen Optimist und Pessimist am Richtigsten der Realist.
 
     
 
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Wie sieht die Mobilität der Zukunft aus und welche Rolle spielt der Bus­verkehr? Im aktuellen Agenda Podcast spricht Journalist Philipp Eins mit Anja Ludwig (bdo) und Kerstin Kube-Erkens (Messe Berlin/BUS2BUS) über Krisen­bewältigung und Mobilitäts­konzepte der Zukunft. Der Podcast ist ein Angebot des Verlags Der Tagesspiegel.
Jetzt reinhören!
 
 
 
 
 
Die erste „digitale Corona-Sprechstunde“ mit unserem Wissenschafts-Ressortleiter Sascha Karberg war ein Knaller: Zwei Stunden lang löcherten gestern Abend mehr als 170 Leserinnen und Leser den Biologen, mehr als 70 Fragen konnten beantwortet werden – vielen Dank an alle, die dabei waren! Und falls Sie den Video-Chat verpasst haben sollten: Eine leicht bearbeitete Aufzeichnung können Sie im Laufe des Tages unter diesem Link hier abrufen.
 
     
 
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Alles muss raus – und zwar aus dem Ex-Flughafen Tegel: Sie können Sitzbänke, Monitore, Gepäckbänder und sogar Schneeräumungsfahrzeuge ersteigern – wie das geht, steht hier.
 
     
 
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Nachtrag zur Meldung „Bauerndemo mit Nazisymbolen“ (CP von gestern): Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner hat entgegen ersten Meldungen dazu Stellung bezogen – auf Twitter antwortete sie ihrer kritischen Vorvorvorvorvorvorvorgängerin Renate Künast („Nicht gut!“):

Sehe ich auch so. Deshalb habe ich die Veranstalter als erstes darauf angesprochen, dass ich diese Fahnen für hochproblematisch halte, denn es war das Symbol einer gewaltbereiten völkisch-nationalistischen Bewegung. Man sollte sich klar darüber sein, zu was man sich bekennt.“

Damit ist das also auch geklärt.
 
     
 
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Zitat
 
 
 
 
 
Die Abgeordneten des Landtages Brandenburg müssen zweifelsfrei zum Ausdruck bringen, dass sie jede Form von Extremismus (…) tolerieren.“

Aus einem AfD-Antrag im Landtag Brandenburg, Drucksache 7/2853 (via Clemens Rostock)

 
 
 
 
 
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Tweet des Tages
 
 
 
 
 
@jana_hensel

„Die Dame mit dem Rollator und dem Wegebier brauchte Hilfe, als sie die Prenzlauer Allee überqueren wollte. Und natürlich habe ich ihr die Flasche über die Fahrbahn getragen. Nu is jut, sagte sie zum Dank.“
 
 
 
 
 
 
 
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Das Pandemie-Ding
 
 
 
 
 
Zeiten ändern sich und Corona ändert die Zeiten. In den kommenden Wochen wollen wir an dieser Stelle Gegenstände zeigen, die während der Pandemie an Bedeutung gewonnen haben. Heute: Hilke Flickenschildt und das Familienalbum.

„Dieses Bild ist 103 Jahre alt. Mutter und Großmutter... Wann nimmt man sich für so etwas sonst Zeit?!“
 
     
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Was ist Ihr Pandemie-Ding? Wir freuen uns über Fotos (möglichst im Querformat) inklusive einer kurzen Begründung an checkpoint@tagesspiegel.de.
 
     
 
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Stadtleben
 
 
Essen to go – Pizzageschmäcker gibt es bekanntlich so viele wie Nudelformen verschieden sein können. Wer seine Pizza gerne ohne die eingedeutschte Käsedecke isst, so dass die würzige Tomatensoße darunter auch wirklich zur Geltung kommt, sollte die Trattoria Pizzeria Cantinetta nahe des Karl-August-Platzes nicht verpassen. Definitiv ein Italiener der alten Sorte – mit überschaubarer Karte, einem Steinofen und ohne Chichi. Im Moment gibt's die Pizza natürlich zum Mitnehmen: Mo. bis Sa. von 12 bis 22 Uhr, Goethestraße 38 (U-Bahnhof Wilmersdorfer Straße oder Bismarckstraße, S-Bahnhof Charlottenburg).
 
     
 
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Das ganze Stadtlebengibt´s mit Tagesspiegel-Plus-Abo.
 
     
 
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Berliner Gesellschaft
 
 
 
 
 
Geburtstag – „Unserer Weltreisenden Ada allerbeste Wünsche zum 24. und weiter viel Freude an der Antike von Omi + Opi“ / Aimo Brookmann aka Taichi (37), Rapper / Inge Huß,„Mit den besten Wünschen und einer virtuellen, garantiert virenfreien Umarmung von ihren Nachbarn im Westen“ / Karen Jansen, „Herzlichen Glückwunsch der besten Ehefrau und Mutter sowie von Deinen Freunden Marion und Jörg“ / Vinzenz Kiefer (42), Schauspieler / Sarah Kuttner (42), Moderatorin / Manfred Lehmann (76), Schauspieler und Synchronsprecher / Helga-Inge Posth (80), treue Tagesspiegel-Leserin / Andy Rutsch (56), „Dem nach München geflohenen Berliner alles Gute von Deinen Freunden der Hertha Herrentour“ / Bernd Schiphorst (78), Medienmanager / Henner Schmidt (57), Mitglied im AGH für FDP / Hagen Stoll aka Joe Rilla (46), Musiker

Sonnabend – „Liebe Hilka, diesmal mal wieder alles Gute zum Geburtstag auch auf diesem Wege! Lieben Gruß von Judith“ / Jochen Kowalski (67), Opern- und Konzertsänger / Falko Liecke (48), Jugendstadtrat und stellv. Bezirksbürgermeister in Neukölln (CDU) / Dipl.-Ing. Walfriede Marx (100), früher beim Patentamt tätig, „Zu Deinem superrunden Geburtstag gratuliert die ganze Großfamilie“ / Christa Moog (69), Schriftstellerin / Sönke Harm Pörksen (71), „Die herzlichsten Glückwünsche zum Geburtstag von der gesamten Patchwork-Familie im In- und Ausland“ / Peter Thun, „Zum 70. Geburtstag alle guten Wünsche, Eli, Britta und Benni“ / Giesela Wiest, „Alles, alles Gute zum Geburtstag der Schieß- und Legekönigin von boule devant Berlin e.V. (goldenes Sportabzeichen!) und engagierten Bildreporterin der schweiz-deutschen Hörnli-Gruppe“

SonntagHelmut Baumann (82), Tänzer, Choreograf, Schauspieler und Musicalregisseur / Sebastian Baumgarten (52), Theaterregisseur und Intendant, u.a. Maxim Gorki und Komische Oper / Michael Degen (89), Schauspieler, Regisseur und Autor / Lena Doll, „Alles Liebe und Gute von Mama und Papa zum 30. Sei nicht traurig, dass der runde Geburtstag erst später gefeiert werden kann.“ / „Gratulation für Uwe Hagen, den bekennenden Checkpointfan in Stuttgart“ / Helio Heiser (18), Abiturient/ Ulrich Khuon (70), Intendant des Deutschen Theaters und ehem. Präsident des Deutschen Bühnenvereins / Ramona Kühne (41), Profiboxerin / Jill Avril Marowski, „Wunderbare Tochter seit 47 Jahren“ / Helke Sander (84), Filmregisseurin, Schauspielerin und Autorin / Thomas Schadt (64), Dokumentarfilmregisseur, Kameramann und Fotograf / Vanessa Sommer, „beste Tochter der Welt, Glückwunsch, Papa“ / Jenny Wolf (42), ehem. Eisschnellläuferin / Dr. Stephan Zapfe (65), „Leiter der Carl-Zeiss-Oberschule und mein Lieblingsmensch“
 
 
Sie möchten jemandem zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.
 
 
Gestorben Brigitte Brünn, * 29. August 1924 / Axel Granitza, * 17. Juni 1935 / Gero Körber, * 9. Juli 1940, Professor a.D. für Grundschuldidaktik an der Pädagogischen Hochschule und der FU Berlin / Dr. Shanmugan Murugavel, *21.06.42, gest. 27.01.21 in Coimbatore, ehem. Anästhesist Klinikum Neukölln / Klaus-Dieter Otto, * 20. August 1942, Regierungsdirektor a.D. / Dr. jur. Jens Schomaker, * 5. September 1940
 
 
Stolperstein – Der Steinmetz Karl Holzfäller (Jg.1884) war im Ersten Weltkrieg Soldat und wurde mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. Gegen Ende des Krieges schloss er sich dem revolutionären Spartakusbund an. Er war Mitglied in einem Arbeiter- und Soldatenrat und Gründungsmitglied der KPD. 1943 zeigte ihn ein Freund seines Sohnes wegen „Äußerungen kommunistischer Prägung“ an. Am 5. Januar 1945 verurteilte ihn der Volksgerichtshof zum Tode, am 29. Januar wurde er im Zuchthaus Brandenburg-Görden hingerichtet.
 
 
 
 
 
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Encore
 
 
Großartige Leistungen werden derzeit nicht nur in der Corona-Forschung erbracht, nein: Im Schatten der Pandemie haben Wissenschaftler aus Wuhan (!) das Ur-Tee-Genom entschlüsselt. Und ein internationales Team von Robert Lücking am Botanischen Garten der FU gelang die DNA-Sequenzierung einer 120 Jahre alten Flechte. Beeindruckend – ich habe es bisher nur bis zur Kaffeesatzleserei geschafft (aber das macht wenigstens wach).
 
     
 
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Heute ist übrigens angeblich der „Miesepeter-Tag“. Team Checkpoint hält es da eher mit W.C. Fields: „Start every day off with a smile and get it over with.“ Thoma Lippold hat heute lächelnd die Recherche hinter sich gebracht, Teresa Roelcke das Stadtleben und Florian Schwabe die Produktion. Morgen früh gibt Ihnen hier Ann-Kathrin Hipp den Rest (jedenfalls für diese Woche), und wir sehen uns hier am Montag wieder. Bis dahin,
 
 
Unterschrift Lorenz Maroldt
 
 
Ihr Lorenz Maroldt
 
     
 
 
 
 
 
 
 
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Verantwortlich im Sinne von § 18 Abs. 2 MStV: Lorenz Maroldt
Redaktion: Stefanie Golla, Ann-Kathrin Hipp, Nadine Voß
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